Mike - Eine andere Liebe
mit großen Augen an. ››Ich fühle mich jetzt irgendwie
überfahren. Das kommt so plötzlich. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.‹‹
››Erst einmal gar nichts. Wir fahren morgen alle zu dem Grundstück, damit ihr
es euch ansehen könnt. Einverstanden?‹‹ Sie stießen auf den Vorschlag an und
redeten den Rest des Abends über Adams Vorschläge. Ihr Abflug war für den Abend
um 20 Uhr geplant. Bis dahin machte jeder von ihnen noch Besorgungen oder was
ihm gefiel. Mike telefonierte kurz und verschwand ohne ein Wort zu sagen. Er
parkte sein Auto vor einer kleinen Bankfiliale. Er musste nicht lange warte und
Luisa stieg aus dem Bus. Aufgeregt sah sie sich um, bis sie endlich Mike
entdeckte. ››Hast du alles dabei?‹‹ ››Ja schon, aber was soll das, Mike? Du
bestellst mich ganz dringend hierher, ohne ein Wort zu sagen, worum es
eigentlich geht.‹‹ Er nahm Luisa an die Hand und ging mit ihr in die Bank.
››Komm einfach mit, den Rest erfährst du dann schon.‹‹ Im Schalterraum suchte
er einen freien Schalter, sprach kurz mit der jungen Frau und wartete. ››Sie
wollen ein Konto bei uns eröffnen‹‹, begrüßte sie der Bankangestellte und
führte sie zu seinem Schreibtisch. ››Auf welchen Namen soll das Konto eröffnet
werden?‹‹ ››Luisa, deine Papiere brauche ich jetzt.‹‹ Luisa reichte ihm
aufgeregt ihre Brieftasche. ››Was soll das hier? Was soll ich hier mit einem
Konto?‹‹, flüsterte sie. ››Es hat alles seine Ordnung. Verlass dich drauf.‹‹ Er
reichte dem Angestellten ihre Papiere. Mit einem flüchtigen Blick sah er beide
an und füllte die Formulare aus. ››Mike, was soll dass?‹‹ ››Junger Mann da muss
irgendwas nicht stimmen? ‹‹ Der Angestellte sah sie unbemerkt abwechselnd an.
››Sie wollen doch ein Konto eröffnen oder nicht?‹‹ ››Ja‹‹, bestätigte Mike.
››Das Konto läuft auf ihren Namen. ››Gut. Möchten Sie etwas einzahlen.‹‹Wieder
wurde Luisa unruhig. ››Mike, lass das dumme Zeug.‹‹ ››Nehmen Sie auch einen
Scheck?‹‹ Mike zog sein Scheckheft aus der Tasche. Ohne dass Luisa sehen
konnte, was Mike schrieb, rutschte sie nervös auf ihren Stuhl hin und her. Das
alles hier machte ihr Angst. Sie war nie in einer großen Bank gewesen und dabei
war das hier nicht einmal die Hauptbank. Der Bankangestellte beobachtete das
ungleiche Paar vor seinem Schreibtisch. Sie aufgeregt und nervös. Er ruhig und
gelassen. Nachdem er den Scheck entgegen nahm, entschuldigte
er sich und verließ kurz den Schreibtisch. ››Was soll der Mist hier? Was soll
das mit dem Konto?‹‹ ››Kannst du es dir nicht denken? Bobs Herz ist nicht mehr
in Ordnung. Little Bee verkauft seine Medikamente. Muss ich noch mehr sagen?‹‹
››Und was sage ich Bob?‹‹ ››Nichts. Gar nichts. Von dem Geld, was jetzt drauf
ist, kannst du Little Bee und euch helfen. Es wird immer wieder etwas darauf
überwiesen. Also kein Wort zu Bob.‹‹ Luisa wollte zwar noch etwas erwidern,
aber der Angestellte nahm wieder Platz hinter seinem Schreibtisch und legte
Luisa die Unterlagen zum Unterschreiben vor. ››Mit Ihrer Überweisung ist alles
in Ordnung. Das Geld ist sofort verfügbar.‹‹ Luisa setzte ihr alte Brille auf
und suchte auf den Papieren. ››Sie müssen hier, hier und hier unterschreiben‹‹,
zeigte ihr der Bankangestellte. Alle Formalitäten waren erledigt. Luisa bekam
einen ersten Kontoauszug und hielt sich vor Schreck, als sie die Summe sah, die
Hand vor den Mund. ››Junge, das geht doch nicht. So viel Geld. Und du? Hast du
denn noch genug?‹‹ ››Keine Sorge, ich kann noch davon leben. Jetzt bringe ich
dich nach Haus. Komm.‹‹ Ihr Rückflug startete pünktlich. Langsam erhob sich die
Maschine und flog zum Abschied eine große Runde. Der Sears Tower, das
Wahrzeichen Chicagos, entfernte sich. Mike sah noch lange aus dem Fenster und
nahm wieder Abschied von seiner alten Welt. Adam, Rick und Mike nutzten die
Gelegenheit über Adams Angebot zu sprechen. Das Grundstück, was Adam gekauft
hatte mit der alten Villa gefiel ihm. Er konnte sich auch schon vorstellen, wie
die kleinen Pavillons in den Park versteckt waren, wie er es bei Adam schon gesehen
hatte. Die Villa war das Glanzstück des ganzen. Obwohl Adam
eine große und schöne Villa besaß, war er auf diese hier neidisch. Die
Räumlichkeiten, die Ausstattungen, einfach alles war wie ein Gewinn für das
Vorhaben. ››Und? Mike, was ist? Wie denkst du
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