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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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spöttisches Schnauben aus. „Sei nur nicht zu beeindruckt von ihr, Krieger.
Renatas Gabe hat ihre Vorteile, das muss ich zugeben. Aber sie ist zu schwach,
um sie zu kontrollieren.“
    „Wie das?“
    „Sie kann
diese mentalen Energiestrahlen ausschicken, aber dann prallen sie wieder auf
sie selbst zurück, wie ein übersinnliches Echo. Sobald sie davon getroffen
wird, ist sie eine Weile völlig außer Gefecht gesetzt, bis die Wirkung
nachlässt.“
    Niko
erinnerte sich an den lähmenden Strahl mentaler Energie, den Renata in der
Lagerhalle auf ihn losgelassen hatte. Er war ein Stammesvampir - seine
außerirdischen Gene gaben ihm die Kraft und Belastbarkeit von mindestens zehn
menschlichen Männern -, und es war ihm nicht gelungen, dem Schmerz dieses
unglaublichen Angriffs auf seine Sinne standzuhalten. Machte Renata etwa
dieselben Qualen durch, jedes Mal, wenn sie ihre Gabe einsetzte?
    „Himmel“,
sagte Niko. „Das muss ja die reinste Folter für sie sein.“
    „Ist es“,
stimmte Alexej ihm fröhlich zu. „Ziemlich sicher sogar.“
    Nikolai
entging das Lächeln auf dem schmalen Gesicht des jüngeren Jakut nicht. „Es
freut dich, wenn sie leidet?“
    Alexej
grunzte. „Könnte mich nicht weniger kümmern.
    Renata ist
ungeeignet für die Rolle, die mein Vater ihr gegeben hat. Als Bodyguard ist sie
völlig ineffektiv - ein Risiko, das ihn, fürchte ich, einmal das Leben kosten
kann.
    Wenn ich an
seiner Stelle wäre, würde ich nicht zögern, das hochnäsige Stück hochkant
rauszuschmeißen.“
    „Aber du
bist nicht an der Stelle deines Vaters“, erinnerte ihn Niko, weil Alexej
anscheinend so übermäßig wild darauf war, sich das vorzustellen.
    Der Vampir
starrte Niko schweigend an, so lange, dass die Stille schon unbehaglich wurde.
Dann räusperte er sich und spuckte auf den Boden aus. „Bring deine Suche zu
Ende, Krieger. Wenn du auch nur irgendetwas von Interesse findest, will ich
sofort informiert werden.“
    Nikolai
starrte nur zurück auf Jakuts Sohn, forderte den Zivilisten wortlos heraus, ihm
ein Versprechen abzunehmen. Aber Alexej bedrängte ihn nicht weiter, er drehte
sich nur langsam auf dem Absatz herum und marschierte in Richtung Haus davon.

 6
     
    Renata
öffnete leise die Tür zu Miras Zimmer und spähte auf das Kind, das friedlich
auf dem Bett schlief. Einfach nur ein normales, kleines Mädchen in einem
pinkfarbenen Schlafanzug, die weiche Wange an das dünne Kopfkissen gedrückt,
ihr Atem kam rhythmisch schnaufend aus ihrem zarten Engelsmund. Auf dem
rustikalen Tischchen neben dem Bett lag der kurze, schwarze Schleier, der Miras
erstaunliche Augen ständig abschirmte, wenn sie wach war.
    „Träum schön,
Engelchen“, flüsterte Renata voller Hoffnung.
    In letzter
Zeit machte sie sich zunehmend Sorgen um Mira. Nicht nur wegen der Albträume,
die sie seit dem Anschlag, den sie mitangesehen hatte, quälten, sondern es war
Miras genereller Gesundheitszustand, der Renata beunruhigte. Obwohl das Mädchen
stark war, ihr Verstand schnell und scharf, war sie nicht ganz gesund.
    Mira verlor
zunehmend ihr Augenlicht.
    Jedes Mal,
wenn man sie dazu brachte, ihre Sehergabe auszuüben, verlor sie etwas mehr von
ihrer eigenen Sehkraft. Diese hatte schon seit Monaten stetig abgenommen, bevor
Mira Renata eines nachts anvertraut hatte, was mit ihr geschah. Sie hatte
Angst, wie jedes andere Kind, dem so etwas geschah. Vielleicht sogar noch mehr,
weil Mira für ihre acht Jahre sehr verständig war. Sie begriff, dass sich ihr
Wert für Sergej Jakut in nichts auflösen würde, in dem Moment, da der Vampir
beschloss, dass sie für ihn nicht länger von Nutzen war. Er würde sie
verstoßen, sie vielleicht sogar töten, wenn es ihm beliebte.
    Also hatten
Renata und Mira in jener Nacht einen Pakt geschlossen: Miras Zustand würde ihr
gemeinsames Geheimnis sein - das sie, wenn nötig, sogar mit ins Grab nehmen
würden. Renata war bei diesem Versprechen noch einen Schritt weitergegangen und
hatte Mira geschworen, sie mit ihrem Leben zu beschützen. Sie hatte ihr
geschworen, dass ihr nie etwas Böses zustoßen würde, nicht durch Jakut oder
sonst jemanden, ob Mensch oder Vampir.
    Renata würde
Mira vor dem Schmerz und der Düsternis des Lebens beschützen, ihr eine Sicherheit
schaffen, die sie selbst nie kennengelernt hatte.
    Dass man das
Mädchen eben aus dem Bett geholt hatte, um Sergej Jakuts ungebetenen Gast zu
unterhalten, machte Renata nur noch gereizter. Die schlimmsten Nachwirkungen
ihrer übersinnlichen

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