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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Dante
sein“, sagte der Abgesandte des Dunklen Hafens mit tiefer, kultivierter Stimme.
Er ergriff Dantes ausgestreckte Hand und schüttelte sie kurz. Der Agent
schnüffelte fast unmerklich, seine feinen Nasenflügel zitterten, als sie Dantes
Gestank erfassten. „Was für eine Ehre, Sie kennenzulernen. Ich bin Agent
Sterling Chase vom Dunklen Hafen Boston. Special Agent , mit erweiterter
Handlungsbefugnis“, fügte er lächelnd hinzu. „Aber lassen wir doch die
Formalitäten, ich bitte Sie alle, mich anzusprechen, wie Sie möchten.“
    Dante grunzte nur. Er musste
sich zusammennehmen, um nicht die Anrede zu verwenden, die ihm auf der Zunge
lag.
    Stattdessen ließ er sich in den
Sessel neben dem Agenten fallen und starrte ihn weiterhin kühl an.
    Lucan räusperte sich. Mehr
brauchte er als Ältester des Ordens nicht zu tun, um den Vorsitz des Treffens
zu übernehmen.
    „Jetzt, wo wir alle hier sind,
lasst uns zur Sache kommen. Agent Chase bringt uns beunruhigende Neuigkeiten
vom Dunklen Hafen in Boston. Dort werden seit Kurzem eine Menge junger Vampire
vermisst, und er bittet den Orden um Hilfe, sie zu finden und gegebenenfalls zu
bergen. Ich habe ihm zugesagt.“
    „Ist ja nicht direkt unser Job,
Such- und Rettungsteam zu spielen“, meinte Dante, seinen Blick fest auf den
Zivilisten geheftet, und rund um den Tisch erhob sich von den anderen Kriegern
ein zustimmendes Knurren.
    „Das ist wahr“, stimmte Nikolai
grinsend ein. Er war in Russland geboren, sein langes sandfarbenes Haar, das
ihm ins Gesicht fiel, konnte die winterliche Kälte seiner eisblauen Augen kaum
verbergen. „Wir sind mehr als ein Vermisstensuchkommando.“
    „Es geht hier um mehr als nur
ein paar Vampire, die während der Ausgehsperre herumstreunen und ein paar
hinter die Ohren brauchen“, sagte Lucan. Sein grimmiger Ton sorgte sofort für
Ruhe im Raum. „Agent Chase wird es uns erklären.“
    „Letzten Monat verließ eine
dreiköpfige Gruppe junger Leute den Dunklen Hafen, um auf eine Raveparty
irgendwo in der Innenstadt zu gehen. Sie kamen nie zurück. Eine Woche später
verschwanden zwei andere. Und seither werden aus unseren Reservaten im Großraum
Boston jede Nacht Vermisste gemeldet.“ Agent Chase griff in eine Aktentasche,
zog einen dicken Aktenordner heraus und warf ihn auf die Mitte des
Konferenztisches. Aus der Kartonhülle rutschte etwa ein Dutzend Fotos heraus -  die
lächelnden Gesichter von jungen Vampirmännern.
    „Und das sind nur die gemeldeten
Vermissten. In der Zeit, die ich hier bei Ihnen bin, haben wir vermutlich schon
wieder ein paar Fälle mehr.“
    Dante blätterte die Fotografien
durch und gab dann den Ordner weiter. Das konnten nicht alles Ausreißer sein.
Das Leben in den Dunklen Häfen konnte für junge Männer, die der Welt etwas
beweisen wollten, schon sehr langweilig sein, aber es war doch nicht so
schlimm, dass sie gruppenweise von dort ausrissen. „Hat man keinen von ihnen
gefunden? Sind sie nirgends gesehen worden? So viele Vermisste in so kurzer
Zeit -  darüber muss doch jemand etwas wissen.“
    „Es wurden nur ein paar
gefunden.“
    Chase zog einen zweiten Ordner
aus seiner Aktentasche, bedeutend dünner als der erste. Er entnahm ihm einige
Fotos und breitete sie vor sich auf dem Tisch aus. Es waren Autopsiefotos.
    Drei Zivilvampire der aktuellen
Generation, vermutlich keiner von ihnen über fünfunddreißig. Auf jedem Foto
starrte ein Paar blickloser Augen in die Kameralinse, die Pupillen zu hungrigen
Schlitzen verengt, die ursprüngliche Farbe der Iris im lohgelben Glanz der
Blutgier verfärbt.
    „Rogues“, zischte Niko.
    „Nein“, erwiderte Agent Chase.
„Sie starben in einem Anfall von Blutgier, aber sie waren noch nicht mutiert.
Sie waren keine Rogues.“
    Dante erhob sich von seinem
Stuhl und lehnte sich über den Tisch, um sich die Bilder genauer anzusehen.
Sofort stach ihm die Kruste von getrocknetem rosafarbenen Schaum um die
erschlafften Münder der Toten in den Blick. Die gleiche Art von
Speichelrückständen, die ihm heute Nacht an seinem Angreifer vor dem Club
aufgefallen war. „Irgendeine Idee, was sie getötet hat?“
    Chase nickte. „Eine Überdosis
Drogen.“
    „Hat einer von euch von einer
neuen Clubdroge gehört, die Crimson , also Purpur, genannt wird?“, fragte
Lucan seine Stammeskrieger. Keiner hatte davon gehört. „Soweit Agent Chase mir
erzählt hat, ist das ein besonders widerliches Zeug, das neuerdings vermehrt
bei unseren Jugendlichen auftaucht. Es ist ein

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