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Milchrahmstrudel

Milchrahmstrudel

Titel: Milchrahmstrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mehler Jutta
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Hindernis.« Er stülpte die Wangenfalte über den linken Mundwinkel. »Aber ist es nicht so, dass Max sowieso die ganze Zeit auf dem Klein-Hof verbringt? Er gehört dort ja schon fast zur Familie. Olga hat sicher nichts dagegen, wenn er mal bei ihrem Sohn übernachtet.«
    »Ganz bestimmt nicht«, erwiderte Fanni. »Sie hat das auch schon oft angeboten. Aber ehrlich gesagt habe ich den Kleins gegenüber ein ziemlich schlechtes Gewissen. Sobald Max nach Erlenweiler kommt, rückt er ihnen auf den Pelz. Man muss da mal ein bisschen Ausgleich schaffen, meine ich. Und deshalb hatte ich mir vorgenommen, mit Max und Ivo nach Pullman City zu fahren. Das ist eine nachgebaute Westernstadt nicht weit …«
    »Ich hab schon von Pullman City gehört«, unterbrach Sprudel sie. »Und du hast völlig recht, dort würde es den beiden bestimmt gefallen – Pferde, Cowboys, Indianer.« Er zupfte an der Wangenfalte. »Aber dieser Ausflug muss ja nicht unbedingt morgen oder übermorgen stattfinden. Pullman City läuft euch nicht weg, und sicher macht es Max und Ivo nichts aus, mit dem Besuch der Westernstadt noch ein wenig zu warten, wenn wir ihnen dafür dieses Wochenende einen Trip in die Berge anbieten.«
    Fanni sah ihn zweifelnd an. »Von Windischgarsten zur Zellerhütte ist es ein Fußmarsch von gut zwei Stunden, und auf dem Weg gibt es nichts, was die Buben von der Strapaze des Aufstiegs ablenken könnte. Nicht mal Kühe grasen in dem steilen Gelände. Max und Ivo würden wir mit so einer Wanderung bestimmt keinen Gefallen tun.« Sie starrte melancholisch auf ein Grasbüschel zu ihren Füßen. Plötzlich schreckte sie hoch. »Kühe!«
    Sprudel sah sie verdutzt an.
    »In Windischgarsten«, erklärte ihm Fanni, »gibt es einen alteingesessenen Bauernhof, auf dem Zimmer und Apartments vermietet werden. Wir haben früher ab und zu mal ein paar Tage mit den Kindern dort verbracht. Das Interessante an dem Hof ist, dass gut zwei Dutzend außergewöhnlicher Kühe im Stall stehen, irgendeine ganz besondere Züchtung. Natürlich habe ich längst vergessen, wie die Rasse genannt wird, aber ich weiß noch, dass es auffallend schöne Tiere sind – dunkelbraun mit weißer Zeichnung über dem Maul. Und jede Kuh trägt zwischen den Hörnern ein Büschel Haare, das wie eine frisch ondulierte Welle über der Stirn wippt. Und immer gibt es Kälbchen jeden Alters.« Sie lachte. »Dabei fällt mir ein, wie sich der Bauer einmal bitter darüber beklagt hat, dass in seinem Stall so viele Stierkälber geboren werden, die – das behauptete er jedenfalls damals, und es hörte sich nicht wie ein Witz an – so gut wie wertlos sind.«
    Sprudel schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Der Bauer, die Bäuerin und der Sohn Walter sind ausgesprochen nette Leute«, sprach Fanni indessen weiter. »Sie bewirtschaften den Hof am Gunst – so heißt der Hügel dahinter – in dritter oder vierter Generation. Alljährlich an Weihnachten schreibt mir die Bäuerin eine Karte, doch statt zurückzuschreiben rufe ich sie an, damit wir ein wenig plauschen können. Und jedes Jahr verspreche ich zum Abschied, bald einmal ein Wochenende auf dem Hof zu verbringen.«
    »Dann wird es ja wohl höchste Zeit«, meinte Sprudel.
    Fanni stimmte ihm lächelnd zu. »Und der Bauer wird sicher nichts dagegen haben, wenn Ivo und Max einen Tag lang bei der Landarbeit mittun, zumal ihm die beiden Buben ganz gewiss keine Last sein werden. Die sind ja am Klein-Hof recht gut ausgebildet worden.«
    »Gar kein schlechter Plan«, lobte Sprudel. »Und eine gute Weiterbildung für Ivo, den angehenden Bauer. Er wird begeistert sein.«
    »Das denke ich auch«, sagte Fanni. »Olga wird sich ebenfalls freuen. Ich rede noch heute Abend mit ihr, und anschließend rufe ich gleich noch in Windischgarsten an.«
    Sprudel nickte beipflichtend, dann grinste er: »Und wann geht das Abenteuer los?«
    »Wir könnten es so machen«, sagte Fanni nach einem Moment des Nachdenkens. »Am Samstag brechen wir früh genug auf, um mittags beim Bauernhof am Gunst einzutreffen …«
    »Das heißt wann?«, unterbrach sie Sprudel.
    »Halb zehn sollte reichen«, antwortete Fanni. »Mehr als zwei Stunden dauert die Fahrt nach Windischgarsten nicht – Passau, Wels, Kirchdorf und dann durch etliche Tunnel bis kurz vor den Pyhrnpass …«
    »Wir treffen also mittags am Hof ein«, half Sprudel weiter, weil Fanni offensichtlich den Faden verloren hatte.
    Sie nahm ihn wieder auf. »Dort lassen wir die Buben zurück und machen uns auf

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