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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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und wartete, während das Gerät mit grünem Licht die Erhebungen ihrer Fingerkuppe abtastete und mit den Fingerabdrücken des zugangsberechtigten Personals in seiner Datenbank verglich.
    Biometrische Sicherheitskontrolle. Biometrie war eine harte Nuss. Sie ließ sich überwinden, aber leicht war es nicht. Man musste dazu vermutlich jemandem den Finger abtrennen.
    Die Tür fuhr geräuschlos beiseite, und sie gingen hinein. Die Schallisolation war besser in diesem Trakt. Sie hörten keinerlei Geräusche, obwohl Krankenschwestern und Pfleger kamen und gingen, Notfallwagen und Infusionsständer und Patienten in Rollstühlen vor sich herschoben.
    Kowalski sah sich neugierig um. Das Dekor war sparsam, aber elegant, die Überwachung diskret. Jede Wette, dass das Essen schmackhaft und nahrhaft war. Diese Anstalt hatte mehr von einer Privatklinik und einem Luxushotel als von einem Gefängnis. Nichts als das Beste für den Mann, der Allegras Vater ermordet und sie ins Koma geprügelt und blind gemacht hatte.
    Die Ärztin blieb an der dritten Tür stehen und blickte durch ein maschendrahtverstärktes Fenster im oberen Teil der Tür. Neben dem Türrahmen war ein Tastenfeld in die Wand eingelassen.
    Dr. Childers winkte eine vorübergehende Schwester herbei und bat leise um die Akte des Patienten in Zimmer drei, dann trat sie zur Seite, damit Kowalski einen Blick hineinwerfen konnte.
    Der Raum war hübsch eingerichtet. Kowalski sah ein hohes Krankenhausbett, eine Couch, einen Designertisch aus Holz mit zwei Sesseln, ein gefülltes Bücherregal, eine erstklassige Hi-Fi-Anlage – von einer sehr teuren schwedischen Marke – und eine beträchtliche CD -Sammlung. In der linken Wand war eine Tür, die wohl zum Bad führte. Keine Spiegel, keine Bilder.
    Reiche, durchgeknallte Mörder wurden hier gut behandelt.
    Im Bett lag ein Mann auf dem Rücken und bekam eine Infusion. Das schulterlange blonde Haar war geschnitten worden, und er war nicht elegant gekleidet. Bei einem Liegenden war die Größe nur schwer zu schätzen, doch er war es, der Mann, den Allegra beschrieben hatte: Corey Sanderson.
    Kowalski starrte den Mann an, der Allegra halb totgeprügelt hatte, und spürte, wie ihm das Blut durch die Adern pochte. Den Dreckskerl zu töten, hätte nichts geändert, aber verdient hatte er den Tod trotzdem. Er zwang sich zu Teilnahmslosigkeit, ehe er sich Childers wieder zuwandte.
    »Ich nehme an, Sie sind bereit zu schwören, dass er Ihre Anstalt nicht verlassen hat und gestern und heute nicht in der Stadt gesehen worden sein kann .«
    Die Ärztin antwortete kühl und gelassen: »Ich wäre sogar bereit zu beschwören, dass Mr Sanderson auch diesen Raum nicht verlassen hat. Am Samstagabend hatte er« , einen Augenblick lang sah sie gequält aus, »eine … Episode. Eine psychotische Episode. Er hat sein Zimmer vollständig verwüstet. Ich musste beinahe alles ersetzen lassen. Und dabei machte er sich so gut, seine Parameter … Nun, das ist egal. Worauf ich hinauswill, ist die Tatsache, dass wir ihm Samstag, gestern und heute Morgen wieder ein Sedativum verabreichen mussten. Glauben Sie mir, selbst wenn jede einzelne Tür im Institut offen gestanden hätte, Mr Sanderson wäre nicht in der Lage gewesen, es zu verlassen. Er hätte nicht einmal gehen können. Wir mussten hoch dosieren, um ihn ruhigzustellen .«
    »Aha .« Kowalski musterte den Mann, der reglos auf dem Bett lag, und hasste jede einzelne Zelle, jedes Molekül, aus dem er bestand. »Welche Dosis welchen Mittels ?«
    Als sie schwieg, drehte er den Kopf zu ihr. Schließlich entgegnete Childers: »Ist diese Information erforderlich ?«
    Kowalski steckte die Hand kurz in die Tasche und ließ dabei absichtlich Buds Dienstmarke aufblitzen. »Ja, Doctor, das ist sie .«
    »Oh, na schön .« Ungnädig blickte die Ärztin auf das Klemmbrett, das ihr eine Krankenschwester gebracht hatte. »Mal sehen … Der Patient erhielt am Samstagabend um 21 Uhr 30 nach einem heftigen psychotischen Anfall 120 Milligramm Thorazin. Die übliche Dosierung ist 100 Milligramm, aber Mr Sanderson war sehr … erregt. Und er blieb erregt, als die Wirkung nachließ. Er hat seitdem zwei weitere Injektionen zu 120 Milligramm erhalten. Bildhaft ausgedrückt, Lieutenant Morrison, würde das ein Pferd umhauen .«
    Kowalski dachte darüber nach. Sei gründlich. Lass keine Schlupflöcher. »Woher weiß ich, dass er das Sedativum tatsächlich erhalten hat ?«
    Schwache rosa Flecken erschienen auf ihren Wangen. Mit

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