Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
um auf den
Moment seines Triumphs über Andreas Reichen und seine todgeweihten Begleiter zu
warten.
    Tegan und Nikolai stiegen als Erste in den
nasskalten, dunklen Tunnel hinunter, der tief in die Erde gehauen und mit
Stützen aus Beton und Karbidstahl verstärkt worden war. Einige Sekunden später
kam Niko zurück und gab Brock, Kade und Reichen grünes Licht. Hunter und Renata
blieben als Wache draußen, um den Ausgang für den Suchtrupp zu sichern.
    Sobald sie die Lakaien vom Eingang
fortgeschafft hatten, waren Reichen und die anderen in die alte Scheune
eingedrungen. Die allerdings, wie sie schnell feststellten, gar nicht so alt
war. Nichts an diesem versteckten Bunker war, wonach es nach außen aussah.
    Am anderen Ende des abschüssigen Tunnels, in
etwa hundert Metern Tiefe, verbreiterte sich der Gang zu einem Bunker von der
Größe einer Turnhalle.
    Neonleuchten tauchten den Ort in fahles Licht
und beleuchteten kantinenmäßige Tische und Stühle, die ordentlich an der Wand
aufgestapelt waren. Eine Schwingtür mit rundem Fenster in Augenhöhe schien in
eine Art Küche und Servicebereich zu führen.
    Beide waren ebenfalls leer und derzeit außer
Betrieb, obwohl immer noch ein leicht widerlicher Essensgeruch in der Luft
hing.
    „Rat mal, wer zum Essen kommt“, meinte Kade
gedehnt.
    Brock schaute finster und nickte. „Menschen.“
    „Lakaien“, korrigierte ihn Tegan knurrend und
schnupperte verächtlich. „Höllisch viele sogar. Dragos muss jede Menge Personal
hier unten haben.“
    Nikolai grunzte. „Ja, aber wofür?“
    „Lasst es uns rausfinden.“ Tegan gab der Gruppe
ein Zeichen, ihm zu folgen. Er ging durch den leeren Raum zu dem Korridor, der
auf der anderen Seite hinausführte.
    Lautlos schlichen sie durch mehrere
gespenstische Flure, in denen sich Tür an Tür leere Räume befanden wie in einem
Wohnheim, ausgestattet mit einfachen Doppelbetten und Gemeinschaftstoiletten,
ohne jede persönliche Note.
    „Himmel“, flüsterte Kade. „Wie viele Lakaien,
die nach seiner Pfeife tanzen, braucht so ein einziger perverser Mistkerl
eigentlich?“
    „Genug für ein sehr umfangreiches klinisches
Projekt“, sagte Reichen, als er vor einer doppelten Stahltür stehen blieb, die
er einen Spalt geöffnet hatte, um hindurchzuspähen.
    Hinter der Tür befand sich ein riesiges Labor
mit zur Hälfte leer geräumten Glasvitrinen, gähnend leeren Aktenschränken und
notdürftig aufgeräumten Arbeitsplätzen. Der glänzende Boden war mit
zerbrochenem Laborgerät übersät. Alles deutete auf eine überhastete Räumung
hin. Die Krieger traten vorsichtig ein und nahmen das Wenige, das noch
vorhanden war, in Augenschein - eine Handvoll umgeworfene Mikroskope,
zersplitterte Objektträger und diverse andere Gegenstände. Alles davon sah aus,
als wäre es dem feuchten Traum eines Chemikers entsprungen.
    „Schaut euch das mal an“, rief Kade aus dem
hinteren Teil des Labors. Er deutete auf eine Edelstahltonne mit Deckel, die
wie ein gigantischer Dampfkochtopf aussah. „Was ist denn das für ein Teil?“
    Reichen und Tegan gingen mit Brock und Nikolai
hin und schauten in den großen Zylinder, nachdem Kade die Plomben gekappt und
den Deckel angehoben hatte. Das Gerät war nicht mehr angeschlossen, sein
Inneres hatte sich gegenüber den extremen Minusgraden, die bei Betrieb darin
geherrscht hatten, beträchtlich erwärmt. Der gesamte Inhalt war entfernt
worden, dennoch konnte es an seinem Verwendungszweck keinen Zweifel geben.
    „Das ist ein Kühlbehälter“, sagte Reichen.
    Tegan nickte grimmig. Mit dem Kinn deutete er
auf einen weiteren angrenzenden Raum, in dem an der gegenüberliegenden Wand
planlos eine Batterie Plexiglaskästen aufgestellt war, wie man sie vielleicht
auf der Entbindungsstation eines menschlichen Krankenhauses erwartet hätte. „Brutkästen.
Heiliger Bimbam, Dragos betreibt hier unten eine verdammte Zuchtfabrik!“
    „Vergangenheitsform“, sagte Nikolai. „Hier
wurde alles in Eile ausgeräumt.“ „Vielleicht wusste er, dass wir kommen“,
schlug Brock vor. „Ich weiß nicht, wie's euch geht, aber mir wird's hier
allmählich echt mulmig.“
    Kade warf seinem Kumpel einen zustimmenden
Blick zu. „Mir gefällt das auch nicht. War viel zu leicht, hier reinzukommen.
Könnte eine Falle sein.“
    „Die Ratten haben das sinkende Schiff verlassen“,
ergänzte Nikolai. „Vielleicht waren sie an was dran.
    Dragos würde eine Einrichtung wie diese hier
nie ungeschützt einem Angriff aussetzen - es sei

Weitere Kostenlose Bücher