Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
die Sorge um Nicholas erkennen, der jetzt von Harry und Anthony gestützt davonhumpelte.
    Sie hatte gerade den Garten hinter sich gebracht, als Nicholas in Ohnmacht fiel.

     
    Nicholas kam wieder zu sich, als sie sein Zimmer erreichten.
    Anthony und Harry legten ihn auf seiner Strohmatratze ab, und Harry fragte: »Was ist denn passiert?«
    Nicholas antwortete: »Mir ist jemand auf meinen schlimmen Fuß getreten, und es hat sich angefühlt, als wäre etwas gebrochen.« Sein Gesicht war immer noch leichenblaß, und Schweiß stand auf seiner Stirn.
    Anthony meinte: »Wir müssen den Stiefel ausziehen.«
    Nicholas nickte und biß die Zähne zusammen, als sie den Stiefel auszogen. Der Schmerz war fast unerträglich, doch der Junge wurde nicht wieder ohnmächtig.
    Anthony untersuchte den mißgebildeten Fuß und sagte: »Ich glaube nicht, daß irgendein Knochen gebrochen ist, doch etwas ist verrenkt. Seht Euch das an.« Nicholas stützte sich auf die Ellbogen und betrachtete, worauf Anthony zeigte: auf der Oberseite des Fußes machte sich ein großer blauer Fleck breit. Anthony drückte mit dem Finger auf die Schwellung, und Nicholas schrie vor Schmerzen auf.
    Der Magier drückte weiter. Dann hörte man ein lautes Ploppen, und Nicholas grunzte überrascht. Er konnte seinen Fuß wieder bewegen und zuckte mit den verkümmerten Zehen. Anthony setzte den Fuß sanft ab, und Nicholas ließ sich mit einem tiefen Seufzer zurücksinken.
    Anthony sagte: »Ich werde einen Diener zum Hafen schicken, er soll einen Eimer Salzwasser holen. Taucht den Fuß dort eine halbe Stunde lang hinein, danach müßt Ihr ihn für den Rest des Tages hoch und warm halten. Es wird wehtun, aber Ihr werdet es aushalten. Ich frage den Herzog, ob er Euch morgen bei der Arbeit entschuldigt und Euch nächste Woche etwas schont. Ihr werdet einige Tage ziemlich humpeln müssen, mein Freund.«
    Der junge Magier stand auf. »Morgen werde ich noch einmal nach Euch sehen.«
    Harry fragte: »Seid Ihr nicht nur der Berater des Herzogs, sondern auch sein Heiler?«
    Anthony nickte. »So in etwa, ja.«
    »Ich dachte, die Heilkunde wäre Sache der Priester?«
    Anthony lächelte. »Meistens, doch einige Magier sind auf diesem Gebiet ebenfalls sehr begabt. Ich sehe Euch morgen, Nicholas.«
    Als der Magier schon in der Tür stand, sagte Nicholas: »Anthony?«
    Der Magier blieb stehen und sah zu Nicholas herab. »Ja?«
    »Vielen Dank.«
    Anthony schwieg einen Moment lang, dann lächelte er und sah plötzlich nicht älter als Harry oder Nicholas aus. »Ich verstehe.«
    Nachdem er gegangen war, fragte Harry: »Was versteht er?« Er zog sich den kleinen Hocker heran und setzte sich. Von irgendwo aus seinem Gewand holte er einen Apfel hervor. Er brach ihn in zwei Hälften und gab Nicholas eine davon.
    Nicholas lehnte sich zurück und kaute auf dem Apfel herum. »Er versteht, daß sich Marcus und ich in der nächsten Zeit ein wenig die Köpfe einschlagen werden.«
    »Das war doch kein Spiel mehr da draußen, Nicky, das war Kampf. Du hast heute in einer Hälfte mehr Schläge eingesteckt als in der ganzen letzten Spielzeit. Und du hast auch noch nie so viele Stöße mit den Ellbogen verteilt. Ihr habt nicht mit dem Ball gespielt, ihr habt versucht, euch gegenseitig umzubringen.«
    Nicholas seufzte. »Wie kommst du darauf?«
    »Ihr seid leider beide auf das gleiche Mädchen scharf, und während du hier den Junker spielst, weiß er sehr wohl, daß du Prinz des Königreichs bist und er nur der Sohn eines Herzogs.«
    »Nur der Sohn eines Herzogs?«
    Harry schüttelte den Kopf. »Manchmal bist du ziemlich schwer von Begriff, mein Freund. Wenn Marcus in irgendeine Stadt außer Krondor käme, würden ihm die Mädchen scharenweise hinterherlaufen. Hier, an der Fernen Küste, ist er der beste Junggeselle, der gegenwärtig frei ist, und er ist sogar mit dem König verwandt und so. Aber du, mein lieber Junge, bist jetzt, wo deine Brüder verheiratet sind, der beste Junggeselle, der momentan nördlich des Kaiserreichs Kesh zu haben ist, und du bist der Bruder des nächsten Königs.
    Die liebliche Lady Abigail war vielleicht bis über beide Ohren in Marcus verknallt, doch in dem Moment, als du aufgetaucht bist, hat sie sich das noch einmal genau überlegt.« Schulterzuckend fügte er hinzu. »So sind die Leute nun mal.«
    Bei der Erwähnung von Abigail seufzte Nicholas, »Glaubst du wirklich?«
    »Was?«
    »Daß sie in Marcus verliebt ist.«
    Harry zuckte abermals mit den Schultern. »Weiß ich

Weitere Kostenlose Bücher