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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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die Dante
sie bezeichnet hatte.
    Wenigstens war sie jetzt in
Sicherheit, wo immer Dante sie auch hingebracht hatte. Sie sah sich in dem
großen Schlafzimmer um. Die wenigen schlichten Möbel kündeten von
Understatement. Alles wirkte sehr männlich, mit klaren Linien und dunklen
Oberflächen. Die einzige Schwelgerei war das Bett. Es war riesig und
beherrschte den Raum, seine mattschwarzen Seidenlaken weich und schimmernd wie
Rabenschwingen.
    Im angrenzenden Wohnzimmer fand
Tess vergleichbar geschmackvolle Einrichtungsgegenstände vor. Dantes Quartier
fühlte sich behaglich und unaufgeregt an, wie der Mann selber.
    Der ganze Ort wirkte heimelig,
allerdings nicht wie ein Haus. Es gab in keiner der Wände ein Fenster, nur
teuer aussehende zeitgenössische Kunst und gerahmte Fotografien. Er hatte
erwähnt, dass dieser Ort ein Hauptquartier war, und nun fragte sich Tess, wo
genau sie sich befand.
    Sie spazierte aus dem Wohnzimmer
in einen gefliesten Vorraum. Neugierig öffnete sie die Tür und sah in einen
Korridor aus schimmerndem weißen Marmor. Tess spähte den langen Flur entlang,
dann zur anderen Seite. Nichts als ein leerer, gewundener Tunnel aus poliertem
Stein. Auf dem Boden waren in den schneeweißen Marmor Intarsien eingelegt,
offenbar eine Reihe von Symbolen -  ineinandergreifende geometrische Bögen und
Wirbel, ausgeführt in Obsidian. Sie waren ungewöhnlich und faszinierend, manche
von ihnen bildeten ähnliche Muster wie die schönen, vielfarbigen Tattoos, die
Dantes Oberkörper und Arme zierten.
    Tess bückte sich, um die
Intarsien genauer anzusehen. Sie war so in die Betrachtung der Zeichen
versunken, dass sie Harvard nicht bemerkte, bis der Terrier an ihr
vorbeischlüpfte und den Korridor entlangtrottete.
    „Harvard, komm zurück!“, rief
sie ihm nach, aber der Hund lief weiter und verschwand um die nächste Kurve des
gewundenen Flures.
    Verflucht.
    Tess stand auf, warf einen Blick
auf den leeren Flur und folgte dem Hund. Die Jagd führte sie ein langes Stück
Flur hinunter, dann das nächste. Jedes Mal, wenn sie den streunenden Terrier
fast erwischt hatte, entwischte er ihrem Griff und trabte weiter durch das
endlose Netz aus Korridoren, als ob sie ein Spiel spielten.
    „Harvard, du kleiner Gangster!
Stopp jetzt!“, flüsterte sie scharf, aber leider ergebnislos.
    Sie wurde jetzt ungeduldig, auch
befielen sie Zweifel, ob sie sich hier allein herumtreiben sollte. Obwohl sie
sie nicht sehen konnte, war sie sicher, dass hinter den undurchsichtigen
Glaskugeln, die alle paar Schritte an der Wand montiert waren, Sicherheitskameras
jede ihrer Bewegungen registrierten.
    Es gab nirgends Hinweise, die
etwas über den jeweiligen Standort verrieten oder wohin all die labyrinthischen
Gänge führen mochten. Wo immer das war, was Dante sein Zuhause nannte, es war
ausgerüstet wie eine Hightech-Regierungszentrale. Das wiederum machte seine
haarsträubenden Behauptungen über einen Untergrundkrieg und die Existenz
gefährlicher Nachtgeschöpfe nur glaubwürdiger.
    Tess folgte dem Hund um eine
scharfe Rechtskurve, die in einen anderen Flügel des Hauptquartiers zu führen
schien. Endlich wurde Harvards weitere Flucht vereitelt. Ein Paar Schwingtüren
versperrte ihm am Ende der Halle den Weg. Ihre kleinen quadratischen Fenster
auf Augenhöhe hatten Milchglasscheiben, die keinen Einblick gewährten.
    Tess näherte sich vorsichtig.
Sie wollte weder den Hund erneut aus ihrer Reichweite scheuchen noch wusste
sie, was sich auf der anderen Seite dieser Türen befand. Es war still hier.
    Nichts außer endlosem weißen
Marmor, wo immer sie auch hinsah. In der Luft lag ein Hauch von
Desinfektionsgeruch.
    Irgendwo in der Nähe nahmen ihre
Ohren ein schwaches elektronisches Piepsen wahr, wie von medizinischem Gerät,
sowie einen anderen rhythmisch-metallischen Klang, den sie nicht einordnen
konnte.
    War dies so eine Art Krankenstation?
Es fühlte sich alles steril genug an, aber es gab keinerlei Lebenszeichen von
Patienten, kein herumhuschendes Personal. Hier war überhaupt niemand, soweit
sie das sagen konnte.
    „Komm her, du kleines Biest“,
knurrte sie und bückte sich direkt vor der Doppeltür, um den Hund hochzunehmen.
    Harvard mit einem Arm an die
Brust gepresst, drückte Tess einen der Türflügel einen Spaltbreit auf und
linste neugierig hindurch. Noch ein Korridor. Gedämpftes Licht erzeugte ein
sanftes Halbdunkel. Sie erkannte eine Reihe geschlossener Türen auf jeder Seite
des Gangs. Langsam schlüpfte sie durch

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