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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Shing Lai, Dong Tai und Tao Zi, aus vielen verschiedenen Dörfern und Städten dort, die in alten Zeiten als Pô-Tåo bekannt waren. Heute sind sie keine Krieger mehr, doch sie stellen das alte Kriegshandwerk immer noch künstlerisch dar. Diese Männer springen über Mauern.«
    Während er das sagte, rannte der erste Mann in der Reihe auf den riesigen Stein zu, und kurz bevor er ihn erreichte, sprang er so hoch er konnte, setzte einen Fuß auf den Stein, machte einen Salto rückwärts und landete wieder auf den Füßen. Die Menge jubelte.
    »Beeindruckend«, meinte James.

    Awari sagte: »Die Sache ist, sie müssen über den Stein hinwegspringen. Er hat sich nur aufgewärmt.«
    James fragte: »Wie hoch ist dieser Stein? Zwei Meter?«
    »Ja«, antwortete Awari. »Ein guter Krieger springt auf die Spitze, berührt den Stein knapp und springt auf der anderen Seite wieder hinunter. Ein sehr guter hingegen wird über die Höhe hinwegsetzen, ohne den Stein zu berühren. In alten Tagen war dies eine Übung für ihre Soldaten, die so über die Schutzwälle der feindlichen Dörfer springen konnten.«
    »Das ist sehr beeindruckend«, sagte Erland.
    Awari lächelte. »Früher haben sie auf beiden Seiten der Mauer Speere eingepflanzt, was die Männer anspornte, den Sprung auch sauber zu machen. Jedenfalls, was wollte ich sagen, ach ja, jetzt, nachdem die queganischen Piraten niedergeschlagen wurden, hoffe ich, daß es entlang der nördlichen Grenzen eine Weile ruhig bleiben wird.
    Ich will Euch nicht mit unseren hausgemachten Schwierigkeiten belästigen, doch bei dem Alter meiner Mutter …« Er sah einen Augenblick lang einem muskulösen Mann mit einem Speer in der linken Hand und einer dämonischen Holzmaske vorm Gesicht zu, der unter dem Gebrüll der Zuschauer hoch über den Stein hinwegsetzte. »… nun, in der gegenwärtigen Lage im Herzen von Kesh würde es hier niemandem einen Vorteil bringen, wenn es zwischen unseren beiden Völkern eine Auseinandersetzung gäbe. Ihr seid heute mit Abstand unser mächtigster Nachbar, und ich hoffe, wir werden von nun an immer gute Freunde sein.«
    Erland sagte: »Solange ich lebe, das hoffe ich auch.«
    Awari erwiderte: »Gut. Dann wünsche ich, Ihr werdet ein langes, langes Leben führen.«
    Ein Trompetenstoß kündigte die Ankunft eines Mitglieds der kaiserlichen Familie an, und Erland wandte sich in der Hoffnung, Sharana zu erblicken, um. Statt dessen trat Prinzessin Sojiana mit ihrem Gefolge ein, und Erland konnte ein erstauntes Lachen kaum unterdrücken. Die schöne Frau wurde von Baron Locklear zu ihrem Platz in der Loge neben der von Prinz Awari geleitet.
    James war genauso amüsiert. Es scheint, als wäre für unseren Freund kein Hindernis unüberwindlich, nicht wahr?
    So scheint es allerdings , antwortete Erland.
    Die Prinzessin betrat die Loge als erste, und hinter ihr kam Locklear, der sich nicht verkneifen konnte, Erland anzugrinsen.
    Gamina runzelte lediglich die Stirn und warf ihm einen empörten Blick zu. Dann zuckte es ein wenig in ihren Augen, und sie sprach zu Erland und James. Locklear spielt nur eine Scharade.
    Was? fragte Erland.
    Er versucht, den Schein zu wahren, doch innerlich ist er über etwas sehr besorgt.
    Und worüber? fragte Erland.
    Er sagte, er würde später mit uns darüber sprechen, im Moment habe er Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Aber eins hat er schon verraten. Er glaubt, Sojiana könnte hinter dem Mordversuch stecken, der in Krondor auf Borric verübt wurde.
    Erland nickte abwesend über eine Bemerkung, die Lord Nirome gemacht hatte. Zu Gamina und durch sie auch zu James und Locklear sagte er: Dann ist sie auch am wahrscheinlichsten für den Überfall in der Wüste verantwortlich.
    Als hätte sie das gehört, wandte sich die Prinzessin Erland zu und betrachtete ihn mit einem offen abschätzenden Blick, als wollte sie die Berichte ihrer Spione aus dem Garten ihrer Tochter, wie auch immer die ausgesehen haben mochten, mit der wirklichen Erscheinung vergleichen, oder als wollte sie herausbekommen, ob er vielleicht auch ihrem Vergnügen dienen könnte. Doch als sie ihn schließlich anlächelte, machte ihre Miene auf den Prinzen eher einen spöttelnden Eindruck.

     
    Die Feierlichkeiten gingen weiter, und während die Adligen von Kesh nach Belieben kamen und gingen, blieb Erland an seinem Platz sitzen. Dinge, von denen er vor wenigen Monaten noch nicht einmal geträumt hatte, machten ihm jetzt Sorgen, und am liebsten hätte er sich

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