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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ihrer ersten Blüte verkörperte, so stellte ihre Mutter, Sojiana, ihren Höhepunkt dar. Sie war hochgewachsen, von athletischer Statur, und bewegte sich wie eine Tänzerin, so daß jeder Schritt ihren Körper im besten Licht zeigte. Und ihr Körper war etwas Außergewöhnliches: mit langen Gliedmaßen, flachem Bauch und stattlichen Brüsten. Sie zeigte eine Üppigkeit, der jedoch kein Quentchen Fett anzusehen war, eine Weichheit, wie sie nur von festen Muskeln herrühren konnte. Sie trug nur einen weißen Kilt, um den statt des Gürtels eine goldene Kordel geschlungen war. Um ihre Arme wanden sich zwei goldene Schlangen, und um den Hals hing ein Halsring, der mit feurigen Opalen besetzt war, die sich von ihrer dunklen Haut leuchtend abhoben. Ihr Haar war so braun wie weingetränktes Holz, und unter dem Braun schimmerte Rot durch.
    Ihr Gesicht war so eindrucksvoll wie ihr Körper, und sie sah ihre Mutter mit funkelnden grünen Augen an.
    »Götter«, sagte Locklear, »sie ist umwerfend.«
    Der Wüstenbewohner stimmte zu. »Die Prinzessin gilt als die größte Schönheit der Reinblütigen, Herr.« In seiner Stimme schwang ein zurückhaltender Unterton mit.
    James sah Kafi mit einem eigentümlichen, fragenden Gesichtsausdruck an, doch der Beni-Wagir wollte nichts weiter sagen. Nachdem er James’ Blick einen Moment lang standgehalten hatte, bemerkte er Locklears hingerissene Bewunderung für die Prinzessin, die derweil vor ihrer Mutter stehengeblieben war, und sagte schließlich: »Lord Locklear, ich möchte Euch bitten, Euch ein wenig zurückhaltender zu benehmen.« Er warf einen weiteren Blick auf Prinzessin Sojiana, die vor dem Podest stand, und flüsterte: »Sie ist nach der Kaiserin die gefährlichste Frau des ganzen Hofes. Und das macht sie zur zweitgefährlichsten Frau der Welt.«
    Mit höhnischem Grinsen erwiderte Locklear: »Das kann ich mir wohl vorstellen. Sie ist atemberaubend. Doch ich schätze, ich würde die Herausforderung annehmen.«
    Gamina warf ihm des groben Scherzes wegen einen bösen Blick zu, doch der Wüstensohn lächelte breit. »Sie wird Euch vielleicht Gelegenheit dazu geben. Es heißt, ihr Geschmack sei … abenteuerlich.«
    James entging nicht, was Kafi damit eigentlich sagen wollte, im Gegensatz zu Locklear, der viel zu begeistert war. James nickte Kafi dankbar für die Warnung zu.
    Anders als Awari und Sharana verneigte sich Sojiana nicht einfach nur vor der Kaiserin und zog sich dann an den für die kaiserliche Familie gedeckten Tisch zurück, sondern sie unterhielt sich mit ihr. »Geht es meiner Mutter gut?« fragte sie förmlich.
    »Mir geht es gut, meine Tochter. Heute ist ein weiterer Tag, an dem Wir in Kesh herrschen.«
    Die Prinzessin verneigte sich und sagte. »Dann wurden meine Gebete erhört.« Daraufhin ging sie zu ihrem Bruder und ihrer Tochter, setzte sich, und die Diener betraten den Saal.
    Speisen von bemerkenswerter Vielfalt wurden nacheinander aufgetragen, und alle ein oder zwei Minuten mußte sich Erland entscheiden, was er als nächstes versuchen wollte. Dazu wurden Weine gereicht, trockene und liebliche, rote und weiße, wobei letztere mit Eis gekühlt wurden, das von den Gipfeln der Wächter, einem Gebirge am südwestlichen Ufer des Overnsees, herbeigebracht worden war.
    An den Keshianer gewandt, sagte Erland: »Könnt Ihr mir sagen, warum die Mitglieder der kaiserlichen Familie als letzte eingetreten sind?«
    Kafi antwortete: »Es ist in Kesh Sitte – auch wenn Euch das seltsam erscheinen mag –, daß diejenigen von niederstem Range zuerst eintreten, die Sklaven, die Diener und die unteren Hofbeamten, die alles für die Hochwohlgeborenen vorbereiten. Dann betritt Sie, Die Kesh Ist, den Saal und nimmt ihren Platz auf dem Podest ein, und daraufhin kommen die anderen, Adlige oder jene mit hohen Verdiensten, und erst danach schließlich die wichtigsten Gäste. Ihr seid heute neben der kaiserlichen Familie der höchste Adlige, deshalb durftet Ihr vor Prinz Awari eintreten.«
    Erland nickte, dann fiel ihm etwas Seltsames auf. »Danach wäre seine Nichte, Sharana …«
    »Von höherem Rang an diesem Hof als der Prinz«, beendete Kafi den Satz und sah sich in dem Raum um. »Das ist sozusagen der Familienstreit, mein Prinz.«
    Und etwas, worüber er hier nicht sprechen möchte , fügte Gamina hinzu. Erland warf ihr einen Blick zu, und sie fuhr fort: Ich lese seine Gedanken nicht, Hoheit. Ich würde das bei niemandem tun, der mir nicht seine Erlaubnis dazu gegeben hat, doch

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