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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ruhige Antwort auf ihre Frage, die er in seiner Berührung
gelesen hatte.
    Er legte den Arm um sie und zog
sie an sich, hielt sie einfach nur im Schutz seines Armes, sein Daumen
streichelte sanft ihren Oberarm. „Ich glaube, mit dir wäre es sehr leicht, zu
viel zu empfinden, Elise. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Risiko
eingehen kann.“
    „Kannst du nicht … oder willst
du nicht?“
    „Da gibt es keinen Unterschied.
Das sind nur Worte.“
    Elise lehnte ihren Kopf an seine
Schulter. Sie wollte das jetzt nicht hören. Wollte ihn nicht gehen lassen.
„Also, was bedeutet das für uns? Wie soll es mit uns weitergehen, Tegan?“
    Er sagte nichts, hielt sie nur
weiter fest und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

25
     
    Der Rest des Tages verging in
einem Wirbel von Besprechungen und dem Sammeln von Informationen. Nach
Sonnenuntergang hatte Reichen ein paar seiner Leute zu Irina Odolfs Haus
hinausgeschickt. Sie hatten berichtet, dass der Lakai fort war, offenbar hatte
er es aus eigener Kraft geschafft, obwohl Elise ihn erheblich geschwächt haben
musste, bei der Blutmenge, die er dort hinterlassen hatte.
    Bewaffnet mit der
Personenbeschreibung, die Elise ihm gegeben hatte, war Reichen schon in der
Stadt auf der Suche nach potenziellen Hinweisen. Tegan hoffte, dass sie den
Lakaienbastard bald lokalisieren würden, denn es juckte ihn in den Fingern, zu
Ende zu bringen, was Elise begonnen hatte.
    Was sie anging … So gerne Tegan
sie einfach weiter im Arm gehalten hätte - oder noch besser, nackt in seinem
Bett -, wusste er, dass es ein Pfad war, der ihn nur tiefer in endlose
Verstrickungen führen würde. Stattdessen hatte er seine Aufmerksamkeit auf das
Tagebuch gerichtet, das sie abgefangen hatten, und das Bündel Briefe, das Elise
aus den Habseligkeiten von Peter Odolf gerettet hatte.
    Beide enthielten mehrfach
dieselben, eigentümlichen Sätze:
    Burg und Ackerkrume sollen
sich unter der Mondsichel zusammenfinden
    auf die östlichen Grenzlande
richte den, Blick Am Kreuz liegt Wahrheit
     
    Es musste eine Art Rätsel sein,
aber was es bedeutete - wenn es denn überhaupt etwas bedeutete -, musste sich
erst zeigen.
    Peter Odolf schien es auch nicht
zu verstehen, obwohl seine Stammesgefährtin gesagt hatte, dass er diese Worte
zwanghaft wieder und wieder niedergeschrieben hatte, in der Zeit, bevor er zum
Rogue geworden war. Genau wie sein Bruder vor ihm.
    Und auch wie derjenige, der
einst das alte Tagebuch geführt und Dragos Dermaglyphensymbol auf dessen Seiten
gekritzelt hatte.
    Jetzt stand Tegan Peter Odolf in
dessen Zelle gegenüber und beäugte den gefesselten Rogue mit herzlich wenig
Geduld. Er und Elise hatten schon die ganze letzte Stunde in der Anstalt
verbracht und waren mit ihrer Befragung keinen Schritt weitergekommen.
    Odolfs Medikation war
herabgesetzt worden, somit war der Rogue zumindest bei Bewusstsein, aber
ansprechbar war er deshalb noch lange nicht. In einen frei stehenden,
vertikalen Ganzkörperkäfig aus Drahtgeflecht geschnallt, die muskulösen Arme an
den Seiten gefesselt, die Füße in Fußeisen, sah Peter Odolf in jeder Hinsicht
wie das gefährliche Ungeheuer aus, das er war.
    Sein großer Kopf hing ihm auf
die Brust runter, die glühenden, bernsteingelben Augen bewegten sich hin und
her, ohne etwas wahrzunehmen. Er schnaubte und grunzte durch die ausgefahrenen
Fangzähne, dann begann er wieder, vergeblich an seinen Fesseln zu zerren.
    „Sag uns, was es bedeutet“,
forderte ihn Tegan über den Lärm von rasselndem Metall und tierhaften Schnüffellauten
auf.
    „Warum haben du und dein Bruder
diese Sätze geschrieben?“
    Odolf antwortete nicht, kämpfte
nur weiter gegen seine Fesseln an.
    „,Burg und Ackerkrume sollen
sich unter der Mondsichel zusammenfinden‘“, rezitierte Tegan. „,Auf die
östlichen Grenzlande richte den Blick’. Ist das ein bestimmter Ort? Was
bedeutet das für dich, Odolf? Was hat es für deinen Bruder bedeutet?
    Sagt dir der Name Dragos
irgendwas?“
    Der Rogue wand sich und zerrte
an seinen Fesseln, bis sein Gesicht aussah, als würde es gleich explodieren. Er
warf den Kopf hin und her und zischte wütend.
    Tegan stieß einen frustrierten
Seufzer aus und drehte sich zur Seite, um Elise anzusehen. „Das ist bloß
verdammte Zeitverschwendung. Er wird uns gar nichts nützen.“
    „Lass es mich versuchen“, sagte
sie.
    Als sie vortrat, entging Tegan
die Tatsache nicht, dass Odolfs wilder Blick ihr quer durch den Raum folgte.
Die Nasenflügel

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