Mike - Eine andere Liebe
verlässt mich. Ich kann dich nicht zwingen
...‹‹, beendete Mike den Satz und sah Ron sehr ernst an. ››Hör auf mit dem
Quatsch.‹‹ Mike reagierte aufgeregt und versuchte leise zu reden. ››So ein
Müll. Du weißt genau, das könnte ich nicht und ich will es auch nicht. Ich weiß
nicht, wie du überhaupt auf so eine Idee kommen kannst.‹‹ Er sah ihn
aufgebracht an. ››Wie kommst du darauf? Sag mir, wie du auf solchen Quatsch
kommst?‹‹ ››Weil es mir genauso ging, wie es dir jetzt geht.‹‹ Rons Stimme
klang sanft und doch zerbrechlich. ››Ich hatte damals Brad auch nur als Klient.
Na ja, und dann hat sich das so ergeben und dann waren wir öfter zusammen,
nicht über die Agentur. Er war allein. Ich war allein. Zuerst waren wir nur
gute Freunde und dann wurde es immer mehr ... Na ja, dann haben uns das Haus
zusammengekauft ... Den Rest kennst du ja. Deswegen, muss ich mal damit
rechnen, dass du irgendwann mal weg bist.‹‹ Ron sah Mike an. Er konnte sehen,
wie sich seine Augen mit Tränen füllten, die seinen Wangen hinab rollten.
Behutsam legte er seine Hand schützend auf Mikes Hand. ››Du und ich, wir müssen
nun mal den Tatsachen ins Auge sehen. Ich hoffe, der Tag wird nie kommen, für
dich und für mich, dafür liebe ich dich viel zu sehr, um dich einfach gehen zu
lassen.‹‹ Ron gab ihm versteckt ein Taschentuch. ››Lass uns nie wieder davon
sprechen, versprich mir das. Nie wieder.‹‹ ››Geht klar, lass uns jetzt über
etwas anderes reden.‹‹ Beim Essen sprach keiner von beiden ein Wort. Zu tief
saß bei beiden das Gespräch. Für Ron, dass er Mike irgendwann verlieren und für
Mike, die Angst, dass Ron Recht haben könnte. Beide waren sich aber schon seit
dem Tag darüber klar, als Mike auch in der Agentur seinen Job annahm, dass so
etwas immer geschehen könnte, worüber aber keine von beiden nachdenken wollte.
Den Rest des Tages verbachten beide damit, am Strand spazieren zu gehen. An der
Stelle, wo sie sich das erste Mal abends, in der Nacht des Sturms, wieder
trafen und Ron ihn mitnahm, setzten sie sich in den warmen Sand und redeten
über diese Zeit. Da kaum noch Badegäste da waren, zogen sie sich aus und
nutzten die Abendstimmung für ein ausgedehntes Bad. Beide saßen in der leichten
Brandung und das Wasser umspülte bei jeder Welle ihre, vom Baden müden Körper.
Ron legte seinen Arm um Mikes Schulter. Mike schloss die Augen und wollte Rons
Nähe so noch besser fühlen. Langsam legte er sich in den feuchten Sand. Ron
beugte sich über ihn und liebkoste sein Gesicht mit kleinen Küssen. ››Wenn du
nur immer wüsstest, wie sehr ich dich liebe. Jedes Mal, wenn wir uns nicht
sehen können, bin ich ganz krank nach dir.‹‹ ››Ich weiß, wie es ist‹‹,
flüsterte Mike leise. ››Mir geht es genau so. Komm, lass uns gehen.‹‹ Noch nass
vom Bad und den Wellen liefen sie nur mit ihren Hosen als Lendenschurz
bekleidet zum Haus. In der Dämmerung konnte sie keiner sehen. Kichernd, wie
Kinder sprangen sie die Auffahrt hinauf. Ron musste, weil er den Schlüssel
dabei hatte, sich von seinem Lendenschurz befreien und schloss die Tür auf. Im
Haus ließen beide die Sachen fallen und lagen sich wie Jungverliebte in den
Armen. Ron zog Mike mit sich. Unter der heißen Dusche kamen ihre Lebensgeister
wieder zum Erwachen. Ihr Liebestaumel kannte jetzt keine Grenzen mehr. Sie
überhäuften sich und ihre Körper mit Küssen und jeder spürte die Wärme des anderen
auf der Haut. Ron und Mike erwachte sich in den Armen liegend. Keiner von den
beiden hatte in den nächsten beiden Tagen einen Termin. Ohne irgendwie darüber
zu reden, verbrachten sie die meiste Zeit im Bett, bis auf die Mahlzeiten
nutzten sie jeden Moment für ihre Liebe. ››Hast du eigentlich mal in das kleine
Geschenk von mir hineingesehen?‹‹ ››Noch nicht, ich wollte es aufmachen, wenn
du dabei bist. Ich habe es noch in meiner Tasche. Warte kurz, ich hole es
her.‹‹ Mike gab Ron einen kleine Kuss und sprang aus dem Bett. Als er
zurückkam, lag Ron auf der Seite. Mike setzte sich vor ihm aufs Bett und
öffnete die kleine Schachtel. Darin lag ein Goldring. Er war an einer Stelle
etwas abgeflacht und darauf war ein kleines ››R‹‹ eingraviert. ››Du weißt, was
das ist?‹‹ fragte Ron neugierig. ››Ich kann es mir schon denken, für ein
Armband ist es zu eng, als kann es nur ...‹‹ ››Hast du schon einmal solch einen
Ring getragen? Ich dachte, er würde gut zu
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