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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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ihre Stimme klang matt. Sie weinte nicht mehr, aber ihr Gesicht war noch nass. »Ich weiß, du glaubst mir nicht, Suzanne, aber ich habe Corey gehört. Seine Stimme ist unverwechselbar. Und er hat mich angefasst .« Schaudernd zog sie Suzannes Mantel enger um sich.
    Bekümmert drückte Suzanne ihr die Schulter. »Ach, Süße. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber Corey war nicht hier. Er war einfach nicht hier. Ich hätte ihn gesehen. Vielleicht ist nur jemand gestolpert und hat versehentlich nach deinem Arm gegriffen. Ich schwöre dir, es war nicht Corey Sanderson, der dich angefasst hat. Ich hätte ihn gesehen .« Bei Suzanne quollen die Tränen hervor, als sie die harte Wahrheit aussprach. Allegra war diejenige, die sich täuschte, denn sie war blind und Suzanne nicht.
    Suzanne sah Kowalski an. »Sanderson sitzt in der psychiatrischen Anstalt für Verbrecher. Er wurde nicht entlassen. Das weiß ich bestimmt. Ich habe einem Polizisten, der in dem Fall ermittelt hat, das Versprechen abgenommen, dass er mir sofort mitteilt, wenn sich daran etwas ändert .« Sie biss sichtlich die Zähne zusammen. Bei ihr sah das allerdings ziemlich hübsch aus. »Dieser Kerl kommt nicht auf eine Meile an Allegra heran, nie wieder. Dafür sorge ich .«
    IndemAugenblickliebteersie,undwennJohnnichtdabeigewesenwäre,hätteersiegeküsst,ihreinendickenDanke-SchmatzeraufdenMundgegeben.AllegralagihrsehramHerzen,undsiewarzuallerhandbereit,umihreFreundinzuschützen.
    Er nickte. Allegra straffte sich. »Ich weiß, ihr haltet mich alle für verrückt « , sagte sie mit vollkommen klarer Stimme. »Aber ich weiß, was ich gehört habe, und das war die Stimme von Corey Sanderson, die sagte: › Du kleines Miststück. Du wirst kriegen, was du verdienst. Ich sorge dafür, dass du stirbst, und dann wirst du in der Hölle schmoren . ‹ «
    Sie änderte die Tonhöhe, ahmte wohl Sandersons Stimme nach, vermutete Kowalski. Es klang unheimlich und drohend, als spräche tatsächlich ein anderer aus ihr. Einen Moment lang glaubte er ihr, dann blickte er Suzanne an. Mit Tränen in den Augen schüttelte sie den Kopf.
    »Ich habe Allegra nur einen Moment lang aus den Augen gelassen. Der Wagen stand direkt an der Ecke. Es waren Leute auf dem Gehweg, die zum Restaurant gingen oder von dort kamen, aber nicht viele, und Sanderson war nicht darunter. Glaub mir, ich hätte ihn erkannt. Corey Sanderson war heute nicht hier. Das kann ich dir versichern .«
    Flashbacks. Das war die einzige Erklärung. Doch Kowalski war nicht bereit, ein Risiko einzugehen. Er wusste, was er zu tun hatte.
    »Komm, Honey .« Er drückte ihre Schulter. »Ich glaube, ich weiß, was hier vorgeht. Ich möchte dich nach Hause bringen. Suzanne, John, wir telefonieren später, okay ?«
    Suzanne setzte zu einer Erwiderung an, besann sich aber eines Besseren, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Auch John blickte finster. Sie seufzte und trat auf Allegra zu, um ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen. »Wir unterhalten uns später, Süße, einverstanden ?«
    »Er war es. Es war Corey « , sagte Allegra. »Ich weiß, du glaubst mir nicht, aber er war es. Ich würde seine Stimme überall erkennen .« Sie sprach leise und klang traurig. Sie sträubte sich nicht, als Kowalski ihren Arm nahm und sie nach draußen führte, sondern ging mit vorsichtigen Schritten mit.
    John öffnete für Suzanne die Beifahrertür und ließ seine Frau einsteigen. Über das Wagendach hinweg fing Kowalski seinen Blick auf. John war so bekümmert wie Suzanne, als er sich hinters Steuer setzte.
    Kowalski setzte seine Frau in den SUV . Wie Samstagabend deckte er sie mit der Decke zu, die er auf dem Rücksitz hatte. »So. Gleich ist es warm hier drinnen .« Er rief Jacko auf dem Handy an, während er um den Wagen herumlief und einstieg.
    Zehn Minuten lang fuhr Kowalski, ohne ein Wort zu sagen. Allegra hielt das Gesicht ein wenig abgewandt. In ihrem Elend wirkte sie hohlwangig. Kowalski hatte tiefes Mitleid mit ihr. Flashbacks waren schlimm genug, zumal die sensorischen, die so real erschienen. Aber sie musste außerdem noch ertragen, dass ihr niemand glaubte.
    Um den heißen Brei herumzureden, war nicht Kowalskis Stärke, darum sprach er es direkt an. »Ich habe heute erfahren, wodurch du erblindet bist, Allegra. Nicht durch einen Unfall, wie du mir gesagt hast. Dieser Wichser hat dich zusammengeschlagen und deinen Vater getötet. Warum hast du mir das nicht erzählt? Warum hast du mich glauben lassen, es sei bei einem Unfall

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