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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Bässe ihrer Stereoanlage hören, und
den Fernseher, der mit ihr um die Wette plärrte. Er fuhr sich mit der Hand
durch sein schneefeuchtes Haar, dann wirbelte er herum und betrat mit drei
langen Schritten den schmalen Hinterhof ihres Gebäudes.
    Vergiss sie einfach und geh
weiter.
    Klar, das sollte er tun. Sich
diese wunderschöne Frau mit dem gebrochenen Herzen und den offensichtlichen
Selbstmordabsichten aus dem Kopf schlagen und einfach weitergehen.
    Bloß …
    Er schlich sich näher an das
Gebäude heran und starrte finster auf die verbarrikadierten Fenster. Alles, was
er hören konnte, war Musik und der Lärm des Fernsehers, aber genau das
versetzte seinen Kriegerinstinkt in Alarmbereitschaft.
    Das, und der leise Blutgeruch,
der aus der Wohnung kam.
    Elises Blut. Seine Nase
registrierte eine subtile Süße von Heidekraut und Rosen, die nur der
Stammesgefährtin in der Wohnung gehören konnte. Sie blutete - dem Geruch nach
nicht sehr stark, aber durch Ziegel, Glas und fünf Zentimeter Schaumstoff
hindurch war das unmöglich zu sagen.
    Mit seinen mentalen Kräften
öffnete Tegan die Fensterverriegelung - schon das zweite Mal, dass er heute
Abend in ihre Wohnung einbrach - und hob die schwere Schaumstoffplatte von
außen an. Ein Fliegengitter gab es nicht, somit war es nur eine Frage von
Sekunden, die Dämmung zur Seite zu schieben und hineinzuspähen.
    Im Zimmer waren die Lichter aus,
aber sein Sehvermögen war im Dunklen sowieso am schärfsten. Elise war da, sie
lag auf dem Futon zusammengerollt wie ein Embryo und trug immer noch ihren
weißen Frotteebademantel, den sie vor einigen Stunden nach dem Duschen angezogen
hatte. Sie hatte die Arme wie einen schützenden Käfig um den Kopf geschlungen,
ihr kurzer blonder Schopf war vom Schlaf völlig verstrubbelt und durcheinander.
    Sie rührte sich nicht einmal,
als sich Tegan über die Fensterbank ins Zimmer schwang, aber er bewegte sich
völlig geräuschlos und der Lärm in ihrer Wohnung war ohrenbetäubend. Mit einem
gedanklichen Befehl stellte Tegan Stereoanlage und Fernseher stumm - und da
schoss sie plötzlich vom Bett auf, noch nicht vollständig wach, aber sofort in
einem Zustand desorientierter Panik.
    „Es ist okay, Elise. Alles in
Ordnung.“
    Sie schien ihn gar nicht zu
hören. Ihre lavendelfarbenen Augen waren weit aufgerissen, irrten ziellos
umher, und das nicht nur, weil es in der Wohnung stockdunkel war. Sie stöhnte,
als hätte sie Schmerzen. Ungelenk rollte sie sich vom Futon herunter, ihre
Hände suchten hektisch nach der Fernbedienung, die neben ihr auf dem Boden lag.
Sie packte das Gerät und begann, panisch die Knöpfe zu drücken. „Los, geh an,
verdammt, geh doch an!“
    „Elise.“ Tegan ging zu ihr
hinüber und kniete sich neben ihr auf den Boden. Jetzt roch er mehr Blut an
ihr, und als er ihr Kinn mit seiner Hand anhob, sah er, dass sie Nasenbluten
hatte.
    Scharlachrote Tröpfchen
beschmutzten den hellen weißen Kragen ihres Morgenmantels, einige frisch,
einige von einem früheren Anfall. „Herr im Himmel …“
    „Geh doch endlich an!“, heulte
sie auf. Dann sah sie zum Fenster hinüber und bemerkte, dass es offen stand,
und die lose Schaumstoffplatte, die nur noch an einer Ecke hing. „Oh Gott.
    Wer hat die Platte abgemacht?
Wer macht denn so etwas?!“
    Mühsam kam sie auf die Füße und
eilte zum Fenster, um das Leck zu reparieren, knallte das Fenster zu und drehte
den Riegel um. Ihre Hände glitten fahrig über den Schaumstoff, als sie versuchte,
ihn wieder in seinen Platz über der Fensterscheibe hineinzuzwängen.
    „Elise.“
    Keine Antwort. Die Angstwellen,
die der zierliche Körper unter dem weißen Frotteebademantel abstrahlte, wurden
nur noch intensiver. Mit einem stöhnenden Klagelaut griff sich Elise an die
Schläfen und sackte neben dem Fenster langsam zu Boden, als hätten ihre Beine
unter ihr nachgegeben. Auf den Knien, zusammengekrümmt, wiegte sie sich vor und
zurück.
    „Mach, dass es aufhört“, flüsterte
sie gebrochen. „Bitte …mach einfach, dass es … aufhört .“
    Tegan näherte sich ihr mit
Vorsicht, er wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. Mit einem Fluch beugte er
sich zu ihr hinunter und legte ihr behutsam die Hand auf den zierlichen Rücken,
die Finger weit gespreizt, alle Sinne geöffnet, um Verbindung mit ihren
Gefühlen aufzunehmen. Elises Schmerz schoss in ihn hinein wie ein mächtiger
elektrischer Stromstoß.
    Er spürte die weiß glühende Qual
ihrer Migräne, fühlte das harte Pochen ihres

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