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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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augenblicklich mit seinem Vater besprochen. Die verschiedenen Vorführungen waren größtenteils kriegerischen Motiven gefolgt, wobei sich Krieger aus den entferntesten Ecken des Reiches der Kaiserin präsentiert hatten. Die letzte Vorführung nun war weniger kriegerisch als vielmehr ein Ritual. Zwei Kompanien von Kriegern hatten einen Wettbewerb durchgeführt, dessen Ursprünge nicht mehr bekannt waren. Der Gouverneur von Jandowae hatte zwei Dörfer ausgewählt, die die Schlacht der Drachen hatten vorstellen dürfen.
    Zwei große Drachen, die wunderbar aus verschlungenen und verknoteten Seilen hergestellt worden waren und der tatsächlichen Größe dieser Wesen entsprachen, wurden von Hunderten von Kriegern getragen. Die gegnerischen Dörfler trugen Rüstungen aus Rohr und Knochen, deren Machart jahrhundertealt war und modernen Eisenwaffen nicht widerstehen würde. Die Helme der Männer waren mit hellen Bändern verziert, auf der einen Seite rot, auf der anderen blau, und jeder Seildrachen trug vor dem Gesicht eine Maske in der entsprechenden Farbe. Auf dem Rücken der beiden Drachen lenkten Reiter in verzierten und grellbemalten Rüstungen ihre jeweilige Truppe. Die beiden gegeneinander kämpfenden Gruppen hoben die massiven Kreaturen, die an der dicksten Stelle hinter dem Kopf leicht drei Meter Umfang hatten, hoch und rannten los. Sie rannten, bis sie eine Geschwindigkeit erreichten, die für ihren Zweck ausreichte, dann ließen sie die Drachen aufeinanderprallen. Die beiden Bestien aus Seilen sprangen nach oben, und die Spannung zwischen ihnen trieb sie höher und höher, bis die Reiter fast zwanzig Meter in der Luft schwebten. Dann fielen die riesigen Figuren wieder zu Boden. Irgendwann würde einer der beiden Reiter einen Höhenvorteil erringen und dann dem anderen die Feder vom Helm reißen, was den Kampf beenden würde.
    Erland fand das seltsam unwiderstehlich. Die beiden Gegner waren ein halbes dutzendmal zurückgewichen, hatten nur angetäuscht und sich dann geduckt. Sie waren bisher dreimal in Kontakt gekommen, wobei es jedoch keinem von ihnen gelungen war, dem anderen die Feder vom Helm zu reißen. Erland war ebenfalls beeindruckt, wie die Reiter die Stürze aus zehn Meter Höhe überstanden und sich dabei nicht verletzten.
    Endlich war der Kampf zu Ende, nachdem die rote Seite gewonnen hatte, und die Feierlichkeiten waren für den Nachmittag vorbei. Nach einer Pause für ein kleines Nickerchen und einer Erfrischung würden sie beim Abendessen weitergehen. Erland dachte daran, der Prinzessin einen Boten zu schicken, der das Mädchen nach einer Wiederholung des Treffens vom gestrigen Abend fragen sollte, als er Gaminas Stimme hörte. James würde heute gern mit uns allein zu Abend essen.
    Erland hatte sich schon zu sehr an die Gedankensprache gewöhnt und hätte fast laut geantwortet. Er täuschte ein Husten vor und sagte:
    »Vielleicht sollten wir heute abend in aller Ruhe speisen, mein Graf?«
    James zuckte mit den Schultern, als würde ihm das nicht viel bedeuten. »Nun ja, da die Feierlichkeiten noch achtundfünfzig Tage andauern, sollten wir uns unsere Kräfte einteilen. Vielleicht wäre es tatsächlich am besten.«
    Kafi, der der Gesellschaft von den Inseln wie gewöhnlich als Begleiter zur Seite gestanden hatte, meinte: »Dann möchte ich Euch, wenn Ihr erlaubt, Hoheit, einen guten Abend wünschen und in mein Quartier in der Unterstadt zurückkehren. Ich werde Euch morgen früh bei Sonnenaufgang wieder zur Verfügung stehen.«
    »Ich danke Euch, Lord Abu Harez«, sagte Erland und verneigte sich leicht.
    Während sich Erlands Gesellschaft auf dem Rückweg zu ihren Gemächern befand, sagte niemand etwas von Belang, weder laut noch in Gedanken. Sie erreichten den Eingang des Flügels, in dem sie untergebracht waren, und Erland sagte: »Ich schätze, die Kaiserin hat ihre Zeit woanders besser verbracht.«
    James zuckte mit den Schultern, und Gamina sagte: »Es ist ein langes Fest, und sie ist schon eine alte Frau, Erland. Es ist sehr weise von ihr, nur an jenen Veranstaltungen teilzunehmen, bei denen sie auf keinen Fall fehlen darf. Heute hat sich das Ganze kaum von einem Erntefest unterschieden.«
    »Sicher –«
    Das Gespräch wurde unterbrochen, als ein Soldat erschien, der wie ein Reinblütiger gekleidet war, jedoch ohne die bunte Kopfbedeckung. Statt dessen trug er einen zweckmäßigen Helm, und anstelle von Sandalen hatte er Stiefel und Beinschützer an. Über seiner Brust trug er eine Lederweste,

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