Mike - Eine andere Liebe

hätte ich Sie nicht um ein Treffen gebeten.‹‹ ››Was wollen Sie
von mir? Der Bursche ist weg, damit müsste alles wieder beim Alten sein.‹‹
››Ist es eben nicht! Es ist noch schlimmer geworden. Ich werde unter Druck
gesetzt. Der Junge muss wieder her und dass so schnell wie möglich. Haben Sie
mich verstanden? ‹‹ Sie lief aufgeregt durch den Salon und sah durch die Gardinen
zur Straße. Beim jedem Auto, was langsamer vorüberfuhr, dachte sie, man würde
sie beobachten. ››Was denken Sie sich, wie ich das machen soll? Erst soll er
weg, dann ist er weg, dann soll er wieder her. Wissen sie, was sie überhaupt  wollen?‹‹
››Der Junge muss wieder her und dass so schnell wie möglich. Wo ist er
überhaupt?‹‹ ››Das geht Sie ja nichts an.‹‹ ››Und ob es mich was angeht. Ich
gebe Ihnen nur einen Rat,‹‹, drohte sie ihn mit energischer Stimme, ››Wenn dem
Jungen auch nur irgendetwas passiert ist und ich vielleicht deswegen ... Sie
können es sich bestimmt schon denken? Ich sitze nicht allein auf der
Anklagebank. Das können Sie auch Ihrem Freund sagen. Ihrem Hammond.‹‹ ››Woher
wissen Sie?‹‹ ››Auch ich habe meine Quellen.‹‹ Ohne ein Wort stand Alex wütend
auf und verließ das Haus. ››Sie können jetzt rauskommen, Hammond. Haben Sie
alles gehört? Dann sind Sie jetzt an der Reihe. Was ich versprochen habe zu
zahlen, halte ich. Sie können gehen.‹‹ Hammond verließ das Haus durch den Hintereingang,
um Alex nicht in die Arme zu laufen. Marianne hatte Angst und nur das
Auftauchen von Mike konnte ihr diese Angst nehmen. Patrick wohnte jetzt, wenn
er Lust hatte im Inselhaus. Zu den Wochenenden fuhr er nur noch zu Ruth. Roy vermisste
ihn sehr. Wie gern würde er nur für einen Tag mit ihm zu dieser Insel fahren.
Obwohl Patrick ihm gegenüber in der letzten Zeit sehr offen und freundlich war,
zog er es vor, dort allein zu bleiben. Vieles erinnerte ihn an das erste
Treffen mit Mike. Ihr erste gemeinsame Nacht, die Geburtstagsparty, ihre Bootstouren,
alles erinnerte an ihn an Mike. Patrick bereitete alles für eine kleine
Bootsfahrt vor, als ihm jemand einen Korb mit Trinken und Essen vors Gesicht
stellte. Ohne zu überlegen, wusste er, wer das nur sein konnte. ››Wie kommst du
denn hier her?‹‹ Und sah zu Roy auf, der mit seinem liebenswerten Lächeln vor
ihm stand. ››Du weißt ja, was ich dir schon mal gesagt habe ...‹‹ ››Ja, ich
rede zu laut und zu viel. Aber wie kommst du auf die Insel?‹‹ Roy drehte sich
um und winkte. Patrick sah in die Richtung und konnte Ruth im Boot erkennen.
››Verräterin‹‹, zischte Patrick leise vor sich hin. ››Sie wusste, dass du das
sagen würdest ... Und was machen wir jetzt, wenn ich schon mal hier bin und du
mich nicht einfach wegschicken kannst?‹‹ ››Ich hoffe, du wirst nicht seekrank? Steig
ein.‹‹ Patrick machte das Boot los und fuhr mit seinem Gast weiter hinaus. Roy
gefiel es, schnell über das Wasser zu gleiten und freute sich jedes Mal, wenn
eine Welle etwas über den Bug schwappte. Patrick sah ihm vom Steuer aus zu, wie
er sich halb ins Wasser lehnte, um mit der Hand nach den Wellen zu greifen. Je
länger er Roy zusah, umso mehr spürte er, dass er ihn wirklich vermisste, wenn
er allein auf der Insel war. Die Gedanken an Mike konnte er nicht einfach
abstreifen, dazu waren sie zu schön und wichtig für ihn. Roy wusste es und
akzeptierte es auch, dass er Mike noch immer liebte. ››Willst du was trinken?‹‹
Roys Frage unterbrach seine Gedanken. Ohne eine Antwort weiter abzuwarten
reichte er ihm ein Glas mit kalter Cola. Ganz ››versehentlich‹‹ verschüttete er
etwas davon. Patrick ließ das Steuer los, zog ihn fest an sich, dass er seinen
sonnenerhitzten Körper spüren konnte und küsste ihn. Roy tat ihm gleich und
hielt ihn an den Hüften fest an sich gedrückt. ››Bleibst du heute Nacht auf der
Insel?‹‹, flüsterte er Patrick leise ins Ohr. Nach dem Gespräch mit Mrs.
Winters fuhr Alex wieder zurück in sein Büro. Mehrfach hatte er schon versucht,
Alvarez zu erreichen. Endlich nach tagelange n Versuchen gelang es ihm, mit ihm
zu sprechen. Hastig erklärte er, was geschehen war und forderte Alvarez auf,
Mike so schnell wie möglich wieder nach Miami zu bringen. Er gab ihm die
geforderte Adresse des Strandhauses, dann legte sein Gesprächspartner auf. Ein
Besucher wurde angemeldet. Alex sah verwundert zur Tür, als Hammond vor ihm
stand. ››Du hast ja