Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
Stimulans von schwach
halluzinogener Wirkung, das kurzzeitig auch Stärke und Ausdauer steigert. Aber
das ist nur der Anfang.
    Richtig spaßig wird es fünfzehn
Minuten nach der Einnahme.“
    „Genau“, sagte Agent Chase.
„Wird dieses rote Pulver verzehrt oder inhaliert, spürt man bald extremen Durst
und abwechselnd fiebrige Hitzewallungen und Schüttelfrost. Dann folgen
Krampfanfälle und das wirklich gefährliche Stadium: ein tierähnlicher Zustand
mit allen Anzeichen der Blutgier. Starre, elliptische Pupillen, permanent
ausgefahrene Fangzähne, unstillbarer Hunger nach Blut. Kann jemand in diesem
Zustand seinem Trieb voll nachgeben, wird er mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit zum Rogue mutieren. Bleibt er weiter Crimson-Konsument“, er
zeigte auf die Autopsiefotos, „dann läuft es hierauf hinaus.“
    Dante fluchte. Zum einen
frustrierte ihn der Gedanke an die Massenhysterie, die bald in den
Vampirreservaten ausbrechen würde. Außerdem war ihm klar geworden, dass der
Junge im Blutrausch, den er heute Nacht getötet hatte, einer dieser jungen
Vampire im Crimsonrausch gewesen war. Er hatte ihn extrem heftig angegriffen,
also hatte Dante ihn ausgeschaltet, aber dabei hatte er ein ungutes Gefühl
gehabt.
    „Diese Droge, Crimson“, sagte
Dante. „Irgendeine Idee, woher das Zeug kommt, wer es herstellt oder
verbreitet?“
    „Wir wissen nicht mehr als das, was
ich Ihnen eben referiert habe.“
    Dante sah Lucans ernste Miene
und verstand, worauf die Sache hinauslaufen würde. „Ach, also das ist unser
Job?“
    „Die Dunklen Häfen haben uns um
Unterstützung gebeten.
    Es geht darum, vermisste
Zivilisten zu identifizieren und wenn möglich jeden Vermissten, den wir bei
unseren nächtlichen Streifzügen aufgreifen, zurückzubringen. Davon abgesehen
ist es natürlich in unser aller Interesse, dass mit Crimson sowie seinen
Herstellern und Dealern Schluss gemacht wird. Ich denke, wir sind uns alle
darin einig, dass es das Letzte ist, was wir brauchen
    -  noch mehr Vampire, die zu
Rogues mutieren.“
    Dante und die anderen nickten.
    „Wir wissen die
Hilfsbereitschaft des Ordens in dieser Sache sehr zu schätzen. Ich danke Ihnen
allen“, sagte Chase und sah dabei nacheinander jeden einzelnen Krieger an.
„Aber da ist noch etwas, wenn Sie erlauben.“
    Lucan nickte dem Agenten kurz zu
und bedeutete ihm, fortzufahren.
    Chase räusperte sich. „Ich
möchte in dieser Operation eine aktive Rolle übernehmen.“
    Eine lange, schwere Stille
breitete sich aus, als Lucan das Gesicht verzog und sich in seinem Stuhl am
Kopfende des Tisches zurücklehnte. „In welchem Sinn aktiv?“
    „Ich will ein oder mehrere
Mitglieder des Ordens begleiten, um die Operation persönlich zu überwachen und
bei der Bergung der vermissten Individuen mitzuwirken.“
    Nikolai, der auf Dantes anderer
Seite saß, prustete vor Lachen los.
    Gideon fuhr mit den Fingern
durch sein kurz geschorenes Haar, dann warf er seine blassblaue Sonnenbrille
auf den Tisch.
    „Wir nehmen auf unsere
Operationen keine Zivilisten mit. Das haben wir nie getan und werden es auch
nie tun.“
    Selbst der stoische Tegan, der
während des gesamten Treffens kein einziges Wort von sich gegeben hatte,
äußerte nun sein Missfallen. „Sie werden nicht einmal das Ende Ihrer ersten
Nacht überleben, Agent“, stellte er teilnahmslos fest. Es war nur die nackte
Wahrheit.
    Dante zeigte sein Missfallen
nicht, er war sicher, dass Lucan, der dem Agenten in der Hierarchie
übergeordnet war, ihn schon mit einem autoritären Blick zum Verstummen bringen
würde.
    Aber Lucan wies die Idee nicht
sofort zurück. Er erhob sich, die Fäuste auf den Rand des Konferenztisches
gestützt.
    „Lassen Sie uns allein“, sagte
er zu Chase. „Meine Brüder und ich werden Ihr Gesuch unter uns diskutieren. Das
Treffen ist hiermit beendet, Agent Chase. Sie können in Ihr Reservat
zurückkehren, um unsere Entscheidung abzuwarten. Ich werde mit Ihnen in
Verbindung bleiben.“
    Auch Dante und die anderen
Krieger erhoben sich. Dann, nach einer langen Weile, stand auch der Agent auf
und nahm seine glänzende Aktentasche vom Boden. Dante trat einen Schritt vom
Tisch zurück. Als Chase versuchte, an ihm vorbeizugehen, wurde sein Weg von
Dantes massiger Schulter blockiert, sodass er gezwungenermaßen stehen bleiben
musste.
    „Leute wie Sie nennen uns
Wilde“, sagte Dante schroff.
    „Und dann kommen Sie her,
geschniegelt und gebügelt in Schlips und Anzug, und bitten uns um Hilfe.

Weitere Kostenlose Bücher