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Miese Chefs

Miese Chefs

Titel: Miese Chefs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan White
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Anführer entwickeln. Wir alle wurden als Rechts- oder Linkshänder geboren oder als Mischung von beidem. Genauso sind einige von uns für manche Aspekte des Chefseins geschaffen und für andere nicht.
    Eigentlich spielt das keine Rolle, genauso wie es keine Rolle spielt, ob Sie Rechts- oder Linkshänder sind, aber es ist extrem nützlich zu verstehen, wie man verkabelt ist. Beispielsweise haben einige von uns ein natürliches Interesse daran, was als Nächstes, morgen oder in ferner Zukunft passiert. Bei anderen ist das nicht so. Aber Führung ist (größtenteils) eine zukunftsorientierte Rolle. Um das Hier und Jetzt können sich Ihre Mitarbeiter kümmern. Wenn Sie sich selbst verstehen, hilft Ihnen das, sich selbst zu managen. Also, gehen Sie online und finden Sie eine gute, seriöse Firma, die Ihnen eine Führungspsychometrie verschaffen kann, und holen Sie sich Feedback.
    Kapitel 5 steckt voller umkehrbarer Ratschläge. Die meisten der 20 Lektionen kann man buchstäblich umschalten wie z. B. Lektion 10: Reißen Sie die Argumente der anderen nieder, statt eigene aufzubauen. Sie müssen wissen, dass die effektivste Art, andere zu beeinflussen, darin besteht, ihre Vorschläge ganz auszuloten, deren Wert zu sehen und Möglichkeiten zu finden, das, was sie zu erreichen versuchen, mit Ihrem Vorschlag zu verbinden. Das heißt, Sie tun exakt das Gegenteil wie im Ratschlag empfohlen. Behalten Sie kranke Leute (Lektion 20) und passen Sie sich der Situation an, ermutigen Sie sie, sich ganz einzubringen.
    Gehen Sie nicht herum, um die Leute zu terrorisieren (Lektion 6), sondern drehen Sie Ihre Runde, um die Leute zu ermutigen und zu unterstützen. Bei Lektion 12 möchte ich näher ins Detail gehen: Machen Sie sich beim Chef beliebt (aber stoßen Sie ihm bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ein Messer in den Rücken). Dass Sie ihn rücklings ermorden sollen, ist freilich nicht ernst gemeint. Finden Sie vielmehr Möglichkeiten, positiv über seinen Einfluss und seine Wirkung zu sprechen. Es ist jedoch wichtig, eine fruchtbare Beziehung zu seinem Chef aufzubauen. Der Schlüssel bei dieser Lektion besteht aus den Worten »machen« und »beliebt«. Sie können sich bei Ihrem Chef nicht beliebt »machen«. Sie sollten sich bemühen, Ihren Chef kennenzulernen und sich sein Vertrauen wie das Ihrer Kollegen zu verdienen. Wenn Sie dadurch »beliebt« werden – umso besser.
    Die Lektionen in Kapitel 6 sind tatsächlich eher subtil und schwer umzusetzen, wenn Sie von Natur aus eine Privatperson sind. Es fühlt sich für manche Leute unprofessionell an, Dinge über ihr Privatleben zu enthüllen. Der Ansatz des Tyrannen, keine Schwäche zu zeigen und nichts über sein Privatleben zu enthüllen, mag sich attraktiv anhören. Aber hier ist der Haken: Wir vertrauen Leuten, die wir kennen. Und wenn wir jemandem vertrauen, dann fühlen wir uns auch dann sicher, wenn wir uns in eine angreifbare Position begeben. Schließlich glauben wir daran, dass dem Gegenüber an unserem Wohl gelegen ist. Im Kontext der Arbeit sieht das so aus, dass man wirklich hart arbeitet.
    Unsere Leute werden nur dann wirklich hart für uns arbeiten, wenn sie darauf vertrauen, dass wir nicht hinter ihrem Rücken »Deppen« keckern und die Lorbeeren für ihre harte Arbeit einstreichen. Man hat errechnet, dass die Leute bis zu 48 Prozent mehr Leistung bringen, wenn sie ihrem Arbeitgeber Vertrauen entgegenbringen und sich mit ihrer Arbeit identifizieren können. Es ist also wichtig für Ihren Erfolg, dass Sie das Vertrauen der Leute gewinnen. Das wird Ihnen jedoch niemals gelingen, wenn Sie sich als erhaben und fehlerlos präsentieren. Mit anderen Worten: Teilen Sie Ihre Schwächen und Ihr »wahres Selbst« mit Ihren Angestellten und sie werden sehen, dass es sich bei Ihnen nicht um einen unnahbaren Klugscheißer handelt. Sie werden hart arbeiten, weil sie wissen, dass Sie ihnen so viel Anerkennung zukommen lassen werden wie nur möglich.
    In Kapitel 6 finden sich auch Lektionen darüber, wie wichtig es ist, die Kluft zwischen den Firmenebenen zu verringern. Der Vorgesetzte, der sein komfortables Eckbüro aufgibt, einen Raum für Meetings daraus macht und im Großraumbüro auf einer Ebene mit den anderen arbeitet, nimmt einiges auf sich, um zu signalisieren: »Wir sitzen in einem Boot.« Als Chefs sollten wir zugänglich und normal bleiben und uns an unseren Taten bemessen lassen, nicht an Symbolen für unseren Status. Schließlich und endlich ist es wichtig, ein

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