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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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beschloss sie.
    Der Anfall kam wie immer unangekündigt und mit Wucht und warf sie in das allerschwärzeste Loch.
    … du dämliches Miststück! Ich werde dich lehren, Verträge zu brechen!
    … so können Sie mit meiner Tochter nicht reden!
    Nicht, Paps!
    Blut. Oh Gott, so viel Blut! Es floss aus seinem Kopf in eine schwarze Lache … Paps zuckte mit den Beinen, dann lag er plötzlich still …
    Sie drehte sich um, wich zurück, aber er ließ sich nicht mehr aufhalten. Er ging auf sie los …
    Sie versuchte wegzurennen, doch er hielt sie an einem Büschel Haare fest und riss sie so hart zurück, dass ihr die Tränen übers Gesicht strömten. Ein grober Ruck, und sie flog mit dem Kopf gegen die Wand. Blutspritzer rannen daran hinunter. Oh Gott, sie würde sterben, genau wie Paps …
    Betäubt und fassungslos von diesem Ansturm saß sie da, von diesen Bildern, die aus einer finsteren Hölle aufgestiegen waren. Es war, als hätte sich ein Monster ihres Verstandes bemächtigt.
    Ihre Tagträume bekamen eine teuflische Begleiterscheinung: den Geruch. Sie hatte Blut gerochen und den üblen Gestank des Todes. Er saß ihr noch in der Nase, obwohl die Bilder schon verblassten, sich in das Höllenloch zurückzogen wie eine dunkle Flutwelle, die Bruchstücke eines entsetzlichen Treibguts zurückließ.
    Allegra stand abrupt auf und erstarrte auf der Stelle. Ihr Herz hämmerte, die Panik lähmte sie, aber da gab es kein Abreagieren. Und sie hatte die Orientierung verloren, wusste allenfalls noch, wo oben und unten war.
    Von rechts hörte sie Geräusche, dort musste die Küche sein. Erleichtert erinnerte sie sich, dass sie nicht allein war. Sie drehte sich dorthin, streckte unwillkürlich die Hand nach ihm aus, obwohl er nebenan war. »Douglas ?«
    Es kam nur ein kratziges, dünnes Stimmchen heraus. Der Schrecken saß ihr noch in der Kehle.
    Wie sollte er sie da hören? Bebend holte sie Luft, um noch einmal zu rufen, doch plötzlich war er da. Sie berührte seinen festen, muskulösen Unterarm. Wie hatte er sie hören können, wo sie sich selbst kaum gehört hatte? Doch da war er, und die Panik lockerte ihre Klauen. Eine große, warme Hand legte sich auf ihre.
    »Ich bin hier, Honey « , sagte er ruhig. »Alles ist gut .«
    Nein, gar nichts war gut, aber wenigstens hatte sie nicht mehr das Gefühl, bei einem falschen Schritt in einen Abgrund zu stürzen. Wäre er nicht im Haus gewesen, hätte sie wie angewurzelt auf der Stelle gestanden, bis sich ihre Angst gelegt hätte und sie wieder kurze, tastende Schritte bis zum nächsten Hindernis machen konnte, um sich zu orientieren. Jetzt war es Douglas, der ihr Halt und Orientierung gab.
    Allegra neigte sich mit geöffneten Armen nach vorn und wurde sofort in eine Umarmung gezogen. Ängstlich drückte sie sich an ihn, so fest sie konnte. Er war so warm und fest, während alles andere kalt und schlüpfrig war.
    »Douglas « , flüsterte sie mit zittriger Stimme. »Oh Gott, Douglas, das Blut .«
    »Alles ist gut « , wiederholte er und drückte sie an sich, eine Hand an ihrem Hinterkopf. »Was für Blut, Honey ?«
    Um das Zittern zu unterbinden, das sie in Wellen durchlief, umklammerte sie ihn noch fester und versuchte, ruhig zu atmen.
    »Allegra ?« , sagte er an ihrem Ohr. »Welches Blut? Du blutest nicht, ganz sicher .«
    Nicht, wo er es sehen könnte, nein. Allegra wischte sich die Augen an dem weichen Stoff seiner Trainingsjacke und fühlte sich noch immer im Bann der schrecklichen Bilder.
    Sie glichen ihren nächtlichen Albträumen, nur dass sie diesmal wach war. Durch Gott weiß welchen Auslöser wurde sie in eine Schreckensszene gerissen, nach der sie zitternd, weinend und verloren dastand. Und egal ob sie wach war oder schlief, sie konnte sich nie an den Albtraum erinnern. Die Anfälle kamen wie aus dem Nichts, und solange sie anhielten, war sie völlig hilflos. Sie fühlte sich wie von einer Woge an einen einsamen Strand geworfen.
    Diesmal war es nicht so schlimm, weil sie sich an Douglas festhalten konnte. Er war wie ein Fels in der Brandung. Es half ihr, sich gegen ihn zu drücken und sich wieder von ihm wegzustoßen, weil es ihr das Gefühl gab, nicht mehr so ohnmächtig zu sein.
    Wahrscheinlich sah sie aus wie eine Wilde. Jedenfalls fühlte sie sich so: verweint und unverständliches Zeug plappernd. Ihre Haare, die immer schwer zu bändigen waren, standen sicher nach allen Seiten ab.
    Allegra drückte fester gegen Douglas’ Brust. Als er sie losließ, wischte sie sich die

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