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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ein. Nach ein paar Augenblicken wagte Nicholas ein leises Klopfen. Die Tür ging auf, Martin sah heraus und sagte: »Ich bin sofort bei Euch, Junker.«
    Ehe Nicholas antworten konnte: »Ja, Euer Gnaden«, schloß sich die Tür vor seiner Nase.
    Harry grinste und wollte gerade anklopfen, als sich die Tür öffnete und Marcus herauskam. »Ihr seid spät, Junker«, schnauzte er.
    »Kommt mit.« Er eilte den Gang hinunter, und Harry mußte fast rennen, um nicht zurückzubleiben.
    Kurz danach trat Martin aus seinem Schlafzimmer und ging ohne ein Wort den Gang hinunter. Nicholas folgte ihm. Doch Martin hatte nicht den großen Saal als Ziel, wie Nicholas vermutet hatte, sondern der Herzog machte sich durch den stillen Bergfried zum Haupteingang auf, wo die Stalljungen gerade die Pferde bereitstellten. Marcus und Harry ritten bereits zum Tor hinaus, als ein Diener Nicholas die Zügel in die Hand drückte.
    Martin sagte: »Ihr könnt doch reiten?«
    Nicholas erwiderte: »Natürlich …«, und fügte eilig »Euer Gnaden!« an.
    »Gut. Wir haben hier viele junge Pferde, die eine starke Hand brauchen.«
    Nicholas stieg auf und war sogleich in einen Streit mit dem Pferd verwickelt. Doch ein scharfes Zerren am Zügel und ein paar Schenkeldrücke brachten das widerspenstige Tier zur Räson. Der Wallach war jung und vermutlich kürzlich erst beschnitten worden, weshalb er noch immer sehr wild war. Doch trotz des schweren Sattels kam Nicholas gut mit dem Pferd zurecht.
    Aber Martin ließ ihm keine Zeit, sich Gedanken über die Feinheiten des Reitens zu machen, sondern wendete sein Tier und ritt auf das Tor zu. Nicholas setzte dem Pferd die Hacken in die Flanken.
    Er mußte sich ganz schön anstrengen, um den Wallach vorwärts zu bewegen. Und dann ging es los: Das Tier bockte und versuchte, im Hof herumzurennen. Nicholas verstärkte unwillkürlich den Druck seiner Schenkel, ließ sich in den Sattel fallen und brachte das Pferd mit festem Zügel dazu, im Kreis zu laufen. Das Tier beruhigte sich und trottete friedlich vor sich hin. Nicholas gesellte sich an die Seite des Herzogs.
    »Habt Ihr wohl geruht, Junker?« fragte Martin.
    »Nicht wirklich, Euer Gnaden.«
    »Gefällt Euch Euer Quartier nicht?«
    Nicholas hatte das Gefühl, er würde verspottet, doch der Herzog sah ihn nur gleichmütig an.
    »Nein, es erscheint mir angemessen«, sagte er und vermied es, sich zu beschweren. »Es ist eher, weil alles so neu für mich ist, glaube ich.«
    »Ihr werdet Euch an Crydee gewöhnen«, sagte Martin.
    »Nimmt Euer Gnaden am Morgen nie etwas zu sich?« fragte Nicholas.
    Martin lächelte, vielmehr zog er nur die Mundwinkel leicht nach oben, ganz so, wie es Arutha immer machte, und sagte: »Oh, es wird schon noch Frühstück geben, doch vorher werden wir noch zwei Stunden arbeiten, Junker.«
    Nicholas nickte.
    Sie kamen in die Stadt, in der schon reges Treiben herrschte. Die Läden mochten zwar ihre Fenster noch verrammelt und die Türen geschlossen haben, doch Arbeiter waren schon auf dem Weg zum Hafen, zu den Mühlen oder zu anderen Werkstätten. Fischerboote fuhren im Grau der Dämmerung hinaus aufs Meer. Die Sonne war noch nicht über die Berge in der Ferne gestiegen. Gerüche aus den Bäckereien erfüllten die Luft.
    Als sie den Hafen erreichten, hörten sie eine bekannte Stimme.
    »Macht die Netze dort fertig!« rief Amos.
    Der Admiral überwachte das Verladen von Vorräten. Marcus kam um eine Ecke und ging neben einem langsam fahrenden Wagen her, und Harry war einen Schritt hinter ihm. »Das ist der letzte, Vater«, rief Marcus.
    Martin erklärte Nicholas nicht, was hier vor sich ging, doch der Prinz nahm an, es handelte sich um weitere Fracht für die neue Garnison im Norden. Der Herzog rief: »Amos, schaffst du es noch mit der Morgenflut?«
    »Es wird knapp werden«, grummelte Amos, »aber wenn diese tolpatschigen Affen die Fracht innerhalb der nächsten halben Stunde verladen haben, sollte es klappen.«
    Den Hafenarbeitern schien das Gebrüll gleichgültig zu sein, sie machten sich einfach an die Arbeit und beluden die Netze. Als sie fertig waren, zogen die Männer am Kran die Fracht hoch und schwenkten sie über das Schiff, wo sie sie wieder senkten.
    Amos kam zu Martin und Nicholas. »Es wird erst richtig hart werden, wenn wir das Ganze wieder löschen müssen. Ich schätze, die Soldaten der Garnison werden mit anpacken, aber wir werden nur mit Beibooten zwei oder drei Wochen brauchen, bis alles von Bord ist.«
    »Wirst du auf dem

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