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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Magier schicken. Schon Vor Jahren.« Marcus zuckte mit den Schultern. »Hat irgend etwas mit Großvater zu tun.« Er legte den Rippenknochen weg, an dem er geknabbert hatte, tauchte seine Finger in ein Schälchen mit Wasser und wischte sie an einer Leinenserviette ab. »Hat dir dein Vater nie davon erzählt, daß es hier immer einen Magier am Hof gab?«
    Nicholas zuckte mit den Schultern. Endlich führten sie doch so etwas Ähnliches wie ein Gespräch. »Er hat mir ein paar Geschichten erzählt. Über Kulgan und Pug. Pug habe ich auf der Reise hierher kennengelernt.«
    Marcus sah immer noch den Magier an. »Anthony ist ein netter Kerl, und wenn man ihn besser kennt, ist er richtig freundlich. Aber er ist ein bißchen zurückhaltend. Wenn Vater ihn um einen Rat bittet, antwortet er meist ausweichend. Ich fürchte, die Magier in Stardock haben sich mit ihm einen Scherz erlaubt.«
    »Wirklich?«
    Marcus sah Nicholas mürrisch an. »Du fragst dauernd ›wirklich‹, als würde ich mir das ausdenken.«
    »Tut mir leid«, meinte Nicholas und errötete ein wenig. »Nur so eine Angewohnheit. Eigentlich wollte ich fragen, wieso du glaubst, die Magier hätten sich einen Scherz erlaubt.«
    »Weil er kein guter Magier ist, jedenfalls, soweit ich das beurteilen kann.«
    Nicholas erwischte sich dabei, wie er gerade wieder »Wirklich?« fragen wollte. »Interessant. Ich meine, du kennst doch wahrscheinlich nicht so viele Magier, und die wenigen, die an den Höfen sind, betreiben ihre Magie doch nicht so, daß man ihnen dabei zusehen kann.«
    Marcus zuckte mit den Schultern. »Ich denke, er kann schon etwas, aber, ich weiß nicht, wieso, da macht mich etwas an ihm mißtrauisch. Er hat Geheimnisse.«
    Nicholas lachte. Marcus sah ihn fragend an. Nicholas sagte: »Das gehört nun einmal dazu. Verdunkelte Räume und Geheimnisse und so.«
    Marcus zuckte abermals mit den Schultern und erlaubte sich ein schwaches Lächeln. »Vielleicht. Jedenfalls ist er Vaters Berater, gibt sich dabei jedoch nicht viel Mühe.«
    »Weißt du, ich kannte Pferdemeister Faxons Vater. Ich wußte nicht, daß er dem alten Herzog so ähnlich ist.«
    Marcus grunzte nur. »Gardan war schon ein alter Mann, als er aus Krondor zurückkam. Ich habe die Ähnlichkeit nie bemerkt.«
    Nicholas merkte, wie das Gespräch ins Stocken geriet. »Traurig, daß er letztes Jahr gestorben ist.«

    Marcus zuckte mit den Schultern. »Er ist nur noch fischen gegangen und hat Geschichten erzählt. Ich mochte ihn wohl, aber …«
    Er zuckte abermals mit den Schultern. »Man wird alt, dann stirbt man. Das ist der Lauf der Welt.«
    Jetzt zuckte Nicholas mit den Schultern. »Ich hatte ihn schon seit zehn Jahren nicht gesehen.« Als er merkte, wie geistlos die Unterhaltung geworden war, verfiel er für den Rest des Mahls in Schweigen.
    Nach dem Essen erhob sich Martin und sagte: »Wir heißen unseren Cousin Nicholas herzlich bei uns willkommen.« Der versammelte Hof klatschte höflich. »Ab dem morgigen Tag wird er mir als Junker zur Seite stehen.« Bei diesen Worten warf Harry seinem Freund einen fragenden Blick zu. Nicholas zuckte mit den Schultern.
    Martin sagte: »Und sein Begleiter, Harry von Ludland, wird der Junker meines Sohnes.«
    Harry zog ein Gesicht, als würde er sagen: Nun, dann wäre die Frage auch beantwortet.
    »Jetzt«, sagte Martin, »möchte ich euch allen eine gute Nacht wünschen.«
    Er reichte Briana die Hand und führte die Herzogin vom Tisch zur Tür hinaus. Margaret und Abigail folgten ihnen, dann erhob sich Marcus. Er wandte sich an Harry und sagte: »Also gut, wenn du mein Junker bist, dann komm morgen früh vor Sonnenaufgang zu mir. Frag einen der Diener, wo mein Zimmer ist, und verspäte dich nicht.« Zu Nicholas sagte er: »Vater wird sicherlich auch das gleiche von dir erwarten.«
    Nicholas machte sich nichts aus dem Ton seines Cousins, doch er gab sich seinerseits auch keine Mühe, höflich zu klingen. »Ich werde da sein.«
    Marcus lächelte, und es war wie ein Schock für Nicholas, denn zum ersten Mal sah er auf dem Gesicht seines Cousins einen anderen Ausdruck als das nichtssagende Stirnrunzeln. »Ich gehe auch davon aus.« Er winkte zwei Diener herbei. »Bringt die beiden Junker in ihre Zimmer.«
    Die Jungen folgten den beiden Dienern, und als sie an dem Magier vorbeikamen, sagte Harry: »Wir sehen uns, Anthony.«
    Der Magier murmelte eine Erwiderung. Sie verließen den Saal und betraten einen langen Gang. Harry meinte: »Das war der Magier des

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