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Milchgeld: Kluftingers erster Fall

Milchgeld: Kluftingers erster Fall

Titel: Milchgeld: Kluftingers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kobr , Volker Klüpfel
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liefen – Gummiräder hatten.
    »Nein … eigentlich hab’ ich keinen Platz dafür. Aber der Traktor ist nett.«
    »Wart schnell, ich komm runter, dann können wir ja verhandeln.«
    Botzenhards Stimme wurde leiser. Er entfernte sich von der Luke und kam dann eine steile, alte Holztreppe am anderen Ende des kleinen Kuhstalls, in dem nach Kluftingers Zählung noch sieben Kühe, drei Kälber und einige Hasenställe standen, wieder herunter.
    »Viel Vieh haben Sie ja nicht mehr, Herr Botzenhard. Sind Sie nur noch im Nebenerwerb, oder?«
    »Na, ich hab meine Bauernrente. Ich hab ja eine sogenannte Farmerlunge, vom Heustaub, weißt. Die Viecher und die alten Karren, des ist halt mein Hobby. Und so kann ich meine Rente aufbessern. Viel hat man da nicht, obwohl man das ganze Leben geschafft hat.« Beide gingen nun wieder zu den Traktoren.
    Maier sah sie, blieb aber im Auto sitzen. Er schmollte.
    »Mei«, begann Botzenhard die Verhandlungen, »zwölfhundert Euro müsst ich da schon sehen. Der ist gut beieinander. Der hat mich selber schon elfhundert gekostet.«
    »Was? Zwölfhundert? Ohne Frontlader?« Kluftinger gab sich empört.
    »Ja mei, sonst musst halt zu Fuß gehen oder mit dem Schubkarren fahren, wenn dir das zu teuer ist«, blieb sein Verhandlungspartner hart. »Überlegst dir’s halt. Ich bin ja allweil da, heut kauft den keiner mehr. Schläfst halt nochmal drüber. Aber weiter runter gehe ich nicht.«
    Dafür, dass Botzenhard vorher von »verhandeln« gesprochen hatte, zeigte er sich jetzt wenig nachgiebig. Kluftinger beschloss mit einem kleinen Kniff nochmals auf den Nachbarhof zu sprechen zu kommen. Obwohl er fürchtete, es könnte allmählich zu deutlich werden, dass er sich dafür mehr als für den Traktor interessierte, wagte er es.
    Botzenhard schien ihn inzwischen wieder als ebenbürtigen Verhandlungspartner in Sachen historischer Landmaschinen zu akzeptieren.
    »Wenn vielleicht doch noch ein Gummiwagen dabei wäre …«, begann der Kommissar, »könnte man über den Preis reden. Aber den müsst ich dann irgendwo unterstellen.« Wieder sah Kluftinger zum unteren Hof. »In einem aufgelösten Hof, da wäre sicher viel Platz. Wüssten Sie da was, Herr Botzenhard? Vielleicht in der Nachbarschaft? Da unten geht das nicht, was meinen Sie? Wem gehört denn das Haus?«
    Das war Botzenhard nun eindeutig zu viel. »Weißt du was, ich gehe jetzt die Kühe füttern und melken. Ich hab nämlich Arbeit. Du hebst mich auf. Ich verkauf dir den Karren und von mir aus einen Gummiwagen und weiter nix. Meld’ dich wieder, wenn du weißt, was du willst. Das wird mir jetzt zu bunt.«
    Botzenhard ging in Richtung Stall, drehte sich aber noch einmal um: »Das ist Leut’ aushorchen, was ihr da macht. Jetzt schaut’s, dass ihr mir vom Hof kommt. Und das sag’ ich euch nochmal: Den Hof da unten könnt’s ihr weder kaufen, noch könnt’s ihr da was unterstellen. Der geht euch überhaupt nix an. Pfiagott beinand.«
    Fluchend betrat er den Stall und wartete am Fenster, bis Kluftinger im Auto saß und losfuhr.
    »Noch was erreicht?«, fragte Maier gereizt.
    »Nicht wirklich.«
    Der Kommissar wollte Maiers unpassendes Auftreten nicht noch einmal thematisieren, daher sagte er: »Und? Was halten wir jetzt von dem Botzenhard?«
    Maier zögerte.
    »Hallo, Richard! Nicht sauer sein jetzt. Was meinst du, hängt der mit drin?«
    Maier sprang über seinen Schatten, indem er sich zu Kluftinger drehte und zu reden anfing, vorher aber noch deutlich vernehmbar seufzte: »Der passt ganz schön auf den anderen Hof auf. Und ich denke, der war auch misstrauisch. Könnte schon sein, dass er irgendetwas weiß. Fragt sich nur, was.«
    »Meinst du, er hat geahnt, wer wir sind?«
    Nachdem Maier sich durch einen langen Blick versichert hatte, dass Kluftinger mit der Frage nicht auf sein wenig fachmännisches Auftreten anspielte, antwortete er: »Er könnte uns auch für Immobilienspekulanten oder sowas gehalten haben.«
    »Hoffen wir das«, seufzte Kluftinger. Er griff zu seinem Handy wählte Sandy Henskes Nummer.
    »Ja, Frau Henske, ich bin’s.« Sandy wusste, dass sich nur ihr Chef so bei ihr meldete. »Ich brauchte eine Observierung in Wildpoldsried. Genaue Beschreibung liefere ich im Präsidium. Veranlassen Sie doch bitte alles Nötige.«
    Maier hatte das Gespräch argwöhnisch und mit einer unbehaglichen Vorahnung mit angehört.
    »Und, Richie, was hast du heute noch so vor?«, fragte Kluftinger mit einem breiten Grinsen.
    »Ich … also, ich

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