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Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Titel: Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Ludwig
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zum Atmen.“ Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Das Ganze eskaliert und wir gehen auseinander.
    Mitten in der Nacht stehe ich auf und gehe weg. Tags drauf verlasse ich Ibiza, weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Wenn er mich nicht mehr will, muss ich handeln und verschwinden.
    Jahre später besuche ich ihn. Er sagt er, dass ihn kein Mensch so verletzt habe, wie ich. Ich falle aus allen Wolken. Ich hatte angenommen, er kann und will nicht mehr mit mir leben.
    Er meinte wohl: „Abstand halten, nicht zusammen leben und sehen, wie es miteinander geht.“ Ich verstand: „Ich muss weg von der Insel.“ Wir sind aneinander vorbei gegangen.
    Bis heute kann ich nichts mit anderen Männern anfangen. Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, möchte ich dieses Gefühl, wie ich es mit Wolfgang hatte.
    Wir haben beide Angst vor unseren Gefühlen. Wenn ich ihn ab und zu treffe, reden wir über alles Mögliche, nur nicht über uns. Er geht sofort, wenn er das Gefühl hat, ich komme ihm zu nahe. Für ihn und mich ist es eine unvollendete Liebe.
    Lea

Knackiger Hintern
    Mit meiner Mutter und Schwester wandere ich in der untergehenden Sonne über den Strand. Unsere Röcke wehen im Wind. Die Schuhe halten wir lose in den Händen. Ibiza ist so schön. Wir kommen an eine Bucht. Das Restaurant ist um diese Zeit geschlossen. Trotzdem setzen wir uns an einen Tisch. Da kommt auch ein Kellner. Wir blicken uns erstaunt an. Er hat sich ein weißes Handtuch über den Arm geworfen und trägt eine Schürze. Er sieht deutsch aus, nicht spanisch. Wir bestellen etwas zu trinken. Er bringt die ganze Bestellung durcheinander. Als er sich umdreht sehe ich seine gestreifte Badehose unter der Schürze. Ich denke: „Ganz schön knackiger Hintern. Sieht nett aus, aber das ist doch kein Kellner!“
    Dann kommt er an unseren Tisch zurück und grinst: „Ich bin kein Kellner, aber ich wollte euch unbedingt kennen lernen.“ Er fragt, ob er sich zu uns setzen darf. Ich ignoriere ihn weil ich denke, dass er an meiner Schwester Interesse hat. Aber er fragt mich: „Was machst du denn heute Abend? Ich möchte dich gerne kennen lernen.“
    Später holt er mich mit einem Kleinbus ab. Er erzählt, dass er nach dem Tanken den Tankdeckel vergessen hat, so nervös sei er gewesen. Er lädt mich in ein gutes Restaurant ein. Wir unterhalten uns köstlich und trinken viel.
    Es ist ein toller Abend: Der Mond steht am Himmel, das Meer ist ganz ruhig. Wir spazieren die Strandpromenade entlang. Auf einmal nimmt er mich in die Arme und küsst mich. Echt filmreif! So etwas Romantisches habe ich noch nie erlebt. Wir verbringen die Nacht miteinander. Leider haben wir uns nicht mehr wieder gesehen.
    Susanne

Nackt in einer fremden Wohnung
    Es ist Weihnachten. Ich bin auf eine feine Party eingeladen. Ich trage ein enges Kleid mit einem breiten Miedergürtel, hohe Stöckelschuhe, meine Haare sind aufgesteckt.
    Die Feier ist langweilig. Ich weiß, dass Bekannte eine andere Fete machen. Ich gehe bald und fahre dort hin. Da sind viele Alternative. In deren Augen sehe ich natürlich unmöglich aus, so Schicki Micki. Ich kenne nur zwei Leute und alle schauen mich an als wäre ich ein Alien. Das ist mir aber egal.
    Mir fällt ein muskulöser Typ in meiner Größe auf, also eher klein. Er trägt enge Leggings und ein Netzhemd. Seine blauen Augen nehmen mich im ersten Moment gefangen. Ich übersehe sogar, dass er keine Haare auf dem Kopf hat, was ich üblicherweise gar nicht mag. Ich trinke Sekt mit Kiwisaft - denke ich. Tatsächlich ist es Kiwilikör. Das Zeug schmeckt so gut und ich trinke eine Menge davon. Dann bin ich restlos betrunken. Ich habe einen Blackout.
    Als ich aufwache, kann ich meinen Kopf nicht bewegen. Schlecht ist‘s mir, alles dreht sich. Ich liege am Boden auf einer Matratze, in weichem Bettzeug. Ich bin nackt und alleine. Ich sehe mich um in der fremden Wohnung. und habe keine Ahnung, wo ich bin. Ich weiß nur noch, dass ich auf dieser Party war. Langsam stehe ich auf. Ich merke, dass ich mit jemandem geschlafen habe, aber ich weiß nicht, mit wem und wie ich in diese Wohnung gekommen bin.
    Gerade noch rechtzeitig erreiche ich die Toilette. Ich übergebe mich und bin ganz froh, dass niemand da ist. Wem gehört dieses Apartment? Meine Augen schweifen umher und entdecken auf dem Schreibtisch einen Zettel: „Ich habe versprochen, mit Freunden Ski zu fahren. Musste zeitig weg. Leg bitte den Schlüssel unter die Matte. Es war eine wunderschöne Nacht. Ich möchte

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