Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)
abgehauen.
Er wollte ficken, und er konnte es gut. Zumindest hatte er noch keine Beschwerden bekommen. Mehr wollte er nicht. An einer »Beziehung« war er nicht interessiert.
Jetzt machte er es sich in Claires feiner Küche bequem und beschloss, dass sie stabilere Stühle kaufen musste. Und dass sie Bier im Haus haben sollte. Sie hatte nur zwei Flaschen im Kühlschrank, ein Importbier, das gerade in war, und Weißwein, der nur für Mädchen war. Darin erschöpfte sich ihr Alkoholvorrat.
»Ja, mache ich«, sagte er gelassen. »Das ist nicht weiter schwer. Man braucht nur Fingerspitzengefühl und das richtige Timing.« Er zwinkerte ihr zu, als sie aufblickte, und war froh, sie wieder lächeln zu sehen. »Was auch für gewisse andere Beschäftigungen gilt.«
Claire kicherte. Schmunzelnd stand er auf, und ein paar Minuten später brieten Huevos rancheros auf dem Herd. Diesmal hatte er vor, die größere Portion abzubekommen. Bei der kleinen Claire Schuyler musste man gut auf seinen Anteil aufpassen, wenn man nicht verhungern wollte.
»Du hast dich umgezogen«, stellte sie fest und musterte seinen grauen Trainingsanzug mit einer Steilfalte zwischen den Brauen. »Wie hast du das gemacht?«
»Ja, ich habe mich umgezogen.« Eine Dreiviertelstunde saßen sie schon zusammen in der Küche, und sie bemerkte es erst jetzt. Null Beobachtungsgabe. Sie war ein Bücherwurm, und solche Leute lebten seiner Erfahrung nach hauptsächlich in ihrem Kopf. Claire Schuyler könnte es nicht zur Polizistin bringen. Polizisten achteten auf ihre Umgebung. Ihnen entging nichts, weder im Dienst noch in der Freizeit. Schließlich hing ihr Überleben davon ab. »Ich hatte eine Reisetasche im Kofferraum. Hatte ursprünglich vor, übers Wochenende an die Küste zu fahren.« Er sah sie von oben bis unten an und machte bei den besten Stellen halt. »Wurde aber aufgehalten. Weil mir eine hübsche Brünette aufgelauert hat. Jedenfalls habe ich Zahnbürste und Rasierzeug und noch einiges andere dabei.« Er zwinkerte. »Zum Beispiel eine ganze Schachtel Kondome, und ich hab vor, sie alle mit dir zu verbrauchen.«
Claire wurde rot. Wie erwartet. Doch dann überraschte sie ihn, indem sie die Gabel hinlegte und ihn ernst ansah. So lange und eindringlich, dass er anfing, nervös zu werden.
»Was ist?«
Sie ließ sich Zeit, dann seufzte sie. »Du siehst sehr gesund aus, Bud.«
Gesund? »Ja, natürlich bin ich gesund«, bestätigte er verwirrt. »Vollkommen. Ich achte auf mich. Bin sogar kerngesund. Schon immer gewesen.«
»Und du hast bei mir sofort ein Kondom benutzt. Bist du immer so vorsichtig?«
»Klar. Immer. Es gab nie eine Ausnahme.« Das war für ihn ein eherner Grundsatz. Eine seiner wenigen Regeln. Kein Sex ohne Gummi. Er wusste ganz genau, was man sich einfangen konnte. Die meisten Frauen, mit denen er vögelte, hatten reichlich Sexerfahrung. Wenn er vor der Zeit den Löffel abgeben sollte, dann lieber durch eine Kugel als durch eine Krankheit. »In der Hinsicht gibt es kein Problem, Honey. Glaub mir, mit mir ist es absolut sicher.«
»Gut.« Sie seufzte und kaute auf der Lippe, während ihr etwas im Kopf herumging. Schließlich kam sie zu einem Entschluss, denn sie nickte, in Gedanken versunken.
»Was geht in dem hübschen Köpfchen vor?«
»Nun ja, es ist so …« Claire schürzte die Lippen und sah ihn abwägend an. »Also, eine Zeit lang ging es mir nicht gut. Das ist eine Weile her. Jetzt geht es mir prima. Wirklich. Aber ich … damals, als es mir nicht gut ging … bekam ich die Pille verschrieben. Und da ich nun mal keine Geschlechtskrankheit haben kann … also, wenn du willst, dann –«
Der Rest des Satzes wurde von seinem Mund verschluckt. Ein roter Dunst füllte seinen Kopf. Blitzschnell hob er sie vom Stuhl, zog zuerst sie aus, dann sich selbst – er hatte ebenfalls die Unterwäsche weggelassen – und schob den Schwanz in sie hinein. Hätte er einen Moment länger gewartet, wäre er gestorben.
Er dachte nicht nach, handelte rein triebhaft. Sowie er begriff, dass er sie ohne Kondom ficken, ihre weiche Haut ohne Latex zwischen ihr und seinem Schwanz spüren durfte, gab es kein Halten mehr.
»Oje, du bist gar nicht bereit«, flüsterte er. Zitternd legte er die Stirn an ihre und schloss die Augen. Er konnte kaum denken, geschweige denn reden, war völlig beherrscht von der Erwartung dieses Gefühls und der heißen Erregung. »Tut mir leid.«
Das war gelogen. Es tat ihm überhaupt nicht leid.
Er hatte noch nie ohne
Weitere Kostenlose Bücher