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Midleifcrisis

Midleifcrisis

Titel: Midleifcrisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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aufgefordert, wieder ihrem Job nachzugehen?«
    Ich antworte: »Na ja, nicht direkt, irgendwer musste ja auf die Kinder aufpassen.«
    »Falsche Antwort!«
    »Und wie geht die richtige?«
    »Ich nehme an, dass Sie, Herr Andersson, sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt haben, dass Ihre Frau fortan die Füße hochlegt, aber dass die hochwohlgeborene Madame sich zu schade war, wieder in die Bank zu gehen, jedenfalls wäre es gut, wenn es so gewesen wäre.«
    Ich frage, warum das gut wäre.
    »Weil Sie schon mächtig lange verheiratet sind. Bei langer Ehedauer könnte ein missgünstiger Richter ehebedingte Nachteile annehmen. Wenn Ihre Frau nachweist, dass Sie, Herr Andersson, auf ihr Karriere-ende gedrängt haben, zahlen Sie bis ans Lebensende.«
    Ich seufze und spreche gehorsam: »Meine Frau wollte nicht wieder arbeiten, auf keinen Fall. Ich habe sie gebeten, wieder zur Bank zu gehen, es waren ja unsichere Zeiten damals und keiner wusste, wie lange das bei mir in der Agentur gut geht. Aber sie wollte nicht, hat sich glatt geweigert. Sie weigert sich ja immer noch, jetzt, Jahre nach unserer Trennung.«
    »Sehr gut. Haben wir Zeugen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich habe ja bloß nachgeplappert, was Sie mir gesagt haben.«
    »Falsch. Sie haben mir gar nichts nachgeplappert. Ich werde Ihnen doch hier nicht nahelegen, die Unwahrheit zu sagen, das darf ich gar nicht. Aber ich bin mir fast sicher, dass Sie Zeugen haben, jede Menge. Ein paar Kumpels von damals. Oder Geschwister. Das fällt Ihnen schon noch wieder ein.«
    Als ich irgendwann erwähne, dass Elke bei der Trennung meine Konten abgeräumt hat, schlägt er sich vor Vergnügen auf die Schenkel. »Können wir das belegen? Kontoauszüge?« Als ich nicke, reibt er sich vergnügt die Hände: »Glasklarer Verwirkungstatbestand! Wenn ein Unterhaltsberechtigter die wirtschaftlichen Interessen des Unterhaltsverpflichteten verletzt, ist er raus. Null Unterhalt! Das fliegt ihr vor Gericht um die Ohren, und zwar mit so einem Knall!«, wobei er die flache Hand auf den Tisch haut und vergnügt in sich hineinwiehert.
    »Wollen Sie ihr das nicht mal schreiben?«, frage ich hoffnungsvoll. »Zum Beispiel als Antwort auf die letzten Forderungen?«
    Da lacht er: »Quatsch. Damit kommen wir frühestens vor Gericht, und Sie werden eine Menge Spaß haben, wenn Sie dabei das Gesicht Ihrer Frau beobachten.«
    Dann kneift er die Augen zusammen. »Warum reichen nicht Sie, Herr Andersson, die Scheidung ein? Sollten Sie eigentlich machen, so wie ich die Lage sehe.«
    Ich gucke betreten und murmele: »Wegen der Kinder.« Aber er weiß die Wahrheit so gut wie ich, und die lautet: weil ich Schiss habe vor dem ganzen Scheiß, der da auf mich zukommen wird.
    »Na ja«, meint er tröstend, »wir werden auch so mit der Sache klarkommen. Und irgendwann werden Sie schon genügend Mumm aufbringen. Hat schließlich noch jeder von uns geschafft.«
    Für den Anfang hat er einen schönen Vorschlag, mit dem er die Reaktionen der Gegenseite austesten will. Ich sollte doch, ohne aufs Ultimatum zu reagieren, einfach mal den Unterhalt kürzen, sagen wir um 500 auf ab sofort nur noch 2000 Euro.
    »Und diesen Quatsch mit den 500 Euro Nebenkosten extra«, sagt er, »den zahlen Sie auch nicht mehr. Wer wärmt sich denn den Arsch an der Heizung? Sie oder sie?«
    Als ich zweifelnd vor mich hinsinniere, prophezeit er mir: »Ihre Frau wird meckern. Aber ich würde mich wundern, wenn sie was macht. Dann müsste sie Unterhaltsklage einreichen, auf die wir mit Scheidungsklage reagieren, und sie wär schön blöd, wenn sie es täte.«
    Also spare ich weitere 1000 Euro im Monat, was mich endgültig aller Sorgen entledigt. In der Folge bekomme ich eine schriftliche Aufforderung von Elkes Anwältin, meine Einkommensverhältnisse offenzulegen. In seiner Antwort schreibt mein Cowboyanwalt, dass wir den Teufel tun werden, sie könne ja endlich ihre Klage einreichen, danach höre ich in dieser Angelegenheit kein Wort mehr.
    Ist schon so, dass es eine Art Gerechtigkeit gibt. Man darf bloß nicht darauf hoffen, sie in Wattehandschuhen zu fassen zu kriegen.

Hurrikan
    Aber erst mal hat mich ohnehin mein kubanisches Model Maria zu fassen gekriegt, und zwar gründlich. Ich habe meine gesamte verfluchte Reservebank aufgelöst, auch Yvonne nach vier weiteren Treffen nicht mehr den Arsch verhauen, obwohl ich anfing, Gefallen daran zu finden, und alles bloß, weil Maria so ein unglaublich leckerer Hüpfer von 26 Jahren ist. Ich bin

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