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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Geruch
von heißem Metall.
    „Oh, Scheiße.“ Er sah zu den
beiden anderen Kriegern hinüber. „Los! Abhauen! Schnell! Los, los, los!“
    Sie fielen alle in einen schnellen
Sprint, flohen über das Grundstück, während das Dröhnen hinter ihnen zu einem
gewaltigen Aufbrüllen anschwoll. Man hörte einen tiefen Schlag -scharf,
gewalttätig -, als tief in den Eingeweiden des alten Gebäudes die Explosion
ausbrach. Von der Druckwelle zerbarsten die Fensterscheiben der oberen
Stockwerke, Stichflammen und dicker, schwarzer Rauch bahnten sich ihren Weg
hinaus.
    Während die drei Männer staunend
zusahen, flog mit einem Knall die Haupteingangstür des Gebäudes aus den Angeln.
    Nicht von der Explosion, sondern
gelenkt vom Willen einer einzelnen Person.
    Ein orangefarbener Feuerball
umriss die schwarze Silhouette von hinten, erleuchtete die breiten Schultern
und den lässigen, langbeinigen Gang eines Kriegers. Als er aus dem Inferno
schlenderte, bauschten sich hinter ihm die Schöße seines offenen schwarzen
Ledermantels wie ein Umhang, der selbst eines Prinzen der Dunkelheit würdig
gewesen wäre.
    „Da soll mich doch …“, murmelte
Brock. „Tegan.“
    Niko schüttelte den Kopf und
lachte in sich hinein angesichts der unverhohlenen Ehrfurcht in den Augen
seiner beiden Neulinge. Nicht dass sie unverdient war. Tegan war so ziemlich
der eindrucksvollste Krieger von allen und würde mit dieser Show in die
Legenden eingehen, da war er sich sicher. Hinter Tegan stand das Lagerhaus nun
in hellen Flammen, strahlte Hitze ab wie ein glühender Höllenschlund. Es war
ein wirklich unglaublicher Anblick, von einer brüllenden, gewalttätigen
Schönheit.
    Aber wenn man sich Tegans
ausdruckslose Miene ansah, wie er sich ihnen näherte, konnte man meinen, er
wäre nur mal eben zum Pinkeln gegangen.
    „Alles in Ordnung da drin, T?“,
witzelte Niko. „Brauchst du Verstärkung oder so? Ein paar Würstchen vielleicht,
damit du was zum Grillen hast über deinem Lagerfeuerchen?“
    „Ich hab alles im Griff.“
    „Das will ich meinen“, erwiderte
Niko, der mit den beiden anderen Kriegern den Funkenflug aus dem brennenden
Gebäude betrachtete. Die feurigen Schwaden stiegen hoch in den Nachthimmel
hinauf.
    Tegan ging mit seiner üblichen
Coolness an ihnen vorbei, ohne ein Wort der Entschuldigung oder Erklärung. Aber
so war es immer mit ihm. Er war der Geist, den man nie kommen sah, der Tod, der
einem schon im Nacken saß, noch bevor man überhaupt registrierte, dass man sich
im Fadenkreuz befand.
    Im Kampf war er immer extrem
gründlich, aber diese Vernichtungsaktion, die er dem Crimson-Labor hatte
angedeihen lassen, übertraf alles, was Niko den Krieger je hatte tun sehen.
    Nach den Informationen, die er
über diesen Ort hatte, musste er etwa mit einem halben Dutzend Rogues bemannt
gewesen sein - Tegan hatte sie alle erledigt, und von dem Gebäude würden in ein
paar Stunden nur noch schwelende Trümmer übrig sein.
    Wenn Niko es nicht besser
wüsste, hätte er fast angenommen, dass es da um eine persönliche Abrechnung
ging.
    „Freut mich, dass wir dir helfen
konnten“, rief er Tegan hinterher und stieß einen trockenen Fluch aus.
    „Verdammt, ist der Typ
kaltblütig“, bemerkte Brock, als Tegan in der Dunkelheit und den wirbelnden
Schneeflocken verschwand.
    „Er ist aus Eis.“ Niko war
heilfroh, dass der Gen-Eins-Krieger auf ihrer Seite kämpfte. „Los, hauen
wir ab, bevor es hier gleich vor Menschen wimmelt.“
     
    Tegan ging zu Fuß in die
Innenstadt zurück. Hinter ihm jaulten in einiger Entfernung schon die Sirenen.
Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass unten beim Chelsea River ein
heller Feuerschein den Nachthimmel erhellte. Freudlos grinste er in die
Dunkelheit. Die Feuerwehr von Revere konnte noch so viel Wasser auf die alte
Lagerhalle pumpen, sie war nicht zu retten. Tegan hatte sichergestellt, dass
nichts übrig bleiben würde, wenn der Rauch sich einmal verzog. Er hatte diesen
Ort abfackeln wollen, mit einer Wildheit, die er seit Jahren nicht empfunden
hatte.
    Scheiße, es war mehr als nur
Jahre her, dass er diese wilde Zerstörungswut in sich gespürt hatte, die heute
Nacht in seinen Venen brannte. Jahrhunderte war es her.
    Und die Krönung war, dass es
sich verdammt gut angefühlt hatte.
    Tegan ballte und dehnte die
Hände in der kalten, winterlichen Abendluft. Er konnte immer noch den Schmerz
spüren, den er den Rogues verursacht hatte - den wunderbaren Schrecken, der
jedem Einzelnen der Rogues ins

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