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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dicht bebaut. Hier in den
Außenbezirken von Boston, wo der Chelsea River besonders ölig war, drängten
sich viel zu viele Bewohner zusammen.
    „Wir gehen den Rest des Weges zu
Fuß. Lasst uns schön still und leise reingehen, damit wir uns dort gründlich
umschauen können.“
    „In Ordnung.“ Brock, ein junger
schwarzer Hüne von einem Krieger, den sie in Detroit rekrutiert hatten und der
am Steuer genauso geschickt war wie bei den Damen, fuhr den Wagen links an den
verschneiten Bordstein und stellte den Motor ab.
    Neben Brock auf dem
Beifahrersitz drehte sich Nikos anderer Jungrekrut um und streckte die Hand
nach der frisch geladenen Waffe aus. Kades wölfisch silberne Augen glänzten
immer noch von der Aktion früher am Abend, sein schwarzes Haar war stachelig
und nass vom geschmolzenen Schnee. „Denkst du, wir finden dort was?“
    Niko grinste. „Das will ich
verdammt noch mal hoffen.“ Er reichte den beiden Pistolen und frische Magazine,
zog dann ein paar Schalldämpfer aus dem ledernen Beutel, der neben seinen Füßen
auf dem Boden lag, und drückte sie den anderen mit einem klatschenden Geräusch
in die Hände. Als Brock fragend eine dunkle Augenbraue hob, meinte Niko: „Ich
bin ja schwer dafür, ein Rudel Rogues mit ein paar Runden aus meiner
Neunmillimeter zu grillen, aber deshalb brauchen wir doch die Nachbarn nicht
aufzuscheuchen.“
    „Nö“, fügte Kade hinzu und ließ
die Spitzen seiner perlweißen Fangzähne aufblitzen. „Soll ja keiner behaupten
können, dass wir unhöfliche Gesellen sind.“
    Nikolai nahm sich den Rest
seiner Sachen und verschloss den Beutel. „Also los, Jungs. Lasst uns nach
Crimson schnüffeln.“
    Sie stiegen aus dem Geländewagen
und gingen zu Fuß um das Wohngebiet herum. Alle drei hielten sich im Schatten,
als sie sich an die Parzelle mit alten Lagerhäusern heranpirschten, zu der
Nikos Vermutung sie geführt hatte.
    Von außen wirkte das Gebäude
extrem heruntergekommen - ein Schandfleck aus Beton, Holz und Glas, typische
Industriearchitektur aus den Siebzigern. Stahlpfosten, die einst zu einem
Maschendrahtzaun gehört haben mussten, ragten in diversen Winkeln aus dem
Gelände hervor, kein einziger von ihnen war noch gerade. Nicht, dass es etwas
ausgemacht hätte. Der Ort hatte eine Atmosphäre von Verfall an sich, die einem
das sichere Gefühl vermittelte, sich besser fernzuhalten, selbst wenn der
Schnee wie jetzt so harmlos und friedlich aus dem Nachthimmel fiel, als stünde
man mitten in einer Schneekugel.
    Niko und seine Jungs betraten
die gekieste Einfahrt der Parzelle, ihre Schritte gedämpft vom frisch
gefallenen Schnee. Als sie sich dem Gebäude näherten, entdeckte Niko auf dem
Boden einen schwarzen Aschefleck. Die große, unregelmäßig geformte Fläche
brodelte und zischte noch, die zarten weißen Schneeflocken, die darauf fielen,
schmolzen sofort. Er machte eine Geste in Richtung der sterblichen Überreste,
die sich da gerade zersetzten, als Brock und Kade näher kamen.
    „Jemand hat hier einen Rogue
eingeäschert“, sagte er zu ihnen, die Stimme ein leises Flüstern. „Ist noch
frisch.“
    Gideon hatte nicht erwähnt, dass
er ihnen Verstärkung geschickt hatte, also waren sie besser vorsichtig. Wer
weiß, was sie noch finden würden. Rogues waren wilde Bestien, und es war
durchaus schon vorgekommen, dass sie einander wegen Revierstreitigkeiten oder
kleinerer Meinungsverschiedenheiten umbrachten. Dem Orden war das ganz recht.
Es sparte den Kriegern Zeit und Mühe, wenn die blutsüchtigen Bastarde den Kopf
verloren und sich ausnahmsweise gegenseitig umlegten.
    Beim Eingang des Gebäudes war
einem weiteren Blutsauger eine tödliche Dosis Titan verpasst worden. Im
gallertartigen Schleim der geschmolzenen Zellen lag ein riesiges
Vorhängeschloss, und Brock deutete auf die verbeulte Stahltür. Sie stand leicht
offen und gab einem dünnen Spalt Dunkelheit frei.
    Kade warf Niko einen fragenden
Blick zu und wartete auf das Signal, loszustürmen.
    Nikolai schüttelte den Kopf, er
war sich nicht sicher.
    Etwas stimmte hier nicht.
    Von irgendwo tief im Gebäude
hörte er ein schwaches Dröhnen, das er sogar als leichtes Vibrieren in seinen
Stiefelsohlen spüren konnte. In der kühlen Nachtluft fing er plötzlich den
süßlichen Hauch eines widerlichen, chemischen Geruchs auf.
    War das etwa … Kerosin?
    Das Dröhnen wurde tiefer und
verstärkte sich wie aufkommendes Donnergrollen.
    „Was zum Teufel ist das?“,
zischte Kade.
    Niko roch den stechenden

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