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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Bestätigung auszuweichen, dass er sie immer noch ansah. Er
stand so nah bei ihr, dass sie die Hitze seines Körpers spürte.
    Wieder redete sie los, um den
Raum mit etwas anderem als der knisternden Spannung zu füllen, die sie umgab.
„Selene konnte nur nachts mit Endymion zusammen sein. Sie wollte für immer bei
ihm bleiben, also bat sie Zeus, ihrem Geliebten ewiges Leben zu schenken. Er
gewährte es ihr und ließ den Hirten in einen ewigen Schlaf versinken. Nun
wartet er jede Nacht darauf, dass seine geliebte Selene kommt und ihn besucht.“
    „Und wenn sie nicht gestorben
sind …“, knurrte Dante, eine Spur Zynismus in der Stimme. „Nichts als Mythen
und Märchen.“
    „Glauben Sie nicht an die
Liebe?“
    „Tun Sie’s denn, Tess?“
    Sie sah zu ihm auf, erwiderte
seinen durchdringenden, prüfenden Blick, der sich so intim wie eine Liebkosung
anfühlte.
    „Ich würde schon gerne daran
glauben“, sagte sie, nicht sicher, warum sie es ihm gegenüber zugab. Es
verwirrte sie, dass sie ihm das überhaupt gesagt hatte. Plötzlich nervös
geworden, schlenderte sie zu einer anderen Vitrine mit Arbeiten von Rodin
hinüber.
    „Was ist Ihr Interesse an
Bildhauerei, Dante? Sind Sie Künstler oder Kunstliebhaber?“
    „Weder noch.“
    „Oh.“ Dante hielt mit ihr
Schritt, blieb neben ihr an der Vitrine stehen. Tess hatte von Anfang an
gedacht, dass er aus dem Rahmen fiel, aber als sie ihn nun reden hörte, ihn aus
der Nähe sah, musste sie zugeben, dass er etwas unleugbar Kultiviertes an sich
hatte. Obwohl er aussah, als sei er einem Actionfilm der Brüder Wachowski
entsprungen, spürte sie unter Leder und Muskeln eine Weltgewandtheit, die sie
überraschte und faszinierte. Wahrscheinlich mehr als sie sollte. „Was dann?
Sind Sie ein Sponsor des Museums?“
    Er schüttelte den dunklen Kopf.
    „Dann sind Sie vielleicht bei
der Security?“, riet sie.
    Das würde mit Sicherheit das
Fehlen einer formellen Abendgarderobe und diese laserscharfe Intensität
erklären, die von ihm ausging. Vielleicht war er von einem dieser hochkarätigen
Sicherheitsunternehmen, die von Museen oft engagiert wurden, um bei
öffentlichen Anlässen ihren Sammlungsbestand zu schützen.
    „Es gibt hier etwas, das ich
sehen wollte“, erwiderte er, seine hypnotischen Augen unablässig auf sie
gerichtet. „Das war auch der einzige Grund, warum ich gekommen bin.“
    Etwas an der Art, wie er sie
ansah, als er es sagte -  als sähe er direkt in sie hinein - , versetzte ihr
einen elektrischen Schlag. Sie war in ihrem Leben oft genug angemacht worden,
um zu erkennen, wenn ein Typ eine bestimmte Masche bei ihr versuchte.
    Aber das hier war anders.
    Dieser Mann erwiderte ihren
Blick mit einer Intimität, die besagte, dass sie ihm bereits gehörte. Ohne
draufgängerisches Getue, ohne Drohung, es war einfach eine Tatsache.
    Es brauchte nicht viel dazu,
sich seine riesigen Hände auf ihrem Körper vorzustellen, wie sie ihre nackten
Schultern und Arme streichelten. Seinen sinnlichen Mund, wie er sich an den
ihren presste, seine Zähne, die sie leicht in den Hals bissen.
    Exquisit.
    Tess starrte zu ihm auf,
betrachtete den leicht geschwungenen Bogen seiner Lippen, die sich nicht bewegt
hatten, obwohl sie ihn eben sprechen gehört hatte. Er näherte sich ihr,
ungeachtet der wogenden Menge -  niemand schien sie mehr zu bemerken - , und
fuhr ihr mit dem Daumen zärtlich über die Wange.
    Tess war außerstande, sich zu
rühren, als er sich herabbeugte und mit dem Mund die Kurve ihres Kiefers
streifte.
    Hitze flammte in ihrem Innersten
auf, ein langsames Brennen, das den Rest ihres Verstandes zum Schmelzen
brachte.
    Ich bin heute Abend wegen dir
gekommen.
    Sie musste ihn falsch verstanden
haben -  wenn man davon absah, dass er kein Wort gesagt hatte. Und doch war
Dantes Stimme in ihrem Kopf, tröstend und beruhigend, wo sie eigentlich
beunruhigt sein sollte. Er machte, dass sie ihm glaubte -  obgleich ihre
Vernunft ihr sagte, dass gerade etwas Unmögliches mit ihr passierte.
    Schließ die Augen, Tess.
    Ihre Augenlider schlossen sich,
und dann presste sich sein Mund in einem weichen, hypnotischen Kuss auf ihren.
Das gibt’s doch nicht, das passiert doch nicht wirklich, dachte Tess
verzweifelt. Sie ließ es doch nicht einfach geschehen, dass dieser Mann sie
küsste, oder? Einfach so, mitten in einem Raum voller Leute?
    Aber seine Lippen lagen warm auf
ihren, sanft knabberten seine Zähne an ihrer Unterlippe, er sog an ihr und ließ
wieder los. Und dann,

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