Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes
Hofe in einen so hohen Rang hat aufsteigen lassen.«
Und weil ihr Stadtstaat sich auf der falschen Seite des Rings von Kesh befindet , fügte James mit leichtem Humor hinzu. Aber Bukar, der General der Kaiserin, mußte sie unseren Berichten nach mit härtesten Strafmaßnahmen bedrohen, damit sie ihre Reiterei gegen die Abtrünnigen der Konföderation ins Feld schickten.
Die Gruppe setzte ihren Weg zum unteren Teil des Amphitheaters fort, und Erland sagte: »Ich sehe keine Frauen bei ihnen. Gibt es dafür einen Grund?«
Kafi sagte: »Die Ashuntai sind ein seltsames Volk. Ihre Frauen« – er sah Gamina an, als wollte er sich für eine mögliche Kränkung im voraus entschuldigen – »werden als Eigentum betrachtet. Sie sind Tauschwaren, sie werden gekauft und verkauft. Die Ashuntai halten sie nicht für Menschen.« Falls Kafi dies geschmacklos fand, verbarg er es jedenfalls.
Erland wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.
»Aber in Eurem Volk läßt man den Frauen auch nicht sehr viel Freiheit?«
Kafis dunkle Haut wurde noch dunkler, als ihm das Blut in den Kopf schoß. »Es mag Euch vielleicht so erscheinen, Hoheit, und wir haben es so von unseren Vorvätern gelernt. Doch wir haben ebenfalls von unseren Nachbarn gelernt, und so tauschen wir unsere Töchter nicht mehr gegen Kamele.« Er sah zurück über die Schulter, dorthin, wo sich Lord Ravis Gesellschaft niedergelassen hatte.
»Doch jene verkaufen schon ihre kleinen Mädchen, und wenn eine Frau ihren Mann ärgert, kann er mit ihr tun und lassen, was er will, er kann sie sogar töten. Sie werden gelehrt, Gefühle zu verachten, und wer eine Frau liebt, gilt als Schwächling. Verlangen und Lust ist für sie notwendig, um Söhne zu bekommen, doch Liebe ist …« Kafi zuckte mit den Schultern. »In meinem Volk sagen wir:
›Selbst der höchstgeborene Mann ist in seinem Schlafzimmer nur ein Diener.‹ Die besten unserer Herrscher haben in den Armen ihrer Frauen Rat gesucht, zum Wohle unseres ganzen Volkes.
Aber diese –« Kafi sah nach unten. »Vergebt mir. Ich wollte Euch keinen Vortrag halten.«
»Nein«, meinte Gamina. »Überhaupt nicht. Ich finde es sehr interessant.« Zu den anderen sagte sie: Er hat eine persönliche Abneigung gegen die Ashuntai, die über alle Bedenken gegen ihre gesellschaftliche Ordnung hinausgeht. Er haßt sie.
Kafi sagte: »Vor langer Zeit, als ich noch ein Junge war, hat mein Vater Ihr, Die Kesh Ist – Ehre sei ihrer Familie –, als mein Vorgänger gedient. Hier habe ich jemanden kennengelernt, der Lord Ravis Sohn war. Wir waren Jungen im Palast, das war alles, was wir wußten. Ravis Sohn, Ranavi, war ein netter Junge, und wir ritten gewöhnlich zusammen aus. Es ist die ewige Streitfrage, wer die besten Reiter im Kaiserreich sind, die Ashuntai oder wir aus der Jal-Pur. Wir haben unsere Pferde oft über die Grassteppen jenseits der Stadttore getrieben, er sein Ashuntaipony und ich mein Wüstenpferd.
Nach einer Weile wurden wir Freunde.
Und dann war da ein Mädchen. Ein Ashuntaimädchen, das ich kennenlernte.« Kafis Gesicht war starr wie eine Maske, als er fortfuhr: »Ich versuchte, um sie zu handeln, so wie es Art der Ashuntai ist, doch Ravi machte sie zum Preis auf einem ihrer Feste.
Sie wurde von einem ihrer Krieger gewonnen, und er nahm sie mit nach Hause. Ich glaube, es war die dritte oder vierte Frau dieses Kriegers.« Er machte eine Handbewegung, als liege dies alles lange zurück und als hätte er die Geschichte schon fast vergessen. »Sie binden ihren Frauen Halsbänder aus Leder um und führen sie in der Öffentlichkeit an Ketten herum. Sie lassen sie nichts außer einem Lendenschurz tragen, selbst bei kaltem Wetter. Für die Reinblütigen spielt es keine Rolle, wenn sie keine Kleidung tragen, doch die Kaiserin findet es geschmacklos, wie diese Frauen von ihren Ehemännern, Söhnen und Vätern behandelt werden. Lord Ravi und die anderen haben genug politischen Scharfsinn, um nicht die Mißbilligung der Kaiserin auf sich zu ziehen, also bringen sie ihre Frauen niemals mit in den Palast. Das war allerdings nicht immer so.
Der Großvater der Kaiserin, so wird gesagt, hatte eine deutliche Vorliebe für junge Ashuntaimädchen. Es wird erzählt, er habe die Willigkeit der Ashuntai erproben wollen, indem er sie aufforderte, ihm so viele Mädchen er wollte zu seinem … Vergnügen zur Verfügung zu stellen, und dadurch konnte die Bruderschaft des Pferdes am Hof des Kaiserreichs so hoch aufsteigen.«
»Auf
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