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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Nakor.
    Dunkelheit umfing sie, doch sie konnten den Pfad deutlich sehen.
    Dann wurde es plötzlich heller, und Nakor sagte: »Jetzt könnt ihr wieder aufsehen.«
    Statt im dichten Wald standen sie nun vor einem weitläufigen Anwesen, an dessen Rändern gepflegte Obstbäume wuchsen. Auf der anderen Seite des Anwesens weideten Schafe, und auf einer Wiese lief ein halbes Dutzend Pferde herum. Nicholas blickte zurück; Amos und Ghuda sahen sich um, als hätten sie sich verirrt. Nakor sagte:
    »Sie waren zu langsam. Ich werde sie holen.«
    Eine Stimme sagte: »Das braucht Ihr nicht.«
    Nicholas drehte sich wieder um und sah einen Mann in einer schwarzen Robe, der ein wenig kleiner als er selbst war und die drei spöttisch anblickte. Der Prinz riß die Augen auf, denn der Mann konnte dort eine Sekunde zuvor noch nicht gestanden haben. Der Mann machte eine Bewegung mit der Hand, und plötzlich starrten Amos und Ghuda mit großen Augen in die Gegend. »Ich habe die Illusion fortgenommen«, sagte der Mann.
    Nakor meinte: »Hab ich doch gesagt, es ist nur ein Trick.«
    Der Mann betrachtete die beiden Jungen und Nakor, dann sah er sich Amos und Ghuda an, die näherkamen. Einen Augenblick später entspannte sich das bärtige Gesicht, und Jahre schienen von ihm abzufallen. »Käpt’n Trask! Ich hatte keine Ahnung.«
    Amos ging auf ihn zu und streckte die Hand aus. »Pug, wie schön, Euch wieder einmal zu sehen.« Sie schüttelten sich die Hände, und Amos bemerkte: »Ihr seht kaum älter aus als nach der Schlacht von Sethanon!«
    In Pugs Stimme schwang Belustigung mit. »Das hat man mir schon oft gesagt. Wer sind Eure Gefährten?«
    Amos winkte Nicholas einen Schritt näher. »Ich habe das Vergnügen, Euch Euren Cousin Prinz Nicholas vorzustellen.«
    Pug lächelte warm und sagte: »Nicky, ich habe dich nicht mehr gesehen, seit du noch ein kleines Kind warst.«
    Amos fuhr fort. »Das ist Harry von Ludland, sein Junker, und diese beiden sind Ghuda Bulé und –«
    Ehe er den Satz beenden konnte, sagte Nakor: »Ich bin Nakor, der Blaue Reiter.«
    Unerwartet lachte Pug laut. »Ihr! Ich habe von Euch gehört.«
    Offensichtlich belustigt sagte er: »Seid willkommen in der Villa Beata.«
    Er gab ihnen ein Zeichen, ihm zu folgen, und führte sie zu dem seltsamen Haus, einem großen weißen Gebäude mit roten Dachziegeln. Es war von einer niedrigen weißen Steinmauer umgeben, die den Garten mit Obstbäumen und Blumen schützte. In der Mitte des Gartens stand ein marmorner Brunnen in der Form von drei Delphinen. Ein Stück entfernt konnte man die Außengebäude sehen.

    Nicholas gesellte sich an Pugs Seite und fragte: »Was ist Villa Beata?«
    »Dieser Ort hier. In der Sprache derer, die ihn gebaut haben, bedeutet es ›gesegnetes Heim‹, das hat man mir zumindest erzählt.«
    Amos wandte sich an Nakor und fragte ihn: »Woher wußtet Ihr, daß wir nicht zur Burg gehen mußten?«
    Der kleine Mann grinste und zuckte mit den Schultern. »Das war das, was ich als erstes getan hätte.«
    Pug sagte über die Schulter: »Wenn ihr zur Burg gegangen wäret, hättet ihr sie verlassen vorgefunden. Es bewahrt mir meine Ruhe, wenn die Legende von Schwarzen Zauberer am Leben bleibt. Meine Wächter dort hätten mir von euch berichtet, und dann wäre ich gekommen, doch so habt ihr einen halben Tag gespart.« Er sah Nakor an und meinte: »Wir sollten uns unterhalten, ehe ihr wieder aufbrecht.«
    Nakor nickte heftig. »Ich mag Euer Haus. Es ist praktisch.«
    Pug nickte ebenfalls.
    Sie erreichten das Tor in der niedrigen Mauer, und Pug hielt es für die anderen auf und ließ sie vor sich hineingehen. »Seid gewarnt, nicht alle meine Diener sind menschlicher Abstammung, und mancher könnte euch erschrecken. Aber niemand wird euch etwas zuleide tun.«
    Als wollte sie das unter Beweis stellen, trat eine großgewachsene Kreatur in den Haupteingang des Hauses. Ghuda hatte schon halb sein Schwert gezogen, ehe er sich an das Gesagte erinnerte und die Waffe wieder wegsteckte. Die Kreatur schien ein Goblin zu sein, obwohl sie größer war als alle Goblins, die Ghuda je gesehen hatte.
    Goblins waren normalerweise kleiner als Menschen, wenn auch nicht viel. Diese Kreatur hatte blaugrüne, glatte Haut, und die gelben Augen waren groß und rund und hatten schwarze Ins. Der Goblin hatte auch feinere Gesichtszüge als andere, wenngleich sich die Brauenwulst sehr weit vorwölbte und die Nase wie bei allen Goblin komisch groß war. Doch er trug gute Kleidung, und zwar mit

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