Mike - Eine andere Liebe
Mike
begriff, was er noch wollte. Für seine Notizen brauchte er auch seine Maße,
wenn er steif ist. ››Du kannst da hinter den Paravent gehen.‹‹ Mike sah die
ganze Zeit auf den Boden. Ihm war diese ››Fleischbeschauung ‹‹ mehr als
peinlich. Nur noch auf Strümpfen trottete er hinter den Wandschirm. Er setzte
sich halb auf die Liege und konzentrierte sich. In Gedanken sah er sich und Ron
am Strand, wie sie sich eng aneinander im heißen Sand wälzten, sich küssten und
sich ihrer ganzen Lust hingaben. Durch seine Gedanken spürte er, wie er langsam
steif und heiß wurde in seiner Hand. Ohne ein Wort zu sagen, kam der Doc nach
einiger Zeit zu ihm. Mike spürte kaum die Berührungen des Arztes, wie er die
Maße nahm. ››Du kannst dich hier noch ein Moment ausruhen und dann anziehen.‹‹
Er ging zu seinem Schreibtisch und machte noch Notizen. Ron nahm Mikes Sachen und
ging zu ihm. ››Am liebsten würde ich jetzt, wenn ich dich so sehe.‹‹, flüsterte
Ron leise und küsste Mike. Nach ein paar Minuten konnte sich Mike wieder
anziehen. Der Doc saß noch immer hinter dem Schreibtisch und schieb einiges
auf. Zwischendurch sah er mal auf. Mike kam mit Ron hinter dem Paravent vor.
››Alles, was ich sehen und im Test lese konnte, ist in Ordnung‹‹, erklärte der
Doc kurz, als Mike und Ron vor dem Schreibtisch standen. ››Das Einzige, was ich
noch wissen muss, ist, welchen Sex du vorziehst.‹‹ Er sah beide an, lächelte
kurz, ››ich kann’s mir denken.‹‹ Beide sahen, was er noch weiter aufschrieb und
gab Mike dann eine Mappe. ››Ich nehme an, dass deine Vorlieben Männer sind. Die
Kopie gebt ihr bei Jonas ab, der braucht es für die Fotomappe und so weiter.
Das war’s schon.‹‹ Er reichte beiden die Hand und sie konnten gehen. ››Wir
haben noch Zeit, bis wir zu Jonas gehen. Lass uns noch was essen, da kann ich
dir noch ein paar Tipps geben‹‹, schlug Ron vor. Mit dem Auto fuhren sie weiter
in Zentrum. Beim gemeinsamen Essen erklärte Ron Mike noch so einige Gepflogenheiten,
die er vergessen hatte, ihm zu sagen. ››Unser Doc ist schon ganz in Ordnung, du
hast ihn ja erlebt. Das mit dem Check ist einfach zu erklären. Alle, sagen wir
mal Mitarbeiter, ‹‹ und grinste etwas dabei, ››müssen zu einem Check, eine Art
Gesundheitsscheck, Labor und so, du weißt schon, was ich meine. Der Doc ist
neben dem Boss der zweitwichtigste Mann, denn er gibt sein O. K. oder nicht. Du
bist aber nicht entlassen oder so, du wirst dann für eine bestimmte Zeit aus
den Rennen genommen. Aber das passiert ganz selten. Es gibt auch einige von
uns, die mal aus der Klientenbetreuung raus wollen, die können dann in den
Clubs arbeiten. Ganz wichtig ist, wenn du einmal in der Agentur bist, bist du
es fast für immer. Es gibt innerhalb immer einen Platz für einen von uns. Das
hört sich bestimmt irgendwie komisch an, aber die Agentur ist eine Welt für
sich, in der du viel verdienen und erreichen kannst, wenn du es willst.‹‹ Mike
hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört. So wie es Ron erzählte, war es für
ihn wohl das Beste, was er finden konnte und für ihn selbst auch. ››Wie lange
bist du schon dabei?‹‹, fragte Mike leise. ››Bei mir werden es jetzt sieben
Jahre.‹‹ ››Gab es in der Zeit jemanden von deinen Klienten, den du ...‹‹ ››Gab
es, stimmt schon. Wir sind dann auch zusammen ins Strandhaus eingezogen. Wir haben
uns sehr gern gehabt und dann der Unfall ...‹‹ Mike nahm Rons Hand in seine als
Zeichen, das er zu ihm steht. ››Schon gut.‹‹ Ron holte tief Luft. ››... Jetzt
zu Jason. Er ist unser Fotograf und macht unsere Klientenmappe fertig. Er ist
ein wenig verrückt, du wirst schon sehen, aber er kann was.‹‹ ››Klientenmappe.
Was soll das denn?‹‹ ››In der Klientenmappe sind Fotos von dir drin, die Jason
zusammenstellt. Die ist bei jedem etwas anders. Die Klienten können diese in
den Zweigstellen ordern. Wessen Mappe geordert wird, hängt von dem jeweiligen
Vorstellungen ab. Die Agentur hat hier ihren Hauptsitz und einige Außenbüros,
wo dann auch deine Mappe liegen wird. Hier kann aber nicht jeder ran. Die
Agentur arbeitet nur für Leute der gehobenen Klasse, wie man sagt und sehr
diskret, denn unsere Klienten sind nicht der ›einfache‹ Mann, sondern ...‹‹
››Du meinst, dass die Klientel nur aus Geldsäcken besteht?‹‹ ››Nicht ganz, du
wirst es dann schon in deiner Mappe sehen. Du hast eine für dich. Es
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