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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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seiner
besten Kunden gehabt hatte.
    Sein Chef hatte diese
Neuigkeiten mit seiner üblichen, reaktionslosen Ruhe entgegengenommen. Ben war
angeraten worden, die Details niemandem mitzuteilen. Für den nächsten Abend bei
Sonnenuntergang war ein Treffen mit seinem Arbeitgeber einberaumt. Nach all den
Monaten der Geheimnistuerei und Anonymität würde er den Kerl nun endlich
persönlich zu Gesicht bekommen.
    Da das Treffen schon in weniger
als fünfzehn Stunden stattfinden sollte, hielt Ben es für klüger, sich so gut
wie möglich abzusichern für den Fall, dass er Handlungsspielraum brauchte, wenn
er ging, um den Boss zu treffen. Schließlich wusste er nicht genau, mit wem er
es zu tun hatte, und er war nicht dumm genug, um nicht zu wissen, dass dieser
Typ vermutlich über sehr enge Kontakte zur Unterwelt verfügte. Wenn ein naiver
Mittelklasse-Junge aus Southie dachte, er könnte bei den schweren Jungs mitspielen,
trieb er hinterher meist als Wasserleiche im Mystic River.
    Ben lud sich beide Formeln -  die
Originalformel und seine neue, verbesserte Version, die er für seine
Absicherung hielt -  von seinem Computer auf einen Flashdrive und zog ihn
heraus.
    Dann löschte er alle Dateien auf
seiner Festplatte und verließ das Labor. Auf kleinen Nebenstraßen fuhr er in
die Innenstadt zurück, nur für den Fall, dass ihm jemand folgte, und kam
schließlich unweit von Tess’ Wohnung im North End heraus.
    Sie würde sich wundern, wenn sie
wüsste, wie oft er dort vorbeifuhr, nur um zu sehen, ob sie zu Hause war. Sie
wäre mehr als überrascht, das musste er zugeben. Ausflippen würde sie, wenn sie
wüsste, wie besessen er wirklich von ihr war. Er hasste es, dass er nicht von
ihr ablassen konnte. Aber die Tatsache, dass sie ihn immer auf Armeslänge auf
Abstand hielt, besonders seit sie Schluss gemacht hatten, hatte nur den Effekt,
dass er sie noch mehr begehrte. Immer noch wartete er darauf, dass sie ihre
Meinung änderte und ihn wieder an sich heranließ, aber seit sie neulich vor
seinem Kuss zurückgewichen war, war ein Teil dieser Hoffnung geschwunden.
    Ben steuerte seinen Kleinbus um
eine Ecke und fuhr dann Tess’ Straße hinauf. Vielleicht war es heute das letzte
Mal, dass er das tat. Das letzte Mal, dass er sich demütigen ließ, als wäre er
nur ein lächerlicher Spanner.
    Ja, dachte er und bremste an
einer roten Ampel, vielleicht war es für ihn nun wirklich an der Zeit, sich von
ihr zu lösen, sich etwas Neuem zuzuwenden. Verdammt noch mal, etwas aus seinem
Leben zu machen.
    Während sein Kleinbus warten
musste, sah Ben, wie vor ihm ein schnittiger schwarzer Porsche aus einer
Seitenstraße herauskam und sich rechts hielt, um dann über die fast leere
Straße auf den Wohnblock zuzufahren, in dem Tess wohnte. Als er einen Blick auf
den Fahrer werfen konnte, zog sich ihm der Magen zusammen. Es war der Kerl aus
dem Club -  nicht der, der ihn verfolgt hatte, sondern der andere, der große,
dunkle mit der tödlichen Ausstrahlung.
    Und er wollte verdammt sein,
wenn er nicht erkannte, wer da neben ihm auf dem Beifahrersitz saß.
    Tess.
    Gott im Himmel. Was hatte sie
mit diesem Kerl zu tun? Hatte er sie über seine, Bens, Aktivitäten verhört,
überprüfte er etwa seine Freunde und Bekannten?
    Wie Säure stieg ihm die Panik in
der Kehle auf. Aber dann wurde Ben klar, dass es jetzt, um fast drei Uhr
morgens, für ein Verhör durch Polizei oder Drogenfahndung ein wenig zu spät
war. Nein, was immer der Typ Tess andrehen wollte, er tat es nicht auf einer
offiziellen Ebene.
    Ungeduldig trommelte Ben mit den
Fingern auf dem Lenkrad, die Ampel vor ihm war rot, sie wollte und wollte nicht
umschalten. Er hatte keine Angst, den Porsche aus den Augen zu verlieren -  wo
der hinwollte, wusste er. Aber er wollte es mit eigenen Augen sehen. Er musste  mit eigenen Augen sehen, dass es wirklich Tess war.
    Endlich schaltete die Ampel auf
Grün, und Ben trat das Gaspedal durch. Der Kleinbus schoss in die Straße
hinein, gerade als der Porsche vor Tess’ Haus hielt. Ein paar Meter hinter ihm
fuhr Ben an den Straßenrand, parkte und schaltete seine Scheinwerfer aus. Er
wartete und sah kochend vor Wut dabei zu, wie der Kerl sich vom Fahrersitz
hinüberlehnte und Tess in einem langen Kuss an sich zog.
    Hurensohn.
    Die Umarmung dauerte lange. Zu
lange, verdammt, dachte Ben, inzwischen außer sich. Er stieß seine
Automatikschaltung auf „Fahren“ und rollte wieder auf die Straße. Langsam, mit
aller Zeit der Welt, glitt er an dem

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