Mike - Eine andere Liebe
Miss Lewin?‹‹ ››Ja. Wieso, sagt dir der Name was?‹‹
››Miss Lewin kennt hier fast jeder und ihre Freundinnen. Dass sie aber so zur
Sache gehen, habe ich nicht gewusst. Keiner, der mal da war, hat darüber
gesprochen. ‹‹ ››Und was ist jetzt?‹‹, fragte Mike leise mit ängstlicher
Stimme. ››Was soll sein? Ich sage nichts dazu. Warum auch? Du bist auf einen
Dreh reingefallen und das ist hier schon einigen passiert. Das Kannst du mir
glauben.‹‹ ››Verzeihst du mir das?‹‹ ››Ich habe nichts zu verzeihen. Ich kann
dazu nichts sagen, Mike. Weil ich nicht besser bin.‹‹ Mike sah ihn erstaunt und
fragend an. ››Ich arbeite für eine Agentur, die G-G-P-S Agentur. Die Gigolo Gay
Professional Service Agentur. Einfach gesagt eine Callboy-Agentur für Reiche. Unsere
Kunden heißen immer Klienten und zahlen mehr als gut. Jeder von uns hat seinen
Klientenkreis. Na ja, wenn einer deiner dich gern sehen will, läuft das alles
über die Zentrale, mit der du ja schon mal gesprochen hast. Und was denkst du
jetzt von mir?‹‹ ››Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon so etwas vermutet. Du
bist immer sehr gepflegt, weißt dich richtig auszudrücken, na ja, ich kann mir
das schon vorstellen. Aber was ist das denn mit mir?‹‹ Ein Pause trat ein. Ron
und Mike sahen sich an und jeder wartete auf ein Wort vom anderen. ››Mit uns
beide‹‹, begann Ron leise, ››ist es was anderes. Ich habe dich lieb. Aber ich
wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte. Als du den Anruf damals angenommen
hattest, habe ich gedacht, jetzt sage ich es, aber ...‹‹ ››Ich habe dich mehr
als lieb. Du bist für mich sehr wichtig geworden. Gibt es da aber keine
Problem, wenn ich mit dir ... In der Agentur sollte es keiner wissen. Bei uns
gilt der Grundsatz ›Nur das Haus mit dem Haus‹. Wir dürfen schon untereinander,
wenn wir wollen, aber nicht außerhalb, so wie ich mit dir. Aber ich will dich
deswegen nicht aufgeben. Also müssen wir beide schweigen.‹‹ Mike hatte sich
hinter Ron gesetzt und seinen Kopf auf seinen Rücken gelegt. Mit seinen Armen
umschlang er seine Taille. Ron strich mit seinen Händen auf seine Oberschenkel
langsam auf und ab. ››Was soll ich jetzt machen? Ich kann dir doch nicht auf
der Tasche liegen? Ein paar Dollar habe ich noch.‹‹ ››Darüber musst du dir
keine Sorgen machen, bestimmt nicht. Die Hauptsache ist, dass du bei mir
bleibst‹‹ Beide blieben weiter so sitzen und schwiegen. ››Ich hab nur eine
Frage. Ach, ist nicht so wichtig‹‹, brach Mike im Satz ab. ››Was ist? Was
wolltest du fragen?‹‹ ››Könnte ich auch ...‹‹ ››Du meinst mit in der Agentur.‹‹
Ron schwieg einen Moment. ››Ich hatte schön ab und zu mal den Gedanken, dich zu
fragen, denn wenn ich ehrlich bin, du hast schon was an dir das ...‹‹ ››Meinst
du meinen Schwanz, der hat schon einigen gefallen.‹‹ ››Es geht nicht immer nur
um das Eine. Mal ehrlich jetzt, hättest du Lust?‹‹ ››Warum nicht. Aber was muss
denn da noch so gemacht werden? Ich kann da ja nicht einfach hingehen und
›Hallo‹ sagen.‹‹ Ron ließ seine Hände auf seine Arme gleiten und zog ihn fester
an sich. ››Die Zentrale würdest du sowieso nicht finden. Der Boss ist auch
nicht so ohne Weiteres anzutreffen. Ich kann dich nur erst einmal empfehlen.
Dazu brauche ich ein, zwei Bilder von dir. Eins normal angezogen mit Jeans und
so, und eins mit Badehose oder String. Wenn unser Manager der Meinung ist, du
wärst etwas für die Agentur, sagt er mir Bescheid und dann kann es erst einmal
mit dem ganzen Vorspiel losgehen. ‹‹ ››Was soll das heißen, Vorspiel?‹‹ ››Das
hat noch Zeit, wenn es soweit ist, erkläre ich dir alles.‹‹ ››Hast du deine
Sachen endlich zusammen? Wir müssen los‹‹, rief Ron drängelnd von der Haustür
aus. Mike kam schnell angelaufen. Eine Mappe hatte er zwischen den Zähnen und
zog sich im Laufen weiter an. Das T-Shirt hatte er noch schnell in die Hose
gesteckt und ein Hemd hatte er über der Schulter liegen, um es sich später um
die Hüften zu binden, wie es ihm Ron empfohlen hatte. Ron sah sich Mike genauer
an. Er hatte eine gute eng sitzende Jeans und ein weißes, anschmiegendes
T-Shirt an, das seinen muskulösen Körper richtig zu Geltung brachte. ››Ist
alles O. K.? Hast du es dir aber auch richtig überlegt? Du hattest ja nun genug
Zeit. Wenn du nicht willst, dann kann ich jeder Zeit die ganze Sache
abblasen.‹‹
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