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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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einer Haltung, die man als würdevoll hätte bezeichnen können. Beim Lächeln zeigte er lange Zähne. Er verneigte sich höflich und sagte: »Meister Pug, die Erfrischungen sind bereit.«

    Pug sagte: »Das ist Gathis, der Seneschall meines Hauses. Er wird Euch mit allem versorgen.« Er sah zum Himmel und meinte: »Ich denke, unsere Gäste werden speisen und die Nacht hier verbringen.
    Mach die Zimmer fertig.« Dann wandte er sich an seine fünf Besucher. »Wir haben genug Platz, und ich glaube, euch würde ein ruhiger Abend guttun.« Zu Nicholas sagte er: »Hoheit, du ähnelst deinem Vater, als er in deinem Alter war.«
    Nicholas fragte: »Du hast meinen Vater gekannt, als er so alt war wie ich?«
    Der erstaunlich jung wirkende Pug nickte. »Nun, ich werde dir das irgendwann erzählen.« An alle gerichtet sagte er: »Kommt. Erfrischt euch erst mal. Ich muß mich noch um etwas Dringendes kümmern, doch ich werde mich zu euch gesellen, wenn ihr euch ein wenig ausgeruht habt.« Mit diesen Worten verschwand er hinter einer Tür und überließ sie der Obhut von Gathis.
    Die seltsame Kreatur sprach zischelnd, was vor allem an den langen Zähnen lag. »Wenn Ihr irgend etwas benötigt, sagt mir bitte Bescheid, und ich werde mich sogleich darum kümmern. Hier entlang, bitte.«
    Er führte sie in die großzügige Eingangshalle, von der eine Anzahl Türen auf den Garten im Innenhof hinausging. Er geleitete sie zu der ersten, dann nach rechts. Ein Säulengang führte von hier nach links und verband das Hauptgebäude mit einem weiteren großen Trakt.
    »Dort sind die Gästezimmer, meine Herren.«
    Ghuda hätte fast wieder das Schwert gezogen, als ein Troll in der Tür erschien, der ein großes Bündel Leinentücher trug. Die Kreatur trug ein einfaches Gewand und eine Hose, doch ohne Zweifel war es ein Troll: eine kleine, menschenähnliche Gestalt mit enorm breiten Schultern und Armen, die fast bis zum Boden hingen. Das Gesicht erinnerte an einen Affen, über die Unterlippe ragten riesige Fänge hinaus, und schwarze Augen saßen unter der tiefen Stirn. Ohne große Umschweife trat die Kreatur zur Seite und verneigte sich leicht vor den Gästen.
    Gathis sagte: »Das ist Solunk, er ist der Dienstbote hier. Falls Ihr frische Handtücher oder heißes Wasser braucht, zieht nur an der Glocke, und er wird kommen. Er kann die Sprache des Königreichs nicht sprechen, doch er versteht genug, um Eure Wünsche auszuführen. Solltet Ihr Wünsche haben, die er nicht versteht, wird er mich herbeirufen.« Er zeigte jedem sein Zimmer und ließ sie allein.
    In Nicholas’ Zimmer stand in der einen Ecke ein einfaches Bett, gleich neben einem großen Fenster, durch das man zu den kleineren Gebäuden hinter dem großen Haus hinaussehen konnte. Draußen trugen ein Mann und eine weitere Kreatur, die so aussah wie Gathis, Feuerholz in die Küche.
    Nicholas betrachtete die restliche Einrichtung des Zimmers, ein einfacher Schreibtisch mit Stuhl, ein großer Schrank und eine Truhe.
    Er machte die Truhe auf und entdeckte frische Leinentücher, während der Schrank einige Kleidungsstücke verschiedenen Schnitts, Stoffes und unterschiedlicher Farbe enthielt.
    Es klopfte an der Tür, und Nicholas öffnete. Solunk, der Troll, stand davor. Er zeigte auf eine große Eisenwanne, die von zwei Männern getragen wurde, und dann auf Nicholas. Der Junge verstand, nickte und machte die Tür weiter auf. Die beiden Männer traten ein, und Nicholas konnte nicht anders, er mußte sie anstarren.
    Beide trugen nur eine rote Hose, und ihre Haut war schwarz, doch nicht nur einfach dunkel, wie man es in Krondor oder Kesh zu sehen bekam, sondern wirklich schwarz, als hätte man sie in Tinte getunkt.
    Dazu hatten sie weder auf dem Kopf noch im Gesicht Haare, und ihre Augen hoben sich blaßblau – ohne daß etwas Weißes darin erkennbar gewesen wäre – von ihrer rußfarbigen Haut ab.
    Sie setzten die Wanne in der Mitte des Zimmers ab und verschwanden. Der Troll öffnete den Schrank und ohne Zögern sortierte er eine Hose und ein Hemd aus, die die richtige Größe für Nicholas zu haben schienen. Dann wühlte er in der Truhe unter den Tüchern und holte Unterwäsche und Strümpfe hervor. Die beiden Männer mit der ungewöhnlichen Haut kamen mit großen Eimern zurück und füllten die Wanne mit heißen Wasser.
    Der Troll machte ein fragendes Geräusch und gestikulierte, ob er Nicholas den Rücken abschrubben sollte. Nicholas sagte: »Nein, danke, das schaffe ich schon.«

    Mit

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