Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
schüttelte sie ganz leicht. »Deshalb hab ich danach gefragt, erinnerst du dich ?«
Das war so kompliziert. Wie wund sie war, hatte sie erst gemerkt, als sie sich auf ihn setzte, als sie schon wieder halb dabei gewesen waren.
Er massierte ihr sanft die Schultern.
»Oh, das ist schön .« Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ sich gegen diese großen Hände sinken. Ein Wunder, dass sie nicht zu einer Wachslache zerfloss.
»Hmhm. Oh ja .« Er schnurrte. Anders konnte man es nicht nennen. Wie ein in der Sonne liegender Löwe. Diese großen, rauen, warmen Hände glitten über ihren Rücken und zogen irgendwie die Spannung aus den Muskeln. »Das ist wirklich herrlich. Ich liebe es, dich anzufassen .«
Mit keiner Bewegung versuchte er, es sexuell werden zu lassen, ging nicht an ihre Brüste oder ihr Geschlecht. Es war nicht sexuell, aber zutiefst sinnlich, ein Genuss an menschlicher Wärme und Hautkontakt an diesem stillen Morgen.
»Ich möchte nicht, dass du jemals etwas mit mir tust, was du nicht willst, Honey. Das musst du mir versprechen .« Sein Ton war vollkommen sicher und bestimmt.
Allegra schloss die Augen. Nicht, um die Welt auszuschließen, sondern weil sie diesen Moment völligen Vertrauens und Wohlgefühls genießen wollte.
»Allegra … antworte mir .« Er spannte die Bauchmuskeln an, um sich aufzurichten. »Ich will, dass du es versprichst .«
»Okay « , murmelte sie seufzend. »Ich verspreche es .«
»So hab ich’s gern. Du sollst nicht denken, dass du bei mir etwas tun musst. Spiel mir niemals etwas vor. Ich will das nicht und ich brauche das nicht. Allein das Zusammensein mit dir ist schon eine Wucht. Und jetzt entspann dich. Mir zuliebe .«
Letzteres klang wie ein Befehl. Nun ja, durch die Navy war er es sicher gewohnt, Befehle zu geben. Und dass ihm sofort gehorcht wurde. Allegras Muskeln jedenfalls gehorchten, sie entspannten sich einer nach dem anderen.
Das war einfach herrlich.
Er wollte nicht, dass sie etwas tat, um sich anzutörnen. Sie sollte nur auf ihm sitzen, ihn zwischen ihren Beinen genießen und sich streicheln lassen.
Die schlichte menschliche Berührung war so wunderbar. Sie hatte niemanden mehr angefasst, seit … dem Unfall. Nicht richtig. Natürlich hatte sie sich bei Claire und Suzanne untergehakt, wenn sie mit ihnen aus dem Haus gegangen war, aber nur um Hindernissen auszuweichen. Die Spaziergänge waren nie lang ausgefallen. Sie hatte sich nicht orientieren können und ständig fürchten müssen, sie könnten vergessen haben, einen Bordstein oder ein Loch im Pflaster zu erwähnen. Eine Armbeuge, die zudem in einem Mantel steckte, ein Kuss auf die Wange, eine rasche Umarmung, das war alles gewesen, was sie an Körperkontakt gehabt hatte.
ErstjetztkonntesiedenGedankenansichheranlassen,dasssieeinsamgewesenwar,dassihrmenschlicherKontaktgefehlthatte.
Aber darin holte sie jetzt mächtig auf. Douglas Kowalski hatte viel Fläche zum Anfassen.
In der Hoffnung, er werde es nicht als sexuelle Annäherung verstehen, strich sie mit den Händen über seine Schultern. Das hatte sie zwar schon die ganze Nacht getan, aber jetzt war es anders. Es ging nicht um wilde Leidenschaft, sondern sie wollte – musste – ihn anfassen, um ihn kennenzulernen.
Die Muskeln über den Schulterblättern waren dick und fest. Keine Chance, den Knochen zu fühlen. Wie konnte ein Mensch nur solche Muskeln entwickeln? Er musste täglich stundenlang Gewichte heben.
Sein Körper war so völlig anders als ihrer.
Lange, kräftige Muskeln, die überhaupt nicht nachgaben. Die stark ausgeprägten Konturen eines harten Männerkörpers. Die Beschaffenheit der glatten und der behaarten Hautpartien.
Es war derzeit Mode, dass auch Männer sich die Brust rasierten, aber Douglas hatte davon wohl noch nichts gehört, denn eine dichte Matte rauer Locken bedeckte seinen Oberkörper von den Brustmuskeln bis zum Bauch. Träumerisch spürte sie der Haarlinie nach, bis sie direkt am Bauchnabel gegen seinen Penis stieß. Sie riss die Hand weg und hörte ihn scharf einatmen.
»Entschuldige « , flüsterte sie, als sie ihn hart schlucken hörte.
»Du kannst anfassen, was du möchtest, Honey. Und wie du es möchtest .« Er klang so sicher, so unglaublich beruhigend.
Allegras Hände kehrten zur Brust zurück. Mit gespreizten Fingern strich sie zu den Schultern hinauf.
Sie war erst mit wenigen Männern ins Bett gegangen, und die waren alle Musiker gewesen. Sie erinnerte sich an untrainierte Körper, die ganz
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