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Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Titel: Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Ludwig
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Zähneputzen. Unsere Computer liefen bis in die Nacht. Sie standen im Bett und wir lasen nebenher, lernten, oder was man sich auch immer vorstellen kann. Ich beobachtete ihn beim Kochen, beriet ihn beim Kofferpacken für Geschäftsreisen. Das war sehr lustig.
    ***
    Ich war überhaupt nicht aufgeregt, als ich im Flieger saß. Nach der Landung holte ich mein Gepäck. Da wurde ich doch nervös. Er hatte angekündigt, etwas später zu kommen, wartete aber schon. Im ersten Moment dachte ich: „Oh, ich hab ihn mir etwas grösser vorgestellt.“
    Er nahm mir sofort galant die Tasche aus der Hand. Ich sah ihn an. Verrückt. Ich traf den Menschen, neben dem ich die letzten Wochen eingeschlafen bin. Er war mir so vertraut. Ich hatte ihn durch unsere Skype- und Telefonsessions ja schon eine ganze Weile um mich. Es war wie nach Hause zu kommen, alles so, wie es mir ausgemalt hatte. Wie selbstverständlich küssten wir uns sofort. Es war von Anfang an intensiv und doch normal.
    Es war noch früh und wir fuhren zu ihm nach Hause. Er hatte den Frühstückstisch schön gedeckt und mir ein bayrisches Wörterbuch als Geschenk auf meinen Platz gelegt. Bevor ich wieder weg fuhr schrieb er hinein:
    „Das Wochenende war wunderschön Liebes, und ich wünsche uns noch viele solche Zeiten. Wenn mich jemand nach der Anzahl fragen würde, so wäre meine Antwort wohl: „unendlich“. Dein Frank“
    Unser Verhältnis wurde immer enger und dann bin ich zu ihm gezogen. Mittlerweile haben wir eine Tochter und wir heiraten in ein paar Wochen.
    Susanne

Phantasien
    Mit wachen inneren Augen
    Seh‘ ich dich nackt zwischen Rosen
    Statt an Erinnerungen zu saugen
    Würd‘ ich dich jetzt liebkosen
    Deinen Körper mit Küssen bedecken
    Dich streicheln von den Zehen bis zur Nase
    Dir Brust und Verborgenstes lecken
    Lustwandeln mit dir zur Ekstase
    Meinen Körper an deinem reiben
    Deine wohltuende Weichheit schlürfen
    Es mit dir richtig treiben
    Dazu hätt‘ ich Lust – doch tät‘ ich‘s auch dürfen?
    Dein Julian

Opas Manschettenknopf
    Eines Abends hole ich Erwin spät vom Laden ab. Prickelnde Spannung liegt in der Luft. Wir schlendern Hand in Hand nach Hause und erzählen uns von den Ereignissen des Tages.
    Kurz vor dem Schlafengehen lässt er die Katze aus dem Sack. Er überreicht mir ein Päckchen mit einer großen Schleife. Voll freudiger Erwartung entferne ich das hübsche Papier und halte die Schachtel in der Hand. Ich öffne den Deckel: „Oh, ein silberner Ring.“
    „Willst du mich heiraten?“, fragt er.
    Mein Herz hüpft vor Freude. „Ja, und ob ich will!“ Diesen Augenblick vergesse ich nie.
    Der Ring hat eine Geschichte. Erwin erbte die Hochzeitsmanschettenknöpfe seines Opas. Einen hatte er sich schon vor einigen Jahren zu einem Ring umarbeiten lassen. „Das Gegenstück lasse ich für die Frau anfertigen, die ich heiraten will.“ Und jetzt hat er den zweiten extra für mich machen lassen. Ich trage ihn mit Stolz.
    Heidi

Das Model
    „Ulla, kannst du mir in der Boutique an der Kasse aushelfen?“ fragt mich Maria. Meine Freundin besitzt einen der bekanntesten Läden in Düsseldorf.
    „Klar, das mache ich gerne“ erwidere ich.
    Ein junger Mann geht am Schaufenster vorbei. Unsere Blicke treffen sich. - Oh, was prickelt denn da in meinem Bauch?
    Ich kenne ihn vom Sehen, er verkauft meiner Freundin Kleider. Er schlendert weiter zu einem Stehcafé am anderen Ende der Straße. So geht das ein paar Tage lang. Er traut sich nicht, mich anzusprechen. Michael, der Mann der Ladenbesitzerin, hat das irgendwie mitbekommen, geht raus und meint zu dem jungen Mann „Richard, jetzt komm doch mal rein und stell dich vor!“
    Er gefällt mir. Bestimmt ist er Engländer: rothaarig mit Sommersprossen und heller Haut. Mit dreizehn war ich in der Boarding-School in England. Der Vater der Familie in der ich wohnte, brachte seiner Frau immer den Tee ans Bett. Das war für mich als junges Mädchen das Größte. Ich beschloss: Ich heirate mal einen Engländer. Ich wollte einen Mann, der mir jeden Morgen den Tee mit einem Cookie ans Bett bringt.
    Wir unterhalten uns eine Weile und er gibt mir zum Abschied seine Visitenkarte: „Wenn du jemals in Delhi bist, komm mich besuchen.“ Ich denke nur „So ein blöder Kerl. Was soll ich denn in Indien?“
    Michael weiß, in welchem Hotel er wohnt und arrangiert ein weiteres Treffen für Richard und mich. Nach dem Abendessen habe ich ihn ganz frech mit nach Hause genommen. Zwei Tage später reist Richard nach

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