Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
und Tod in nie gekannten Ausmaßen. Sie mussten die Welt retten, verdammt
noch mal.
    Aber als er
seinen Mund öffnete, um ihr das zu sagen, merkte er, dass er es nicht übers
Herz brachte.
    „Wie geht's
deiner Schulter?", fragte er sie und zeigte auf die Wunde, die vor ein paar
Stunden im Lastwagen noch geblutet und ihn damit an den Rand seiner ohnehin
schon schwachen Selbstbeherrschung getrieben hatte.
    Oberflächlich
sah sie nun besser aus, war mit sauberer, weißer Gaze bandagiert und roch
schwach nach Desinfektionsmittel.
    „Jack hat
mich zusammengeflickt", sagte sie. „Er war Sanitäter bei den Marines in
Vietnam."
    Niko sah die
Zärtlichkeit in ihrem Gesicht, als sie von diesem Menschen sprach, und wunderte
sich, wo der leise Anflug von Eifersucht herkam, den er spürte. So lange, wie
seine Militärzeit zurücklag, musste der Mann schon im Rentenalter sein. „So,
ein Marine ist er, was? Wie ist er denn in einem Asyl für Straßenkids in
Montreal gelandet?"
    Renata
lächelte etwas traurig. „Jack hat sich hier in ein Mädchen verliebt, sie hieß
Anna. Sie haben geheiratet, dieses Haus zusammen gekauft und über vierzig Jahre
lang hier gewohnt ... bis Anna gestorben ist. Sie wurde bei einem Raubüberfall
getötet. Der Straßenjunge, der sie wegen ihrer Handtasche erstochen hat, war
auf Heroin. Er brauchte Geld für den nächsten Schuss, aber alles, was er bekam,
waren nur etwa fünf Dollar in Münzen."
     „Jesus",
stieß Niko hervor. „Ich hoffe, dieser Scheißkerl ist nicht davongekommen."
    Renata
schüttelte den Kopf. „Er wurde verhaftet und angeklagt, hat sich aber noch vor
dem Prozess im Gefängnis erhängt. Jack hat mir einmal erzählt, als er das
erfahren hat, hat er beschlossen, etwas zu tun, um zu verhindern, dass Menschen
wie Anna so sinnlos sterben und dass andere Kinder auf der Straße landen und
dort zugrunde gehen. Er hat sein Haus nach Anna benannt und allen geöffnet, die
ein Dach über dem Kopf brauchen. Er gibt den Jugendlichen warme Mahlzeiten und
einen Ort, wo sie sich zu Hause fühlen können."
    „Klingt so,
als wäre Jack ein großzügiger Mann", sagte Niko. „Da ist er viel
selbstloser, als ich es je sein könnte." Er spürte den starken Drang, sie
zu berühren, einfach nur seine Finger auf ihre Haut zu legen. Er wollte mehr
über sie wissen, mehr über ihr Leben, bevor sie sich mit Sergej Jakut eingelassen
hatte. Er hatte das Gefühl, dass ihr Leben nicht leicht gewesen war. Wenn Jack
ihr geholfen, ihr ein paar Steine aus dem Weg geräumt hatte, dann hatte Nikolai
für diesen Mann nichts als Respekt übrig.
    Und wenn sie
diesem Menschen vertraute, dann würde auch er es tun. Er hoffte inständig, dass
Jack wirklich war, was Renata in ihm sah. Alles andere wäre verheerend. „Lass
mich deine Schulter ansehen", sagte er, froh, das Thema wechseln zu können.
    Als er auf
sie zukam, zögerte Renata. „Bist du sicher, dass du das aushältst? Die
Betäubungsmunition ist nämlich alle, und es wäre doch unsportlich, einen Vampir
in so geschwächtem Zustand mit meinen übersinnlichen Kräften lahmzulegen."
    Ein Witz? Er
lachte leise, überrascht von ihrem Humor, besonders jetzt, da sich die Dinge
für sie beide reichlich düster präsentierten. „Komm her und lass mich Jacks
Handarbeit ansehen."
    Sie beugte
sich nach vorn, damit er besser an ihre Schulter kam. Niko zog die weiche
Baumwolldecke, in die Renata eingewickelt war, zur Seite und ließ den Stoffsaum
ihren Arm entlanggleiten. So vorsichtig er auch war, als er den Verband hob und
die gesäuberte, genähte Wunde darunter inspizierte, spürte er doch, wie Renata
vor Schmerz das Gesicht verzog. Sie hielt sich vollkommen ruhig, als er
vorsichtig beide Seiten ihrer Schulter überprüfte.
    Die Blutung
war zu einem dünnen, scharlachroten Rinnsal gestockt, doch selbst das traf ihn
schwer. Was die Blutgier anging, war er über den Berg, aber er war doch immer
noch ein Stammesvampir, und Renatas Blut, das süß nach Sandelholz und Regen
duftete, war berauschend, besonders so ganz aus der Nähe. „Alles in allem sieht
es ganz gut aus", murmelte er und zwang sich, sich loszureißen. Er legte
den Verband wieder an und setzte sich auf die Bettkante zurück. „Die Austrittswunde
ist immer noch ziemlich gerötet."
    „Jack sagt,
ich hatte Glück, dass die Kugel glatt durchging und keine Knochen verletzt
hat."
    Niko
grunzte. Sie hatte das Glück einer Blutsverbindung mit einem Gen Eins gehabt.
Sergej Jakut war vielleicht ein bösartiges

Weitere Kostenlose Bücher