Mike - Eine andere Liebe
niemand etwas über den Verbleib von Patrick sagen. Ihre
Augen begannen zu blitzen, als sie an Mike dachte. Es war Zeit zum nächsten
Schlag auszuholen. Mike erwachte durch ein lautes Klopfen an der Tür. Erst
dachte er, es wäre Ron, aber der würde nie so einen Lärm machen. ››Bitte öffnen
Sie die Tür.‹‹ Mike erschrak. Polizei schoss es ihm sofort durch den Kopf. Ohne
weiter nachzudenken wusste er, wer ihm die auf den Hals gehetzt hatte. Er
öffnete die Tür. Zwei Beamte standen davor und zeigten ihm ihre Dienstausweise.
››Wissen Sie, warum wir hier sind?‹‹ Kühl und kurz stellten sie ihm ihre Frage
››Ich kann es mir schon denken. Mrs. Winters hat Sie geschickt. Stimmt’s?‹‹
››Da sie ja Bescheid wissen, ersparen wir uns die ganzen Erklärungen. Sie haben
laut einer Anzeige von Mrs. Winters Ihren Sohn entführt.‹‹ Mike sah beide
abwechselnd an und musste lachen. ››Das ist nicht Ihr Ernst? Oder?‹‹ ››Wenn es
nur Spaß wäre, wären wir nicht hier. Also wo ist er? Sagen Sie es uns gleich
oder müssen wir sie zum Revier mitnehmen?‹‹ Beiden schien die Sache sehr ernst
zu sein. ››Er ist nicht hier‹‹, erklärte er ihnen kurz, ››und entführt habe ich
ihn erst recht nicht. Was will diese Frau nur von mir?‹‹ ››Das müssen Sie sie
selber fragen. Wo ist er?‹‹ ››Er ist bei einer guten Freundin und wohnt jetzt
da, seitdem ihn seine ›lie be‹ Mutter vor die Tür gesetzt hat. Ich gebe Ihnen
die Adresse. Moment.‹‹ Während einer der Beamten sich mit Mike unterhielt,
inspizierte der andere nebenbei die Zimmer. ››Ich habe nichts zu verheimlichen.
Sehen Sie ruhig nach.‹‹ Mike bemerkte durch die ganze Hektik, die die Beiden
verbreiteten nicht, dass noch ein Auto die Auffahrt hinaufkam. Ron wollte das
Haus betreten. ››Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?‹‹, hielt ihn einer der
Beamte auf. ››Ich wohne hier‹‹ Und drängelte sich weiter wortlos an ihm vorbei.
Mike sah sich zu Ron um. ››Was ist hier überhaupt los? Wenn ich fragen darf?‹‹
Er sah die Beamten und dann Mike an. ››Fragen Sie Ihren Mitbewohner.‹‹ Ohne ein
weiteres Wort verließen sie das Haus. Ron schloss die Tür und sah sich um.
››Was ist hier los? Was will die Polizei hier?‹‹ ››Ich sage nur Mrs. Winters.‹‹
Mike setzte sich in den Sessel, um sich von dem Schreck erst einmal zu erholen.
››Habe ich es dir nicht gesagt, lass alles ruhen, gehe Patrick aus dem Weg. Und
jetzt.‹‹ ››Sie sucht ihn und denkt, er ist bei mir. Ich soll ihn entführt
haben. So ein Quatsch. Erst schmeißt sie ihn raus und nun kommt er nicht
wieder, dafür schickt sie mir die Cops auf den Hals. Ich muss schnell Ruth
anrufen, damit sie auf den Besuch vorbereitet ist.‹‹ Ron machte für sich und
Mike nach diesem Schreck einen Drink zurecht. Mike war noch immer von dem, was
gerade hier ablief, sehr aufgeregt. Er telefonierte, immer wen er aufgeregt
war, mit Hand und Fuß, als ob sein Gesprächspartner ihn sehen könnte. Ron sah
ihn etwas amüsiert zu, obwohl er genau wusste, dass die Sache um Patrick noch
lange nicht beendet war. ››Erzähl, was war los mit Patrick.‹‹ ››Sie hat ihn
rausgeworfen, ‹‹ Mike war immer noch aufgeregt von dem Ganzen und ließ sich in
den Sessel fallen. ››Nur mit einer Tasche voll Klamotten. Als ich aus Chicago
zurückkam, war er in meinem Apartment. Jetzt ist er bei Ruth, Ruth Lewin. Ich
glaube, ich hatte mal von ihr gesprochen. Was will diese Frau nur von mir? Ich
habe ihr doch nichts getan. Sie kennt mich doch kaum. Ich verstehe das einfach
nicht mehr.‹‹ ››Ich weiß es auch nicht. Auf alle Fälle nichts Gutes, das steht
ja wohl fest, nachdem, was hier gerade los war. Jetzt beruhige dich erst
einmal. Hat Patrick sonst noch was erzählt?‹‹ Ron wurde bei seiner Frage etwas
nervös. ››Nein sollte er denn?‹‹ Mike sah ihn an. Er kannte Ron jetzt lange
genug, um zu sehen, dass es noch etwas gab, was mit ihm und Patrick zu tun
hatte. ››Ich habe keine Lust jetzt hier rumzusitzen. Lass uns zur Bucht fahren,
wenn du nicht zu müde bist.‹‹ Ron stand auf, gab ihm einen Kuss und verschwand
im Schlafzimmer. ››Miss Lewin, entschuldigen Sie, wenn wir stören, aber wir
gehen einer möglichen Strafsache nach.‹‹ Alles konnte sie ertragen, aber diesen
übertriebenen, förmlichen Tonfall hasste sie. ››Ist Patrick Winters bei
Ihnen?‹‹ Die Beamten waren zwar höflich und freundlich, aber
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