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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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lächelte. „Ich mag Sie schon jetzt.“
    „Gar keine schlechte Idee, wissen Sie.“ Gideon
sprang von seinem Drehstuhl und lief zu einer der großen Karten von Neuengland
hinüber, die an der Wand hingen. Dort zeigte er auf eine rote Stecknadel, die
eine Stelle unweit der Grenze von New York und Connecticut markierte. „Wir
wissen, wo Dragos zuletzt gesehen wurde. Wir wissen auch, dass er einmal unter
einem seiner Decknamen in New York gelebt hat. Wenn wir mit unserer Suche dort
beginnen und dann zur Küste vordringen, stoßen wir vielleicht auf etwas.“ Er
sah Claire an. „Die Morgendämmerung ist zu nahe, um heute Nacht noch etwas zu
unternehmen. Aber wären Sie bereit, uns auf einen Erkundungstrip zu begleiten
und Ihre Blutsverbindung einzusetzen, um Roths Aufenthaltsort zu ermitteln?“
    „Natürlich.“ Sie tat so, als hörte sie das
leise, fast unhörbare Knurren nicht, das aus Andreas' Richtung kam. Er konnte
gern versuchen, es ihr auszureden, ihr Entschluss stand fest. Sie war nun
ebenfalls Teil dieser Schlacht, ob ihm das passte oder nicht. „Ich kann
jederzeit aufbrechen.“

23
     
    Reichen holte Claire ein, als die Versammlung
im Techniklabor sich auflöste. Während die restlichen Krieger der Reihe nach
hinausgingen, um sich auf den letzten Einsatz dieser Nacht in der Stadt
vorzubereiten, blieb er zurück. Er hatte Claire fest im Blick, und in seinen
Augen lag eine wechselnde Mischung aus Empörung und nackter Angst.
    „Was zum Teufel sollte das?“, wollte er wissen,
als sie zusammen mit Gabrielle und Savannah das Labor verließ. „Als Tegan mir
vor ein paar Minuten erzählt hat, du hättest Kontakt zu Roth aufgenommen, habe
ich ihm nicht geglaubt. Was hast du dir verdammt noch mal dabei gedacht,
Claire? Hast du überhaupt irgendetwas gedacht?“
    Sie schluckte angesichts dieser Verbalattacke,
wich aber nicht zurück. „Alles in Ordnung“, erklärte sie den beiden
Stammesgefährtinnen in ihrer Begleitung.
    „Andreas und ich haben etwas allein zu bereden.“
    Reichen kochte vor Wut, als die Gefährtinnen
von Lucan und Gideon sich entfernten und ihn mit einer äußerst trotzigen und
gefassten Claire allein im Flur zurückließen.
    „Mein Gott!“ Er fühlte sich, als habe man ihm
eine Ohrfeige verpasst. So hatte er sich auch gefühlt, als Tegan ihm die
Nachricht von Claires Traumspaziergang beigebracht hatte - dass sie zu ihrem
Gefährten gegangen war, unmittelbar nach ihrer Begegnung in der Kapelle das
Hauptquartiers, die so unschön geendet hatte. „Was hast du denn gedacht, was du
damit erreichen kannst, Roth auf diese Weise zu kontaktieren?“
    „Ich hatte meine Gründe“, erwiderte sie ruhig.
    „Und die wären?“
    „Ist doch egal. Er war nicht interessiert zu
verhandeln. Was dich sicher nicht weiter überraschen dürfte.“
    Reichen schnaubte verächtlich. „Roth verhandelt
nicht. Er nimmt einfach. Und wenn das nicht geht, stiehlt er. Und tötet,
Claire. Was zur Hölle hast du bloß mit einem Besuch bei ihm zu erreichen
geglaubt, selbst in einem Traum?“
    Sie wollte sich an ihm vorbeidrängen, als hätte
sie vor, ihn ohne Antwort im Flur stehen zu lassen. Doch bevor sie zwei
Schritte getan hatte, packte er sie am Arm und zog sie zu sich zurück.
    „Worum hast du ihn gebeten, Claire? Um deine
Freiheit? Seine Gnade?“ Er starrte sie finster an, wütend über ihren Leichtsinn
und gleichzeitig so erleichtert, dass sie am Leben war und sich in seinem
festen Griff warm anfühlte. „Hast du gedacht, er würde dich einfach freigeben,
wenn du ihn darum bittest?“
    „Nein“, antwortete sie und reckte stolz das
Kinn.
    „Ich habe ihn nicht darum gebeten, mich
freizugeben, Andre. Sondern darum, mich zurückzunehmen... allerdings unter der
Bedingung, dass er dich am Leben lässt.“
    Sie hätte ihm ebenso gut einen Bleihandschuh
gegen das Brustbein rammen können. „Du hast was?“
    Herrgott, allein der Gedanke, sie könnte zu
Roth zurückgehen - ganz egal unter welchen Bedingungen - , brachte sein Blut
zum Kochen. Aber dass sie sich Roth anbot, im Austausch gegen ihn? Er hätte am
liebsten aufgeschrien vor Empörung, so laut, dass man es noch bis unter das
Dach hörte.
    „Er will mich nicht. Hat er nie getan.“ Sie schüttelte
den Kopf, während sie sich aus seinem Griff befreite.
    „Er hat gesagt, dass er mich nur zur Gefährtin
genommen hat, weil er wusste, dass es dich verletzen würde. Er versucht schon
seit langer Zeit, dir wehzutun, Andreas.“
    Dass Roths Hass schon seit

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