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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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wütend. Offenbar waren Fabiens Männer nicht einmal in der Lage, ihren
eigenen Arsch zu sichern, ganz zu schweigen davon, angemessene Rückendeckung
für die Gruppe hochrangiger Stammesfunktionäre zu gewährleisten, die momentan
auf Dragos als Anführer bauten, der sie hier herausholen sollte. Die darauf
warteten, dass er den Befehl erteilte, der sie entweder retten oder sie und
ihre junge Revolution auf einen Schlag vernichten würde.
    „Wir sind
hier fertig", knurrte er. „Alle zur Hintertür raus, zum Boot. Mir
nach."
    Als die
Gruppe begann, sich um ihn zu scharen, warf Dragos dem Jäger über die Schulter
einen wütenden Blick zu. Keiner von beiden sagte ein Wort - der gegenseitige
Hass in ihren Blicken war nur allzu deutlich -, als Dragos in die Tasche griff,
die Fernsteuerung für das Halsband des Jägers herauszog und den
Deaktivierungscode eingab.
    Im selben
Augenblick, als das Halsband mit einem Klicken entschärft war, riss der Jäger
es sich vom Hals. Und dann, mit einem Blick, in dem sich Ungläubigkeit und
kalte Entschlossenheit mischten, ging er aus der Tür nach draußen, direkt auf
das Sperrfeuer zu.

 32
     
    Nikolai
lächelte in sich hinein. Wie geplant hatte sein Ablenkungsmanöver schlagartig
eine totale Verwirrung im ganzen Haus angerichtet. Die wachhabenden Agenten
liefen in kopfloser Panik herum, mehr als einer wurde von dem
Maschinengewehrfeuer getroffen, das aus allen Richtungen aus dem Wald ratterte.
Aus dem dichten Astgewirr über seinem Kopf ließ Niko eine Ranke in den Wald
wachsen und befahl dem schlängelnden Schössling, sich um den Abzug seiner
letzten M16 zu wickeln.
    Während die
Ranke ihren Job erledigte, so wie auch die vorigen es getan hatten - das Gewehr
im Anschlag hielt und immer größeren Druck auf den Abzug ausübte, als der
zusammengerollte grüne Schössling dicker und stärker wurde -, rannte Niko auf
den Seiteneingang des Hauses zu.
    Es war nicht
schwer, Renata zu finden. Ihre Blutsverbindung war wie ein Signalscheinwerfer
für ihn, sie leitete ihn zielsicher durch den hinteren Teil des Hauses zu einer
Treppe ins obere Stockwerk. Renata kam gerade herunter, Mira fest in den Armen.
    Sie sahen
einander an, und einen endlosen Augenblick lang sagte keiner von ihnen ein
Wort. Nikolai wollte ihr sagen, wie leid es ihm tat. Wie erleichtert er war, dass
sie das Kind unversehrt gefunden hatte.
    Es gab
tausend Dinge, die er Renata in diesem Augenblick sagen wollte. Nicht zuletzt,
dass er sie liebte und immer lieben würde.
     
    „Beeil
dich", hörte er sich selbst flüstern. „Ihr müsst hier sofort raus."
    „Überall
wird geschossen", sagte Renata voller Besorgnis.
    „Was ist da
draußen los?"
    „Nur ein
Ablenkungsmanöver. Ich musste mir ein paar Minuten Zeit verschaffen, um euch
beide hier rauszukriegen."
    Sie sah ihn
erleichtert an, aber nur eine Sekunde lang.
    „Fabien und
die anderen ... ich habe gehört, wie sie vor ein paar Minuten nach hinten
rausgingen."
    „Ich kümmere
mich schon um sie", sagte Niko. „Jetzt raus mit euch. Was immer passiert,
bloß nicht stehen bleiben.
    Bring Mira
zum Wagen zurück. Der Orden müsste jede Minute hier sein."
    „Nikolai."
Er hielt inne, hielt Renatas unverwandtem Blick stand und hoffte, Vergebung zu
finden. Oder eine Bestätigung dafür zu bekommen, dass sie ihn vielleicht, nach
alldem, was geschehen war, immer noch liebte. Sie sah ihn an, und zwischen
ihren Augenbrauen bildete sich eine Falte. „Sei einfach ... vorsichtig."
    Er nickte
ihr grimmig zu und spürte nichts von seinem üblichen Adrenalinrausch vor einem
Kampf. Diese Zeiten schienen für ihn vorbei. Die alten Zeiten, als nichts ihm
viel bedeutete, außer dem Ruhm der Schlacht und der Triumph des Sieges, wie
bedeutungslos auch das Kräftemessen war, um das es ging.
    Nun war auf
einmal alles andere wichtig - vor allem, was Renata anging. Ihre Sicherheit und
ihr Glück waren alles, was ihm am Herzen lag, sogar, wenn das bedeutete, dass
er vielleicht selbst nicht mehr dabei sein würde.
    „Bring Mira
zum Wagen", sagte er ihr wieder. „Und bleib in Deckung. Wir kriegen euch
hier schon raus."
    Er wartete,
bis Renata aus dem Haus gerannt war, dann stürzte er zur Hintertür des Hauses
hinaus, durch die seine Feinde geflohen waren.
     
    Das Rennboot
hielt gerade erst am Anlegesteg, als Dragos und die anderen den Abhang
hinuntereilten. Überall im Wald und oben beim Haus rannten Fabiens Agenten
kopflos herum wie Ameisen, deren Ameisenhaufen man platt getreten

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