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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Knick. In diesem Flügel des Palastes brannten keine Lichter, und Borric bezweifelte, daß die keshianischen Adligen gern durch die Dunkelheit stolperten. Und tatsächlich trafen sie wie erwartet auf niemanden.
    Als sie das Ende des Gangs erreichten, drehte sich Borric um und flüsterte. »Es kommt jemand.« Er machte Ghuda und Suli abermals ein Zeichen, sie sollten sich an die Wand drücken, während er selbst auf die andere Seite des Gangs schlich.
    Eine Frau eilte allein um die Ecke, und Ghuda trat vor und stellte sich ihr in den Weg. »Was –«, wollte sie sagen, doch da ergriff Borric sie von hinten. Die Frau war geschmeidig und muskulös, doch Borric brachte sie in seine Gewalt und zerrte sie in das nächste Zimmer, das an diesem Gang lag.
    Licht aus einem Zimmer im Flügel gegenüber schien durch das Fenster und erleuchtete die Szene schwach. Borric hielt die Frau weiterhin fest und flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn du schreist, wird es dir leid tun. Wenn du still bist, passiert dir nichts. Verstanden?«
    Die Frau nickte einmal, und er ließ sie los. Sie drehte sich abrupt zu ihm um und sagte: »Wer wagt es –« Dann erkannte sie, wer sie festgehalten hatte. »Erland? Was ist denn in Euch gefahren –« Sie riß die Augen auf, als sie die Kleidung und das kurzgeschnittene dunkle Haar sah. »Borric! Wie seid Ihr hierhergekommen?«
    Seit Borric sich erinnern konnte, hatte James ihm Geschichten über seine Zeit als Dieb in Krondor erzählt, und eine Sache, die in den an den Haaren herbeigezogenen Geschichten des Grafen immer wieder eine herausragende Rolle gespielt hatte, war sein legendärer »sechster Sinn für Arger« gewesen. Und zum ersten Mal, seit er sich erinnern konnte, verstand Borric, was James damit gemeint hatte.
    Etwas in ihm schrie gewissermaßen, daß der Ärger jetzt genau vor ihm stand.
    Ghuda zog sein Schwert, zielte mit der Spitze auf die Frau und sagte: »Verrückter, das ist nicht notwendig. Die Frau –«
    »Still, Ghuda. Frau, wie ist dein Name?«
    »Miya. Ich bin eine Freundin Eures Bruders. Er wird so glücklich sein, Euch lebend zu sehen. Was macht Ihr hier –« Sie lachte, und Borric wußte, dieses Lachen war genauso gezwungen wie künstlich, obwohl es sich natürlich und aufrichtig anhörte. »Ich plappere dummes Zeug. Das muß der Schreck sein, Euch –«
    »Im Palast zu sehen«, beendete Borric den Satz.
    »›Lebend‹ wollte ich eigentlich sagen«, meinte Miya.
    »Das glaube ich kaum. Als du mich gesehen hast, dachtest du, ich wäre mein Bruder. Dann hast du begriffen, daß ich nicht Erland bin. Niemand, der glaubte, ich sei tot, wäre so schnell darauf gekommen. Und du hast nicht gesagt: ›Ihr lebt ja!‹, sondern du hast gesagt: ›Wie seid Ihr hierhergekommen?‹ Und das nur, weil du wußtest, daß ich am Leben war und mich in der Unterstadt aufhielt.«
    Die Frau verfiel in Schweigen, und Borric sagte zu Ghuda und Suli: »Sie ist eine von denen, die mich auf Schritt und Tritt von Krondor bis Kesh umbringen wollten. Sie arbeitet für Lord Feuer.«
    Miya riß bei der Erwähnung des Namens die Augen auf, ließ sich ansonsten jedoch nichts anmerken. Sie sagte: »Wenn ich laut genug schreie, werden hier innerhalb eines Augenblicks ein Dutzend Wachen auftauchen.«
    Borric schüttelte den Kopf. »Dieser Flügel ist schon durchsucht worden. Wir sind ihnen entschlüpft, während sie von Zimmer zu Zimmer gingen. Außerdem sind sie nur hinter einem Mann her.«
    Die Augen der Frau blitzten auf, und sie trat einen Schritt zurück, während sie die Entfernung zur Tür abschätzte. »Denk gar nicht erst daran«, sagte Borric. »Das ist vielleicht das Naheliegendste, aber ich bin schneller als du, und außerdem habe ich vier Fuß mehr Reichweite«, sagte er und richtete das Schwert auf sie.
    »Ihr werdet hier nicht lebend herauskommen, wißt Ihr das? Die Dinge sind bereits so verzwickt, man kann sie nicht mehr rasch und leicht erklären. Blut wurde vergossen, und die Soldaten marschieren. Euer Vater hat die Armee des Westens in das Tal der Träume entsandt, bereit, anzugreifen.«
    »Euer Vater?« fragte Ghuda. »Wer mag er bloß sein, wenn er zu Hause ist?«
    Borric sagte: »Mein Vater ist Prinz Arutha von Krondor.«
    Ghuda blinzelte wie eine Eule in der Mittagssonne. »Der Prinz von Krondor?«
    Suli sagte: »Und ich bin sein Diener, und ich werde auch noch sein Diener sein, wenn er König der Inseln ist.«
    Ghuda stand eine Weile schweigend da. »Verrückter … Borric … Prinz … wie ich

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