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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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abgetan hatte. Was könnte er anderes suchen?
    Und plötzlich wusste sie es.
    Der Einbrecher war nicht gekommen, um HiFi-Geräte, Silber oder Gemälde zu stehlen.
    Er war ihretwegen hier.
    Er war bewaffnet und auf der Jagd. Auf der Jagd nach ihr. Aus irgendeinem Grund wollte er sie umbringen. Darum war er ins Haus eingedrungen und ignorierte alles Wertvolle. Er wollte die Dinge nicht. Er wollte die Bewohnerin, und er würde sie bekommen, weil es keinen Weg nach draußen gab außer an ihm vorbei.
    Sie bewohnte vier hintereinanderliegende Räume, und nur der vorderste, ihr Büro, hatte eine Tür zum Hausflur. Der Killer brauchte nur durch die Türen bis ins letzte Zimmer zu gehen, um sein Opfer zu finden.
    Die Scheiben waren kugelsicher und mit der Alarmanlage verbunden, die nur vorn an der Haustür abgeschaltet werden konnte. Es wäre nicht klug, das Fenster zu öffnen. Suzanne brauchte auch gar nicht zu versuchen, eine Scheibe einzuwerfen, um sich einen Fluchtweg zu schaffen. Der Mann, der ihr die Fenster verkauft hatte, hatte ihr vorgeführt, was »kugelsicher« bedeutete. Er war mit ihr in den unterirdischen Testraum der Firma gegangen und hatte auf eine Scheibe geschossen. Die war gerissen, aber nicht zerbrochen.
    Dieser Fluchtweg war also versperrt.
    Die nächste Polizeistation war in der Innenstadt. Die Fahrt von dort hierher würde mindestens eine Viertelstunde dauern, und in der Zeit wäre der Killer längst durch alle Räume gelangt und …
    John! John war nebenan, erfahren und gefährlich genug, um sie aus dieser Lage zu befreien. Sofern er zu Hause war.
    Bitte sei wieder da, John, flehte sie und eilte leichtfüßig und leise durch die Küche und das Wohnzimmer zurück ins Schlafzimmer. Hinter sich zog sie leise jede Tür zu und schloss sie ab.
    Die verschlossenen Türen würden einen Mann, der an ihrer Alarmanlage vorbeigekommen war, nicht lange aufhalten, doch es verschaffte ihr ein paar Minuten Spielraum, sofern er leise vorgehen und keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Sie brauchte nur genug Zeit, um John anzurufen. Er war direkt auf der anderen Seite des Flurs.
    Und wenn er nicht zu Hause war?
    Es würde spät werden, hatte er gesagt. Was hieß spät? War er zurückgekommen, während sie wach im Bett gelegen hatte? Schlief er nur ein paar Schritte entfernt? Oder war er noch unterwegs und konnte ihren Anruf vielleicht gar nicht entgegennehmen?
    Bitte, mach, dass er nicht weit weg ist!
    Sie schluchzte bereits, als sie die letzte Tür hinter sich zuschloss, die Schlafzimmertür. Jetzt saß sie fest wie die Maus in der Falle. Wenn der Killer die Schlafzimmertür erreichte, konnte sie nirgendwo mehr hin, sich nirgendwo verstecken.
    Leise weinend schnappte sie ihre Handtasche und öffnete sie. Ihre Finger fühlten sich dick wie Würste an. Hektisch kramte sie nach dem Handy. Ihr zitterten die Hände, als sie es nicht gleich fand. Dann ertastete sie es und schaltete es ein.
    Ihr Hals war trocken von ihren panischen Atemstößen. Das Handy in der einen Hand, stöberte sie eilig durch die tausend Zettel in ihrer Handtasche.
    Verdammt! Sie war sonst so ordentlich, aber in letzter Zeit war sie vor lauter Arbeit nicht mal mehr dazu gekommen, ihre Handtasche aufzuräumen. Es sah aus, als hätte sie jede Telefonnummer, die sie je im Leben bekommen hatte, auf einem kleinen Zettel stehen. Da war sie! Nein, das war die Nummer des Steuerberaters. Dann die eines alten Highschool-Freundes, dem sie kürzlich bei Nordstrom’s über den Weg gelaufen war, dann der Antiquitätenhändler und der neue Friseur – alle Nummern auf einem Fetzen Papier.
    Denk nach, Suzanne!, befahl sie sich. Sie schloss die Augen, biss die Zähne zusammen und versuchte unter Herzklopfen und Zittern, sich an den Moment zu erinnern, als John ihr seine Handynummer aufgeschrieben hatte.
    Wenn der Killer inzwischen die Tür zur Küche gefunden und geknackt hatte, dürfte er den Raum im Nu durchquert haben. Dort stand nichts im Weg. Er könnte bereits im Wohnzimmer sein oder noch schlimmer: an der Schlafzimmertür.
    Sie wimmerte. Erinnere dich!
    Kalt, es war kalt gewesen draußen. John stand dicht vor ihr, verärgert, weil sie ein Taxi gerufen hatte, und kritzelte die Nummer auf den Zettel – sie sah seine Handschrift vor sich: kühn, markant, schwarz –, und sie steckte den Zettel in …
    In den Terminkalender!
    Verzweifelt holte sie ihn heraus, blätterte durch die Seite und … da war der Zettel!
    Zitternd tippte sie die Nummer ein und

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