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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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mit Claire begangen
hatte.
    Zunächst war er schockiert gewesen, sie in
seinen Träumen zu sehen - er hatte nicht damit gerechnet, dass die Frau den Mut
aufbringen würde, sich in seine Nähe zu wagen, selbst im Reich des Schlafs.
    Nicht, nachdem sie wissentlich seinen Zorn
entfacht hatte, indem sie mit diesem Andreas Reichen herumhurte. Nachdem die
Überraschung darüber abgeklungen war, dass sie sich an ihn herangepirscht
hatte, hatte er sich dazu hinreißen lassen, sie zu provozieren, und ihre Angst
mit einem erbarmungslosen Blick auf das genährt, wozu er und Dragos fähig
waren.
    Es hatte ihn entzückt, sie das wilde Brüllen
des Ältesten in seinem Käfig hören zu lassen. Und ihr Entsetzen beim Anblick
der gefangenen Stammesgefährtinnen, die Dragos für allerhand Experimente
benutzte, hatte ihm einen köstlichen sadistischen Kick versetzt.
    Nun, da er wach war, hatte er Zeit, über den
Preis nachzudenken, den sein kleines Spielchen ihn kosten würde. Er hatte ihr
das Labor und den unterirdischen Bunker gezeigt, wo Dragos all seine
Geheimnisse aufbewahrte.
    Würde sie verstehen, was sie gesehen hatte? Er
hoffte nicht. Claire hatte einen wachen Verstand, aber was konnte sie mit
diesem Wissen schon anfangen?
    Es dem Orden erzählen, natürlich, aber Gott sei
Dank rechnete Dragos bereits mit einer Aktion der Krieger in Boston. Seit sie
die Versammlung in der Nähe von Montreal gestört hatten, war er darauf gefasst,
dass der Orden ihn ausfindig machte. Dragos hatte entsprechende Pläne
geschmiedet, Züge auf dem Schachbrett seines Masterplans.
    Dennoch wusste Roth, dass er seinen Lapsus
nicht einfach unerwähnt lassen konnte. Denn Dragos würde die Wahrheit im Nu
herausbekommen. Er musste sich zu seinem Fehler bekennen und die Dinge einfach
laufen lassen. Mit ein wenig Glück würde sein Kopf dabei nicht in die Schlinge
geraten.
    Während er sich seine Entschuldigung
zurechtlegte, wählte er Dragos' Privatanschluss.
    „SIR“, sagte er, als der andere Vampir sich mit
einer knurrenden Begrüßung meldete. „Verzeihen Sie die Störung, aber ich habe
Neuigkeiten, die leider keinen Aufschub dulden.“
    „Reden Sie.“
    Roth erzählte ihm von seiner Traumbegegnung mit
Claire. Dabei achtete er sorgfältig darauf, seine eigene Schuld an dem
Ausrutscher größtenteils unter den Teppich zu kehren und alles auf die
wieselhafte Hinterlist seiner Stammesgefährtin und ihre besondere Gabe zu
schieben. „Sie hat mir ohne mein Wissen nachspioniert, Sir. Als ich sie in
meinem Traum entdeckte, war es schon zu spät, um zu verhindern, dass sie das
Labor sah.“
    „Hmm“, grunzte Dragos, der in unerträglichem
Schweigen zuhörte. „Ich bin es leid, dass dieses Weib und ihr Gefährte immer
noch am Leben sind, Herr Roth. Da Sie ohnehin in Boston einiges zu erledigen
haben, ist es vielleicht an der Zeit, mit ihr zu verfahren, wie wir besprochen
haben.“
    „Ja, Sir. Das werde ich.“ Er räusperte sich und
spürte Dragos' Aggression förmlich durch die Leitung fließen, auch wenn er nach
außen gelassen klang. „Es wird mir ein persönliches Vergnügen sein, das Leben
aus dieser Schlampe herauszupressen - nachdem ich sie habe zusehen lassen, wie
ich Andreas Reichen töte.“
    „Ich habe eine bessere Idee“, sagte Dragos,
seine Stimme klang sanft und gehässig. „Ich möchte, dass Sie bei
Sonnenuntergang in die Zentrale kommen.“
    „Sir?“ Roth war verwirrt. „Was ist mit der
Blutsverbindung?“
    „Was soll damit sein?“
    „Wenn sie dem Orden erzählt, was sie heute
gesehen hat, woher wollen wir wissen, dass die Krieger nicht ihre
Blutsverbindung nutzen, um mich und das Labor zu orten?“
    Das Zögern am anderen Ende war nur äußerst
kurz. „Seien Sie bei Sonnenuntergang hier, Herr Roth.
    Ihre Instruktionen werden Sie erwarten.“

22
     
    Das Bostoner Hauptquartier des Ordens war ein
architektonisches und technologisches Wunderwerk.
    Trotz des schwerwiegenden Anlasses, der sie
herführte, war Claire unwillkürlich beeindruckt von dem ausgedehnten
unterirdischen Netzwerk aus Korridoren und Räumen, die sich unter der
stattlichen Kalksteinvilla auf Straßenniveau verbargen.
    Der Orden lebte in unbestreitbarem Komfort,
doch dies war eindeutig ein strategischer Ort. Herzstück und wichtigster Funktionsraum
des Hauptquartiers - gewissermaßen das Nervenzentrum des gesamten Komplexes - war
das Techniklabor mit seinen Computerkonsolen, der Überwachungsanlage sowie
Wandkarten und Plänen wichtiger amerikanischer und

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