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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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flehte sie heiser.
    Bleib hier. Es gab nichts, was er lieber getan hätte.
    »Das geht nicht, Honey « , sagte er mit echtem Bedauern im Ton und zog behutsam ihre Hände von seinen Ärmeln. »Ich kann sie das nicht allein machen lassen .«
    »Aber du hast die Polizei gerufen! Ich hab den Mann sagen hören, dass sie bald hier sind « , flüsterte sie stürmisch und klammerte sich erneut an seine Oberarme.
    Kowalski unterdrückte einen Seufzer. »Ja, aber John weiß das nicht. Ich muss gehen. Ich kann ihn und Bud nicht allein gegen diese Kerle kämpfen lassen .« Er musterte Allegras schönes Gesicht und prägte es sich ein. Er wollte es vor sich sehen, wenn er draufging.
    Als Berufssoldat machte er sich diesbezüglich keine Illusionen. Egal wie geschickt man war, wie hart man trainierte, es passierte trotzdem. Und häufig dann, wenn es einem am wenigsten in den Kram passte. Er hatte Männer zwei Tage vor ihrer Pensionierung umkommen sehen, oder am Tag der Geburt ihres ersten Sohnes oder eine Woche vor ihrer Hochzeit.
    Kowalski war darauf vorbereitet, zu sterben, vor jedem Einsatz machte er es sich klar. Alle Soldaten taten das, sonst könnten sie ihre Aufgabe nicht erfüllen.
    Murphys Gesetz war das Einzige, worauf man sich im Kampf verlassen konnte. Die Tatsache, dass er gerade die begehrenswerteste Frau der Welt kennengelernt hatte und sie sich auch für ihn zu erwärmen schien, machte es wahrscheinlicher, dass er draufging. Als stünden die Chancen nicht schon schlecht genug, wenn er unbewaffnet gegen fünf AK -47 antrat.
    Er würde sein rechtes Ei hergeben, um auf Allegra liegen zu bleiben, sie zu küssen, bis die Guten kämen und ihnen den Arsch retteten. Doch die Option bestand nun mal nicht.
    Das Leben ist hart. Schluck’s runter. Der Wahlspruch der Soldaten.
    »Hör mir gut zu, Honey .« Sie wurde still. Nur die blicklosen Augen folgten seinen Kopfbewegungen. Er richtete sich ein wenig auf, streifte die Smokingjacke ab und breitete sie längs über Allegra. Sie deckte sie fast vollständig zu. »Nicht bewegen, bis ich dich holen komme. Wenn ich … nicht komme, warte hier, bis die Polizei dich findet. Nicht bewegen! Larry Morton, der Mann, den ich angerufen habe, weiß, dass du unter der Bühne liegst .« Er schob die Jackensäume unter sie. »Ich habe mein Jackett über dich gebreitet, weil es schwarz ist. Es tarnt dich. Denk daran, egal was passiert, du darfst dich nicht bewegen, bis dich jemand holen kommt .«
    »Geh nicht « , flüsterte sie. Eine Träne rann ihr über die blasse Wange. »Bitte, geh nicht .«
    Kowalski schloss gequält die Augen. Mann, das war das Härteste, was er je getan hatte. »Ich muss, Honey « , flüsterte er.
    Johns Schultern waren vollkommen angespannt. Wer ihn nicht kannte, würde es nicht sehen, aber Kowalski war er vertraut wie ein Bruder. Was immer John geplant hatte, würde er jetzt ausführen.
    Kowalski beugte sich zu einem raschen Kuss über Allegra, bekam dabei die Träne zu schmecken und schob rasch noch ihre Arme unter die Jacke.
    »Komm zurück zu mir « , flüsterte sie drängend und holte die Hände noch einmal unter der Jacke hervor, um sein Gesicht in beide Hände zu nehmen.
    »Ja, verlass dich drauf « , erwiderte er hastig und rollte sich bereits weg von ihr. John fing an, langsam zu hyperventilieren, um den Sauerstoff anzusammeln, den er gleich für den plötzlichen Aktivitätsausbruch brauchte. »Bleib da« , befahl Kowalski noch einmal über die Schulter hinweg.
    Dann begann er seinerseits zu hyperventilieren und rollte sich dabei zum Bühnenrand. Der Beginn einer Operation war die gefährlichste Phase. Wenn der Kampf erst einmal im Gange war, würde er genau wissen, was zu tun war und wie. Doch jetzt hatte er keinen Plan. Er konnte nicht als Erster einen Schritt tun und den Überraschungsangriff damit stören, doch genauso wenig durfte er eine Sekunde zu spät reagieren, wenn John und Bud ihren Schritt ausführten. Das Timing musste auf den Sekundenbruchteil stimmen. Tief atmend und angespannt wartete er auf den entscheidenden Augenblick.
    »Viel Glück .« Es war mehr ein Lufthauch als ein Flüstern. Er nickte. Sie konnte es nicht sehen, aber er wagte nicht zu antworten. Die Juwelenräuber waren mit der Plünderung der Vitrinen fast fertig. Sie zogen es eiskalt durch. Sie hatten die Wachleute getötet und die Ausstellungsgäste außer Gefecht gesetzt – dachten sie zumindest. Die Männer unter den Gästen waren durchschnittlich sechzig Jahre alt, lauter

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