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Mika, Bascha

Mika, Bascha

Titel: Mika, Bascha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Feigheit der Frauen
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Hingabe und Panik und Kampf
gegen den Tyrannen, der ihr Freiheit und Autonomie zu nehmen droht, zieht sich
die starke Frau oftmals erschöpft zurück.«
    Weil sie
diesen Gefühlscocktail nicht steuern kann, falle sie in tradierte Rollen
zurück, meint Maja Storch. Hier tobe ein Konflikt zwischen dem weiblichen
Bewusstsein, das Autonomie verlangt, und dem Unbewussten, das zur
Selbstaufgabe drängt. Die starke Frau sabotiere ihre Liebesbeziehung durch ihr
Verlangen nach dem Wolfsmann.
    Typischer
Fall von Auswahlverschulden, würde Lore Maria Peschel-Gutzeit dazu sagen. Aber
wer behauptet, dass wir dieses Muster nicht durchbrechen können?
     
    Der Plan
    Die Liebe
zu romantisieren.
    Die
Paarbeziehung zu überfrachten.
    Den Mann
zu idealisieren.
    Die
Konflikte zu ignorieren.
    Der
Feigheit zu erliegen.
    Der
Bequemlichkeit nachzugeben.
    Den alten
Rollenmustern zu folgen.
    Dem
Selbstbetrug zu frönen.
    Die
Selbstbestimmung aufzugeben.
    Sich zu
unterwerfen.
    Typische Schritte in einer
Frauenbiographie. Der Stufenplan in die Abhängigkeit. In jeder Altersgruppe zu
finden. Wir kennen das Muster. Wir kennen die Fallen. Wir wollen nicht hineinstraucheln,
sagen wir. Wir wollen doch gleich und frei sein. Deshalb haben wir die Wahl.
    Wollen wir
Schafe sein oder Ärger provozieren? Wollen wir Krach schlagen oder leise weinend
untergehen? Warum nicht ein Leben mit Schärfe und Biss? 31 Und mit
dem Schock der frischen kalten Außenwelt? Denn die Alternativen zu einem Leben
in zweiter Reihe sind durchaus reizvoll - die Liebe von Gleich zu Gleich.
     
    Nehmen wir Brad Pitt und Angelina Jolie.
Nicht gerade das Pärchen von nebenan, aber vielleicht haben sie uns ja doch etwas
zu sagen.
    Brangelina
sind derzeit wohl das angesagteste Schauspielerpaar Hollywoods. Auch wenn zig
Marketingexperten damit beschäftigt sind, ein angemessenes Außenbild ihrer Ehe
zu verkaufen, möchte man doch nicht wirklich wissen, wie es in ihrem
Privatleben aussieht. Außer im Kino. Ihr Film Mr. &Mrs. Smith ist zwar kein grandioser Streifen,
lässt sich aber als wunderbare Parabel auf stumpfsinnige Geschlechterrollen
sehen und auf die Möglichkeiten einer Beziehung, wenn diese Rollen mal kurz
weggesprengt werden.
    Jane und
John Smith führen eine Vorstadtehe und landen wegen tödlicher Langeweile beim
Paartherapeuten. Wenn John nicht beruflich unterwegs ist, kommt er pünktlich um
sieben nach Haus; Jane stellt ihm ein ungenießbares Essen hin, hat schon wieder
abscheuliche Vorhänge gekauft und ist besessen von neuen Bezügen fürs Sofa. Die
beiden öden sich an, am Tisch und im Bett. Erst als sie rauskriegen, dass sie
ihr Eheleben gegenseitig als Tarnung benutzen, dass er kein freundlicher
Nachbar ist und sie keine fleißige Hausfrau, dass er sich einen Dreck für
Schmorbraten interessiert und sie das Essen hat fremdkochen lassen, dass beide
heimlich dem gleichen, hoch spezialisierten Job nachgehen und beide darin
perfekte Profis sind - erst da wird ihre Beziehung aufregend. Erst dann entdecken
sie sich gegenseitig hinter der Rolle — von Gleich zu Gleich.
    Okay, die
beiden sind Auftragskiller. Die besten, die man auf dem Markt kriegen kann, und
zwischendrin versuchen sie auch mal, sich gegenseitig umzubringen. So gesehen
ist die Smith'sche Lebensart vielleicht nicht wirklich nachahmenswert. Und
doch - wie spannend plötzlich die Liebe ist, wenn Jane und John sich auf
Augenhöhe begegnen.
     
    Ada
    Ich heiße
Ada, bin achtundzwanzig Jahre und dachte, dass ich meine Mutter für immer
hassen müsste.
    Eigentlich
bin ich komisch erzogen, denn so etwas wie eine klare Linie gab es dabei nicht.
Meine Eltern sind sehr liberal, sie haben beide gearbeitet, und ich wurde zu
einer Tagesmutter gegeben. Die war klasse, doch sehr konservativ. Wir haben in
Frankfurt gelebt, aber ich war auch viel auf dem Land bei Verwandten. Ich bin
selbstständig und nicht wie ein typisches Mädchen aufgewachsen. Vielleicht
auch, weil ich dagegen sehr früh rebelliert habe und lieber sein wollte wie
mein älterer Bruder. Ich trug nur Hosen und die Haare immer kurz. Bis zum Ende
meines Studiums hatte ich nicht das Gefühl, dass ich Probleme habe, weil ich
eine Frau bin. Bis dahin bin ich reibungslos durchgekommen. Trotzdem kenne ich
diese Mädchenseiten sehr gut an mir. Als ich nach meinem Studium begann, als
Trainee in einem großen Kölner Unternehmen zu arbeiten, war ich zuerst sehr
zurückhaltend. Die jungen Kollegen, die mit mir angefangen hatten, traten viel
forscher auf.
    Dabei

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