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Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Titel: Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Ludwig
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Tusche - ergibt das etwas Schönes. Hinterher schaue ich mir das an wie einen Geliebten.
    Auf meinem Auto steht: Andere malen mit Farbe, wir malen mit Leidenschaft. Ich schreibe mit Leidenschaft.
    Ich wähle jedes Schreibgerät sorgfältig aus. Nehme ich diesen Stift oder jenen. Ist die Halterung abgebrochen, dann kannst du den Stift gleich vergessen. Man sieht genau, wenn ich schlecht drauf bin und etwas schreibe. Vielleicht benutze ich dann sogar einen Kugelschreiber. Sonst weiß ich genau, welchen Stift ich nehmen will, welcher zu meiner Stimmung passt.
    Ich mag es, für besondere Anlässe zu schreiben. Wenn die Leute etwa bei einem Dinner vor ihrer Tischkarte sitzen und sagen: das ist aber schön“. Es ist, als berühre ich das Herz mit Schrift. Da kriege ich jetzt Gänsehaut.
    Angelina

Die zweite Chance
    Gernot war einundzwanzig, ich war siebzehn. Wir waren zweieinhalb Jahre zusammen. Dann zog er in die USA und ich zum Studium.
    Dort begegnete mir ein Mann, den ich unbedingt haben wollte. Also machte ich mit Gernot Schluss, Der litt ziemlich darunter. Zweieinhalb Jahre war ich mit diesem Studienfreund zusammen.
    Schon mit Anfang 20 wusste ich, dass Gernot die Sachen lebt, die ich auch gerne lebe. Nach meinem Intermezzo mit dem anderen sagte er jedoch: „Nee Mädel, du kannst mich mal. Du hast mich einmal rausgeschmissen. Ich will jetzt nicht mehr. Es gibt noch andere Frauen.“
    Wir haben uns immer wieder getroffen, denn wir stammten aus derselben Stadt und hatten die gleichen Freunde. Er hatte seine Freundinnen und ich hatte meine Beziehungen. Wir kamen uns näher und gingen wieder auseinander. So ging das dreizehn Jahre lang.
    Mit Anfang 30 habe ich dann gesagt: „Mein Schatz, so geht das nicht weiter. Ich möchte einen Partner haben und Kinder. Entweder du machst mit, oder nicht.“ Er spürte, wenn er jetzt nicht aufpasste bin ich weg. Ein Jahr später heirateten wir und ein weiteres Jahr später war unser Sohn geboren.
    Irgendwann beichtete er mir mal: „Weißt du, dich konnte ich ja immer haben. Die habe ich ja noch in petto, habe ich gedacht.“ Bis er sich überlegte, ob er weiter als Single durch die Welt marschieren, oder eine Familie gründen wollte. Wenn Familie, dann wäre ich die Passende.
    Unsere Ehe hielt zwölf Jahre. Wir meisterten in der Zeit vieles. Ich hatte meine Altbauvilla, mein Kind, meinen Job, meinen Mann, mein Auto. Eines Tages merkte ich, dass da gar keine Schmetterlinge mehr im Bauch waren. Ich war der Meinung, es müsste immer kribbeln. Dann kam es zur Ehekrise. Er hatte ein Verhältnis, ich hatte ein Verhältnis. Das kam ziemlich schnell heraus. Ich wollte die Scheidung und er sagte: „Nein, das ist mir zu teuer. Wir haben ein Kind und außerdem habe ich mich für die Familie entschieden und um sie kämpfe ich jetzt.“
    Dieser Kampf dauerte zwei Jahre. Ein Jahr lang fetzten wir uns richtig. Es war eine schlimme Zeit. Dadurch bin ich zu meinem heutigen Job gekommen. Nämlich „How to Talk to Men“-Seminare zu geben.
    Ich hatte Gernot früher sehr viel kritisiert. Ich wollte immer, dass er alles so macht, wie ich. Sei es nun beim Kochen, Küche aufräumen oder sonst einer Tätigkeit. Ich hatte ihn immer nur fertig gemacht. Durch den ganzen Alltagstrott und -stress sah ich seine Qualitäten nicht. Meine eigene Wut und Unzufriedenheit ließ ich an ihm aus. Er war an allem Schuld. Er wollte mir helfen, aber er wusste nicht wie. Ich wollte seine tollen Ratschläge auch nicht hören.
    Ich lernte, wie Männer ticken, wie Frauen ticken und begann, ihn anders zu behandeln und zu schätzen. Nach zwei Jahren vertrauten wir uns wieder und hatten Spaß miteinander. Seitdem leben wir eine komplett andere Beziehung. Wir haben eine tiefe Verbindung, sind zuverlässig, behandeln uns vertrauens- und respektvoll.
    Wir sorgen dafür, dass der Andere das bekommt, was er braucht. Gernot etwa hat angefangen, Motorrad zu fahren. Ich fahre nicht Motorrad. Ich mache meine Trainings.
    Das ist ein tolles Gefühl: So eine Harmonie und Verlässlichkeit gibt Kraft.
    Petra

Terry aus St. Louis
    Ich treffe ihn in einer Kneipe in Schweinfurt, in der die amerikanischen Soldaten verkehren. Er ist mit einer meiner Freundinnen zusammen. Ich verknalle mich sofort in ihn und spanne ihn meiner Freundin aus. Er ist mein erster Mann.
    Er hat mir etwas vorgemacht, aber für mich ist er meine große Liebe. Mit dem wollte ich Kinder, alt werden, alles.
    Als ich 17 bin, geht er nach Amerika. Ich sage „Ich komme nach.

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