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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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hätte es mir gesagt, wenn Sanderson geflohen wäre. Er weiß, dass ich an dem Fall interessiert bin. Also ist der Mistkerl noch dort .«
    Kowalski war sich da nicht sicher. Auf der Welt gab es wenige Gebäude, aus denen er oder John oder irgendein anderer SEAL nicht herauskommen würden. Allerdings war es auch richtig, dass Musikproduzenten in der Regel nicht die SEAL -Ausbildung durchlaufen hatten. Dennoch, er war nicht bereit, Risiken einzugehen.
    »Wo ist diese Anstalt? Wie heißt sie ?«
    »Die Psychiatrische Klinik und Justizvollzugsanstalt Spring Harbor. Sie bekommt enorme Forschungsgelder und liegt ungefähr fünfunddreißig Meilen Richtung Mount Hood außerhalb der Stadt .«
    Kowalski rechnete nach. In Anbetracht des Verkehrs würde es eine gute Stunde dauern, um dorthinzukommen und wieder zurückzukehren, und noch eine Stunde, die er sich dort aufhielt. Aber wie lange es auch dauerte, er würde nicht ohne hieb- und stichfeste Information zu Allegra zurückkehren. Jacko würde bleiben und sie bewachen, so lange es sein musste. »Okay, ich fahre hin, um mir das Ganze anzusehen und herauszufinden, ob Sanderson die Anstalt so lange verlassen konnte, wie er gebraucht hätte, um Allegra zu terrorisieren, und sich wieder hineingeschlichen hat .« Bud schüttelte den Kopf. »Was denn ?«
    »Ich glaube, du hast mir nicht zugehört .« Bud hob die linke Hand, in der unter Pflastern die Infusionsnadel steckte, um die einzelnen Punkte abzuhaken. »Erstens – er ist in einer psychiatrischen Einrichtung. Da lassen sie nicht jeden x-Beliebigen einfach rein- und rausspazieren, sonst verlieren sie nämlich den Staatsvertrag und landen vor der Aufsichtsbehörde für Gefängnisse. Zweitens – was immer dort vorgeht, man wird es dir, einem Zivilisten ohne offizielle Befugnis, nicht sagen, Punkt. Du bräuchtest einen Gerichtsbeschluss oder wenigstens einen Polizisten in deiner Begleitung, und ich hab heute leider schon was anderes vor, wie du siehst. Drittens … – was zum Teufel machst du da ? «
    Bud beobachtete entsetzt, wie Kowalski gelassen in die oberste Schublade des Nachttischs griff und Buds Dienstmarke herausnahm. Er hakte sich das Mäppchen in den Gürtel, während Bud versuchte, sich hochzuwuchten. »Mensch, denk nicht mal dran « , zischte Bud. Schwer atmend richtete er sich in eine halb sitzende Position auf, stützte sich auf einen Ellbogen und verzog gequält das Gesicht.
    Sie verhakten ihre Blicke wie zwei alte Elche ihre Geweihe. Doch Buds Schaufeln waren gestutzt worden. Er gab auf. »Ach, Scheiße .« Er ließ den Kopf wieder auf das Kissen sinken. »Bitte bring niemanden um, solange du meine Marke herumzeigst .«
    »Ich versuch’s .« Kowalski ging zur Tür.
    Bud hob die Stimme. »Und morgen will ich sie zurückhaben, verstanden ?«
    Kowalski schloss die Tür leise hinter sich und ging mit raschen Schritten zur Treppe.
    Die Anstalt war für die Reichen. Für durchgeknallte Reiche, dachte Kowalski, während er die Umfassungsmauer der Anstalt abschritt. Sein SUV parkte eine Meile die Straße hinunter vor einem Bumslokal an der Straße. Er hatte ein wenig Schlamm auf die Stoßstangen und Kotflügel geschmiert, um sich an die Umgebung anzupassen. Unter den dreißig anderen Fahrzeugen vor dem schäbigen Gebäude, bei dem aus jedem Spalt laute Musik dröhnte, würde er jetzt nicht mehr auffallen.
    Kowalski war im Schnellschritt zur Anstalt gelaufen, ungefähr drei Meter abseits der einspurigen Straße in dem Wald, bereit, beim ersten Geräusch eines Autos in Deckung zu springen. Doch es gab keinen Verkehr auf der Straße. Nur den nahenden Abend, die hohen alten Bäume, die in der Dämmerung noch gespenstischer wirkten, und Stille.
    Etwa sechzig Meter von den Toren entfernt, die er wie auch die Straße links von sich sah, war er auf die Umfassungsmauer getroffen. Statt sich zum Tor zu begeben, ging er nun die gesamte Mauer gegen den Uhrzeigersinn ab und machte sich mit der Überwachung vertraut.
    Sie war nicht gerade erstklassig, aber auch nicht schlecht. Er und John hätten vielleicht tatsächlich ein paar Probleme, wenn sie da hinein- und wieder hinausgelangen wollten. Nicht viele, aber immerhin. Alle sechs Meter hing eine unauffällige Überwachungskamera an einem Stützmast von der Steinmauer. Alle fünf Minuten vollführten diese Kameras eine volle Drehung. Kowalski kannte das Fabrikat und auch ihren schwerwiegenden Sicherheitsmangel: Sie hatten nur einen schmalen Erfassungsbereich, und wenn man es

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