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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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unterhalten hatte, an deren Höhepunkten er kleine magische Tricks einsetzte. »Also, wir sind nicht offiziell hier, Onkel Kulgan. Schön, dich mal wieder zu sehen. Ist schon so lange her, seit dem letzten Mal.«
    Die beiden jungen Männer im Hintergrund waren James unbekannt. Pug sagte: »Dies sind die Anführer unseres kleinen Dorfes hier, und sie gehörten zu den ersten, die nach Stardock gekommen sind, um die Große Magie zu lernen. Heute sind sie die Lehrer der anderen. Das ist Körsh.« Der erste Mann, ein hochgewachsener und glatzköpfiger Kerl, verneigte sich vor den Prinzen. Seine Augen strahlten und boten einen starken Kontrast zu der dunklen Haut, und seine Ohrringe hingen bis auf die Schultern.
    Der zweite Mann sah fast wie ein Zwillingsbruder des ersten aus, abgesehen von dem schwarzen Vollbart, dessen gewichste Löckchen locker von seinen Wangen hingen. »Und sein Bruder Watume.«
    Pug sagte: »Ihr müßt von der Reise müde sein.« Er sah sich um.
    »Ich hatte erwartet, unsere Tochter Gamina würde ebenfalls zu uns stoßen, doch sie hat wahrscheinlich geholfen, die Kinder zu füttern, und wurde, nehme ich an, dabei aufgehalten. Ihr werdet sie noch früh genug kennenlernen.
    Und jetzt zu euren Unterkünften. In der Akademie haben wir Zimmer für euch. Ihr habt das Abendessen zwar verpaßt, doch ich werde noch etwas Warmes auf die Zimmer bringen lassen. Morgen früh können wir uns dann alles ansehen.«
    Die kleine Gesellschaft ging am Ufer entlang, bis man das riesige Bauwerk sehen konnte, welches die Insel überragte. Es war vielleicht vierzig Stockwerke hoch, und in der Mitte erhob sich ein erhabener Turm noch einmal hundert Fuß höher. Der Turm war lediglich eine Treppe ohne Geländer, die sich um eine Säule wendelte, an deren Ende sich eine kleine Plattform befand. Das Bauwerk wurde von unten mit einem seltsamen blauen Licht beleuchtet, und dies schuf den Eindruck, als flösse der Turm in den Himmel, anstatt aus Stein und Mörtel zu bestehen.
    »Der Anblick des Turms der Prüfung überwältigt jeden«, merkte Pug an. »Dort oben erlangen die Schüler des Erhabenen Pfades ihre Meisterschaft und lassen ihre Lehrzeit hinter sich.«
    Die beiden dunkelhäutigen Brüder räusperten sich bedeutsam, und Pug lächelte. »Einige von uns haben eine etwas strengere Meinung darüber, wieviel Außenstehende erfahren sollten.«
    Sie gingen weiter am Ufer entlang, bis sie eine lebendige kleine Ortschaft auf der anderen Seite des Gebäudes erreichten. Sie war sauberer als die Zwillingsstadt an der Küste, aber hier herrschte das gleiche rege Treiben. Trotz der späten Stunde waren viele Leute auf der Straße und erledigten die eine oder andere Besorgung. »Die Stadt Stardock«, erklärte Katala mit hörbarem Stolz in der Stimme.
    Locklear sagte: »Ich dachte, die Stadt am anderen Ufer wäre Stardock.«
    Pug meinte: »Diejenigen, die dort leben, nennen sie so. Aber dies hier ist die eigentliche Stadt Stardock, auf der Insel Stardock. Hier leben viele unserer Brüder und Schwestern, die sich mit Magie befassen. Hier haben auch unsere Familien ihre Bleibe. Hier haben wir einen Zufluchtsort für alle diejenigen geschaffen, die aus Angst und Haß aus ihren Dörfern und Städten vertrieben wurden.« Pug zeigte seinen Gästen, wo sie das Hauptgebäude der Akademie durch eine zweiflügelige Tür betreten sollten, und geleitete sie hinein. An einer Gangkreuzung verabschiedete sich der größte Teil des Begrüßungskomitees, während Pug die Reisenden weiterführte, bis sie zu einer Reihe von Türen auf beiden Seiten des Ganges kamen.
    »Wir haben leider keine fürstlichen Unterkünfte hier, fürchte ich«, sagte er, »doch diese Gästezellen sind warm, trocken und recht bequem. Ihr werdet ein Waschbecken finden, und wenn ihr eure schmutzige Reisekleidung auf dem Gang laßt, wird sich jemand darum kümmern und sie reinigen. Die Garderobe ist am hinteren Ende des Ganges. So, jetzt schlaft gut; wir werden uns morgen früh weiter unterhalten.«
    Pug wünschte ihnen eine gute Nacht, und die Zwillinge entdeckten sofort das Essen, welches man für sie in den Zellen bereitgestellt hatte. Überall auf dem Gang hörte man den Lärm der Soldaten, die ihre Rüstungen ablegten, mit Wasser planschten und sich mit ihren Messern von den Speisetabletts bedienten. Bald waren jedoch alle verschwunden; allein der verwirrt dreinschauende Locklear stand noch neben James. »Was fehlt dir?«
    James zuckte mit den Schultern. »Nichts, glaube ich.

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