Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
Sanitäterteam kam hereingerannt. Larry dirigierte zwei zu Bud, der bewusstlos, von Claire bewacht, am Boden lag. Die übrigen Sanitäter liefen zu den offensichtlich Verletzten und tasteten bei den Verbrechern und dem erschossenen alten Mann am Hals, ob sie noch Puls hatten, dann kümmerten sie sich um die Geiseln. Zwei Frauen waren ohnmächtig geworden und wurden wieder zu Bewusstsein gebracht.
John ging mit Suzanne im Arm zu Kowalski und Larry. Sie zitterte sichtlich, was nicht anders zu erwarten war. Schließlich hätte ihr der Kerl jederzeit den Kopf wegschießen können. Aber auch John zitterte, und das kam für Kowalski absolut überraschend. Er hatte John Huntington nach keinem ihrer vielen Kampfeinsätze Gefühle zeigen sehen. Doch hier stand er nun, bleich und zitternd.
»Ich fahre nach Hause « , sagte John zu Larry. »Ich weiß, ihr müsst mich noch genauer befragen, denn zwei von denen gehen auf meine Kappe .« Er deutete auf die Toten, denen ein Messer in der Kehle steckte. »Ihr werdet meine Fingerabdrücke daran finden. Ich werde morgen in die Stadt kommen, wenn ihr mich braucht. Aber jetzt bringe ich erst mal meine Frau nach Hause .«
Larry nickte. »In Ordnung. Für mich sieht das alles ziemlich eindeutig aus. Wir werden eine Aussage brauchen, aber die kann warten. Die Spurensicherung wird gleich hier sein. Wir werden noch eine Weile mit Aufwischen beschäftigt sein, und die Toten müssen identifiziert werden. Wir bleiben in Kontakt .« Er drehte den Kopf. »Und du, Kowalski, rechne in Kürze mit einem Anruf .«
Die Sanitäter legten Bud auf eine Rollbahre und brachten ihn nach draußen. Claire lief nebenher, eine Hand an der Rollbahre, die andere am Revers des Jacketts, das ihr jemand, vermutlich ein Gast, geliehen hatte. Larry ging mit, um sich über Buds Zustand zu erkundigen.
Johns Kiefermuskeln arbeiteten sichtlich. Er zog Suzanne noch fester in seinen Arm. »Komm, Liebling, lass uns heimfahren .«
Suzanne hatte geweint, ihr Make-up war verschmiert, und ihr Kleid hatte einen langen Riss im Saum. Aber sie sah schön aus wie immer. Sie stimmte leise zu, dann blieb sie jedoch stehen und sah zu ihm auf. »John, was ist mit Allegra? Wir können sie nicht einfach hierlassen. Sie ist mit uns zusammen hergekommen. Wie kommt sie sonst nach Hause … «
»Ihr ist nichts passiert « , sagte Kowalski. »Ich habe sie unter der Bühne versteckt .« Er bedachte John mit einem harten Blick. »Ich werde mich um sie kümmern und dafür sorgen, dass sie sicher nach Hause gelangt .«
John erwiderte den Blick einen Moment lang schweigend, dann nickte er. »Gut. Dann lass uns gehen, Liebes .«
»Nein. Auf keinen Fall. Das ist unsere Pflicht. Sie ist mit uns gekommen, und wir bringen sie auch wieder heim .« Suzanne blieb hartnäckig. »Ich werde nicht ohne sie gehen .«
Kowalskiwarverärgert,abergleichzeitigmussteersiebewundern.Siewarkreidebleichundzitterte,nachdemsiefasterschossenwordenwäre,undsehntesichwahrscheinlichnachihremruhigen,sicherenZuhauseunddenArmenihresMannes.UndtrotzdemwolltesieohnedieFreundinnichtweg.»Ichsagte,ichkümmeremichdarum,Suzanne « ,sagteKowalskifreundlich.
»Äh … Ich weiß nicht .« Sie sah ihren Mann an und dann wieder Kowalski. »Du musst mir versprechen, dass du sie bis an die Tür bringst, Douglas. Sie ist blind und hat Ängste ausgestanden. Ehrlich gesagt, wäre mir sehr viel wohler, wenn sie mit uns käme .«
Kowalski nickte. »Ich verstehe dich vollkommen, Suzanne. Aber du brauchst dir wegen Allegra keine Sorgen zu machen. Ich werde mich gut um sie kümmern .«
»Die arme Allegra … « , hauchte sie und blickte Kowalski forschend in die Augen. Ihr Kinn zitterte. Ihre Augen wurden nass. Als eine Träne über ihre Wange rollte, wischte John sie zärtlich weg. Der seelische Stress begann sich auszuwirken.
»Du kannst dich auf ihn verlassen, Liebling. Bei ihm kann ihr nichts passieren « , brummte John ihr ins Ohr und warf Kowalski dabei einen Blick zu, der sagte: Wenn der Freundin meiner Frau etwas zustößt, ziehe ich dir das Fell über die Ohren.
Sie hatten schon viel Zeit zusammen unter gefährlichen Umständen zugebracht und konnten sich zuverlässig wortlos verständigen. Kowalski erwiderte mit den Augen: Allegra gehört jetzt zu mir. Ihr wird überhaupt nichts zustoßen. John nickte und wandte sich seiner Frau zu.
»Komm, Liebling. Das ist in Ordnung, ich verspreche es dir. Allegra wird es gut gehen. Kowalski weiß, was zu tun ist. Lass uns gehen. Komm jetzt
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