Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes
fügte sie hinzu: »Oder falls Ihr nur eine wünscht, so fühlte ich mir sehr geehrt, mich … Eurer Bedürfnisse anzunehmen, Herr.« So, wie sie das gesagt hatte, war ihm klar, was sie gemeint hatte.
Erland schüttelte den Kopf. »Nein, ich meine …« Er seufzte.
»Macht nur einfach weiter.«
Gewandte Hände zogen ihm seine Kleider aus, und als er nackt war, stieg er schnell in das Becken und fühlte sich unbeholfen und unsicher. Das Wasser war heiß, was ihn überraschte, als er die Treppe in das schmale Becken hinunterstieg. Er kam sich dumm vor, setzte sich auf die unterste Stufe, wo ihm das Wasser bis an die Brust reichte. Dann öffnete Miya ihren Gürtel und ließ ihren Rock zu Boden fallen. Selbstbewußt stieg sie ins Wasser und setzte sich auf die Stufe genau hinter Erland. Sie klatschte einmal in die Hände, womit sie den Dienerinnen am Beckenrand bedeutete, sie sollten Öl, Seife und Salben bringen.
Mit leichtem Druck auf den Schultern zog Miya seinen Kopf zurück, bis er an ihren weichen Brüsten ruhte. Dann spürte er wie ihre Finger seine Kopfhaut bearbeiteten, derweil sie ihm duftendes Öl in die Haare massierte. Zwei weitere Dienerinnen waren an seine Seite gekommen und rieben seine Brust mit Seife ein, die schwach nach Blumen roch. Noch zwei weitere säuberten und feilten seine Fingernägel, während zwei andere seine müden Beinmuskeln kneteten.
Nachdem die erste Anspannung darüber, von sieben fremden Frauen so vertraulich berührt zu werden, verflogen war, konnte er sich schließlich ganz dem Genuß hingeben. Eigentlich war es doch gar nicht so viel anders als mit dem einen Diener, der ihn zu Hause abschrubbte, sagte er sich. Dann betrachtete er das Dutzend junger Frauen, die draußen am Beckenrand standen, und die sieben, die bei ihm im Wasser waren, und kicherte in sich hinein; natürlich, es war ganz wie zu Hause.
»Herr?« fragte Miya.
Erland seufzte tief. »Daran muß man sich erst einmal gewöhnen.«
Die Frau hörte auf, ihm die Haare zu waschen und spülte sie mit Wasser aus einer goldenen Schüssel aus. Trotz der Unsicherheit, die die Anwesenheit der nackten Frauen im Becken bei ihm hervorrief, spürte er, wie seine Lider schwer wurden. Während er den süßen Duft von Miyas feuchter, sonnengebräunter Haut roch, der sich mit den sanften Aromen des Öls vermischte, schloß er die Augen und spürte, wie die Müdigkeit und die Sorgen von ihm abfielen.
Er seufzte abermals tief, und Miya fragte leise: »Verlangt es meinen Herrn noch nach etwas?«
Zum ersten Mal seit dem Überfall der Banditen lächelte Erland und sagte: »Nein, aber an das hier könnte ich mich schon gewöhnen.«
»Dann ruht Euch aus, mein stattlicher junger Lord mit den feurigen Haaren«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Ruht und erfrischt Euch für heute abend, denn Sie, Die Kesh Ist, wird Euch empfangen.«
Erland lehnte sich an den weichen Körper der Dienerin und überließ sich der Wärme des Wassers und den knetenden Händen der Frauen, während sie die müden Muskeln massierten und seine Verspannungen lösten. Bald dämmerte er sinnlich dahin und döste ein, und während er sich entspannte, fühlte er, wie er auf das sanfte Streicheln der Frauen ansprach. Durch die gesenkten Lider blickte er in lächelnde Gesichter, die ihn erwartungsvoll ansahen, und zwei der Dienerinnen tuschelten miteinander und kicherten verstohlen. Ja, dachte er, daran könnte ich mich gewöhnen.
Eine der Dienerinnen schüttelte seinen Fuß und flüsterte: »Herr!«
Erland stützte sich auf die Ellbogen, um nachzusehen, was es gab, und blinzelte mit schläfrigen Augen. Schließlich wurde er wach und fragte: »Was ist?«
»Lord James hat überbringen lassen, er würde in einer halben Stunde hier erscheinen, Herr. Er rät Euch, dann fertig zu sein, um der Kaiserin vorgestellt zu werden. Ihr müßt Euch anziehen.«
Erland sah zuerst nach rechts, dann nach links und fand sich zwischen zwei regungslosen Körpern eingeklemmt. Zu seiner Rechten atmete die schlafende Miya tief und regelmäßig, während ihn zu seiner Linken eine andere Dienerin durch die halbgeschlossenen Lider beobachtete – die mit den funkelnden grünen Augen; er konnte sich an sie erinnern, wußte aber ihren Namen nicht mehr. Er klatschte Miya spielerisch auf den bloßen Po und sagte: »Zeit, sich fertig zu machen, meine Lieblinge.«
Miya erwachte und erhob sich mit einer fließenden Bewegung aus dem riesigen Bett. Sie klatschte in die Hände, und augenblicklich
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